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Die HiJet Serie (S85, S221(Extol))

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Alt 18.04.2020, 01:10   #1
FredFredsen
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Unglücklich „Pfau“ S85 1,3l 48kw Hilfe: Katze im Sack gekauft...

Hi zusammen,
ich hab dieses Forum gefunden als ich nach den Symptomen meines neuen Auto gesucht habe und hoffe ihr könnt mir helfen.

Ich versuche meine Geschichte möglichst kurz zu erzählen. (Die tatsächliche Kurzversion ist unten fett)
Ich hab lange nach einem Mini-Bus oder Mini-Pritschenwagen gesucht und dann auch einen gefunden. Einen Pfau S85, Baujahr 2004, 80tkm, 1,3l 48kw. Zustand war OK. Technisch angeblich super: neue Kupplung, neue Stoßdämpfer vorne, neuer Kühler, neue Wasserpumpe, neue Bremsbelege vorne, frischer Ölwechsel und TÜV gerade neu (03/30). Optisch hatte er halt schon ein wenig gelitten. Kleine Dellen und Kratzer, hier und da ab ein wenig Lack ab und an zwei Stellen schon mal ein Blech eingeschweißt.
Probefahrt war kurz aber soweit ok. Das Auto war leider schon seit Januar abgemeldet. Die Probefahrt war also mal den Feldweg hintern Haus hoch und wieder runter fahren. Lenken, Bremsen, Schalten und fahren ging alles gut. Motor klang auch Normal.
Ich bin auch leider kein KFZ-Mechaniker und kenne mich auch dem entsprechend nicht aus. Der Verkäufer war ein netter älter Herr der das Auto verkauft weil er jetzt einen Pfau/Porter/Hijet mit Allrad und Kippfunktion hat.
Hab mich dann spontan entschieden das Auto gleich bar zu kaufen. Habe 2800,- Euro bezahlt.

Dank Corona-Schutz konnte ich das Auto gestern erst anmelden und habe es dann auch abends gleich abgeholt.

Auf dem Heimweg ist es dann passiert. Nach 40km vorsichtigem Fahren ist mir das Auto überhitzt. Ich hatte nach ca. 15km schon mal eine Pause gemacht. Nicht wegen der Temperatur sondern zum Rauchen und um ein Bild von meiner neuesten Errungenschaft zu machen. Die Temperatur Nadel war die Fahrt über immer mal wieder an der ersten weißen Linie dran. Nach 40km war die Temperatur-Nadel dann recht plötzlich ganz rechts und unter meinem Sitz hat es gebrodelt. Bin dann sofort rechts ran gefahren. Ein netter Mann, der gerade am Rasenmähen war, war dann so nett mich mit PET-Flaschen voll Wasser zu versorgen. Ich hab dann den Ausgleichsbehälter wieder aufgefüllt und 30min Pause gemacht.

Ich bin dann extrem vorsichtig (fast kein Gas und da es viel bergab ging viel laufen lassen ohne Gang drin) weiter gefahren. Das hat nochmal so ca. 8km geklappt bis die Nadel sich wieder dem rechten Anschlag nährte.

Zu mir nach Hause hatte ich zwar nur noch 3-4km aber das letzte Stück geht es da stark bergauf. Meine Frau hat mir dann nochmal Wasser gebracht und ich habe den Kühler nach einer Anleitung aus dem Internet wieder aufgefüllt: Beide Kühlmitteldeckel auf und Wasser vorne in den Kühler gekippt bis es aus dem Deckel unter dem Sitz raus kam. Den unterm Sitz geschlossen und den Kühler voll und wieder zu gemacht. 15min gewartet. Motor eine Minute laufen lassen, ausgemacht und dann wieder aufgefüllt. Das hab ich drei Mal gemacht. Ich wurde damit belohnt das die Heizung im Innenraum dann auch wieder ging und heiße Luft raus kam.

Ich bin dann mit voll aufgerissener Heizung nach einer Stunde nach Hause getuckert. Das hat auch sehr gut funktioniert. In der Einfahrt war ich bei ca. ¾ der Temperatur Anzeige.

Ich war dann natürlich sehr schlecht gelaunt und sehr skeptisch. Neuer Kühler, neue Wasserpumpe und nach 40km vorsichtigem Fahren ohne jegliche Ladung wird das Auto viel zu heiß…
Ich hab dann das Forum hier gefunden und folgende Kontrolle gemacht:

Kühlmitteldeckel unter dem Fahrersitz aufgemacht, nochmal einen kleinen Schluck Wasser nachgeschüttet und den Motor laufen lassen. Es kommen ganz kleine Bläschen, wie bei einem frisch eingeschüttet Bier. Es riecht ganz leicht nach Abgas und ab und sieht kurz ganz wenig weißen Dampf aufsteigen (Motor noch nicht heiß), ist aber weniger als z.B. eine Zigarette die im Aschenbecher liegt. Ich hab ein Bild gemacht und versuche es in den Anhang zu bekommen.

Den Verkäufer habe ich schon angerufen. Er weiß von Garnichts. Der Kühler und die Wasserpumpe hätte er nur gewechselt weil die undicht gewesen wären. Er hätte noch keine Solchen Probleme gehabt. Er wollte mich heute Abend nochmal zurückrufen. Ich glaube auf diesen Anruf kann ich lange warten. Kauf war privat und unter Ausschluss der Sachgemeinhaftung. Die Nummer ist also durch.

Ich selbst würde mich als Handwerklich begabt ansehen. Einen Haufen Werkzeug hab ich auch. Wie gesagt bin ich aber kein KFZ-Mechaniker und eine Hebebühne oder Grube habe ich auch nicht.



Die Kurzfassung für die Lesefaulen:
Auto gekauft. Beim Abholen nach 40km Motor überhitzt. Privat kauf ohne Haftung…
Nach Pausen und Nachfüllen noch 12km in zwei Etappen bis nach Hause gerettet.
Kühlmitteldeckel unter dem Sitz offen: Kleine Bläschen im Kühlmittel, leichter Abgasgeruch und gelegentlich winzige Mengen weißer Rauch.
Werkzeug ja, Erfahrung oder Hebebühne nein.




Nun meinen Fragen:

-Wie hart hab ich mir diesmal mit dem Kauf von dem Auto ins Bein geschossen?

-Ist die Zylinderkopfdichtung kaputt?

-Kann ich mit dem Auto trotzdem fahren oder geht da beim Überhitzen direkt was kaputt?
(Würde gerne versuchen das Kühlmittel komplett neu zu machen, vollständig zu entlüften und dann mal gucken ob er Kühlmittel verbraucht, ob der Lüfter vorne überhaupt geht, wie weit man fahren kann bevor die Kiste kocht usw.)

-Kann ich irgendwie Prüfen ob es die Zylinderkopfdichtung oder ein Riss im Zylinderkopf ist?

-Was bräuchte ich an Ersatzteilen und wie finde ich diese?

Der Motor ist ein 1296ccm 48kW Motor. An der Seite vom Motor steht „16 Valve“. Wenn da auch Kennziffern stehen ist der Motor leider (noch) zu schmutzig um sie zu erkennen.

-Bekommt man das selber mit viel Zeit und Mühe hin? Wenn nicht gibt es eine grobe Schätzung was mich das Ganze in einer freien Werkstatt kostet? Oder eine Werkstatt-Empfehlung in der Nähe von Kassel?

Ich hoffe Ihr könnt mir helfen und Danke im Voraus an alle die antworten.

Gruß
Daniel
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Alt 18.04.2020, 09:42   #2
AC234
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Sieht so aus, das die Kopfdichtung hin ist. Mit defekter Kopfdichtung kann man nicht mehr lange fahren, ständig Wasser nachfüllen, das hat dann keinen Kühlerschutz, gibt Korrossion im Motor usw. Reparatur ist da unumgänglich.
Für den Kopfdichtungswechsel braucht man keine Hebebühne, nur Werkzeug, einen halbwegs brauchbaren Drehmomentschlüssel und eine Werkstatt, die Motoren überholen kann und den Zylinderkopf planen. Denn die Dichtfläche des Zylinderkopfes muß man auf jeden Fall planen lassen, manche sagen 'planschleifen', das gilt jedoch nur für Gußköpfe, Aluköpfe werden plangehobelt. Da gibt es eine spezielle Maschine dafür.
In den anderen Beiträgen in dem Hijet Bereich geht es um das gleiche Thema, also bitte mal da stöbern. Kühler spülen und entschlammen, Kühlernetz (Lamellen) prüfen usw.. Das Auto lief ja mal, wird es also auch wieder, wenn man es in den Auslieferungszustand versetzt. Oft wurden diese billigen Kleinfahrzeuge halt auch billig behandelt, das Ergebnis ist dann der Defekt.
Schönes WE
Jens
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Alt 18.04.2020, 09:56   #3
BJoe
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Hallo Daniel,

vom Weiterfahren und Wasser Nachfüllen würde ich dringend abraten. Durch das Überhitzen verzieht sich der Kopf, das Öl verklebt die Kolbenringe und dann hast du richtig viel Arbeit.
Wenn ständig nur Wasser nachgefüllt wird, stimmt der Frostschutzgehalt nicht, und der ist nunmal auch Korrosionsschutz. Dann rostet der Motorblock innen, und es zerfrisst dir in kürzester Zeit sämtliche Wasserrohre. Die sind schweineteuer und schwer zu bekommen - ich weiß wovon ich rede.

Hol dir am besten ein Angebot in der Werkstatt ein und überlegd ob die Kiste dir das wert ist. Selbst die Kopfdichtung wechseln ist möglich, Spaß macht es nicht. Aber Teile bekommst du im Online-Handel günstiger, oder beim (ehemaligen) Daihatsu-Händler für Wucherpreise. Super Hilfe gibt es hier im Forum jederzeit!
Von heiß laufenden Hijets/Portern liest man ständig. Ich hatte selbst schon zwei S85, beide hatten das gleiche Problem wie deiner, und ich habe es beide Male bereut. Obwohl ich KFZ-ler bin.

Schönes WE
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Alt 18.04.2020, 12:11   #4
FredFredsen
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Standard Dankeschön

Hi,
schon mal vielen Dank für die schnellen Antworten.
Ich glaube ich werde es dann wohl mal selbst versuchen. Worst-Case ist hoffe ich das er sonst halt von der Werkstatt abgeholt werden muss. Werkzeug sollte ich alles (Drehmomentschlüssel von Proxxon, Gewindeschneider, Ratschenkasten usw.) da haben.

Gibt es irgendwas was ich beim Bestellen der Teile beachten muss?
Ich hab gesehen das es noch Motorkürzel wie 'CB42' oder Ähnliche gibt, oder passt da alles was für einen "Daihatsu 1,3l 35kW Motor" ist?

Gibt es erfahrungsgemäß Sachen die ich gleich mit bestellen sollte? Ich hab gesehen das man z.B. für 30Euro einen neune Satz Schrauben bekommt, den würde ich mir dann auf jeden Fall schon mal gönnen.

Gibt es noch spezial Tipps für den Porter/Pfau/Hijet? Irgendwas was das arbeiten in den "Motorhauben" unter den Sitzen erleichtert?

Nochmal vielen vielen Dank
Daniel
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Alt 18.04.2020, 20:21   #5
bluedog
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Zitat:
Zitat von AC234
Oft wurden diese billigen Kleinfahrzeuge halt auch billig behandelt, das Ergebnis ist dann der Defekt.

Kann ja sein. Dass aber ein Pfau billig sein soll, kann ich mir nicht so richtig vorstellen. Der wird halt einfach eine Nutzung hinter sich haben, die nicht allzu schonend ist. Irgendwann wird man dann entschieden haben, die Kopfdichtung nicht mehr machen zu lassen, und dann wird er dann wirklich recht billig zu haben gewesen sein... Gerade, wenn stimmt, dass da so viele neue Teile dran sind... Hätte man vielleicht besser mal gleich bei der Kopfdichtung angefangen. Es wären dann vielleicht nicht so viele Teile erneuert worden.
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: Ausrangiert, leider!

Citroen C1 Automatik BJ 2011:

Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.

Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.
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Alt 18.04.2020, 20:55   #6
AC234
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Bluedog, sorry, Mißverständnis. Kleine Fahrzeuge aus ausländischer Produktion wurden in D meist schlacht behandelt. Die kleinen Gemeindefahrzeuge, meist handelt es sich bei den Typen ja um gewerblich genutzte Fahrzeuge, runtergeritten von den Benutzern. Vielleicht auch deshalb, weil der Chef ja nix gescheites (also VW-Bus) hat springen lassen.
Der Anschaffungspreis interessierte den Nutzer dann nicht.
Jens
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Alt 18.04.2020, 22:45   #7
FredFredsen
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Standard Werkstatt-Handbuch

Hi zusammen,
ich hab mich entschieden das ich den Wagen so oder so behalten werde. Hab ihn ja schon teuer bezahlt und sehr lange danach gesucht...

Ich hab in anderen Threads etwas von einem Werkstatt-Handbuch gelesen.

Kann mir jemand sag wo man sowas her bekommt.
Oder hat vielleicht jemand eine ISBN-Nummer oder die "richtige" Bezeichnung von so einem Buch?

Meine erste Google-Suche war nicht so erfolgreich.

Gruß
Daniel

Ps.: Habe bei Kfzteile24.de einen kompletten Dichtungssatz für den Zylinderkopf von 'Victor Benz' für 60,- Euro gefunden. Das sind Preise mit denen ich leben kann...
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Alt 19.04.2020, 14:06   #8
AC234
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Noch was zum Thema Kühlung von Motoren mit Kopfdichtungsproblemen.
Die Kühlsystementlüftung umbauen auf Durchflußentlüftung. Vermutlich hat der Hijet, ebenso wie der Sirion M3, nur einen drucklosen Ausgleichsbehälter mit einem Schlauch.
Der dient da mehr als Vorratsbehälter denn zum Entlüften des Systems. Hat man 'früher' so gemacht, mittlerweile haben alle moderne Autos Durchflußbehälter.
Problem bei der Motorenentwickung ist die gleichmäßige Temperaturverteilung im Motorblock und Zylinderkopf. Gar nicht so einfach, wenn man auf einer Seite das kalte Kühlwasser in den Kopf leitet und unten aus dem Block das Heiße wieder raus, wie sich das homogen im Motor verteilt. Klappt oft nicht, wie man an der Weiterenwicklung der Kopfdichtungen bezüglich Material, Kopdschrauben und Lochverteilung incl. Bohrungsdurchmesser sieht. Es gibt deshalb oft heiße, ungenügend gekühlte Bereich im Zylinderkopf, Dampfblasennester. Am ehesten bekommt man die in den Griff, indem man den Ausgleichsbehälter an den höchsten Punkt setzt und permanent das Kühlwasser durch diesen Behälter fließen läßt, also den Behälter mindestens parallel zum Heizungskreislauf einbindet. Noch besser, man nimmt den Zulauf des Behälters oben am Kühler ab und den Ablauf in den Rücklauf der Heizung und bohrt in das Thermostat ein ca. 1,5mm großes Entlüftungsloch. Nicht mehr, sonst wirds im Winter nicht mehr warm. Damit das funktioniert, muß man das kleine Ventil unten mittig im Kühlwasserdeckel entfernen. Dann strömt das Wasser incl. der Luft im Kühler in den Ausgleichsbehälter, die Luft blubbert heraus und ist damit aus dem Kühlsystem im Luftbereich (Ausdehnungsbereich) des Ausgleichsbehälters. Damit entlüftet sich im Laufe des Betriebs das Kühlsystem zu 100%.
Oftmals ist bei den Bussen mit tief liegendem Motor nämlich die Heizung der höchste Punkt im Kühlsystem, da verbleibt oft Luft, die man durchs Entlüften nicht herausbekommt und die sich dann lästigerweise an Punkten sammelt, die man gar nicht liebt.
Beim alten R4 gab es deshalb (soweit mir bekannt), die Anweisung, das Kühlwasser mittels eines langen Trichters, den man auf den Kühler schraubte, einzufüllen und die Heizung zu entlüften, ansonsten Probleme mit der Kopfdichtung.
Druckausgleichsbehälter gibts massig in der Teileverwertung, egal ob VAG, Ford usw, zwei Anschlüsse müssen dran sein und ein Schraubdeckel.
Wird der Motor dann aufgrund der hohen Durchflußmenge am Thermostat vorbei nicht mehr warm, dann helfen Messingreduzierstücke im Schlauch mit kleinen Bohrungen, es geht hier ums Entlüften.
Vorteile des Durchflußbehälters ist das permanente Entlüften des Systems, wenn es aufgrund von klitzekleinen Durchgasungen durch die Dichtung zur Gasblase im Kopf führt, wird die weggeschwemmt und ausgegast.
Meine Dieselbüchse hat das Problem kleinster Kanalbildung in der Dichtfläche der Kopfdichtung, da bläst es immer wieder Verbrennungsgase durch. Das hält jetzt durch das Durchflußsystem seit etlichen 10.000km, es geht zwar immer wieder Wasser verloren, die Kopfdichtung hält aber. Und hier ist die Ursache bekannt.
Als ich meinen Ritmo 1984 mit Doppelvergasern, hoher Verdichtung und scharfer Nocke frisierte, was das Durchflußsystem das Erste, was mir der Meister damals anrat. Behälter waren damals rar. Und es gab noch die Asbestdichtungen und keine Dehnschrauben, das war sowieso nicht wirklich haltbar. Fast jedes Auto mit Aluzylinderkopf hatte innerhalb von 200.000km einmal eine neue Kopfdichtung. Deshalb hatten auch fast alle Werkstätten diese Planmaschinen.
Damit das alles auch erfolg hat, gehört der Kühler durchgespült, um den Durchluß zu prüfen und Rostschlamm herauszuholen, das Kühlernetz geprüft, ob es nicht brüchig oder lose ist (habe ich bei einem LKW-Kühler, Neuteil, so bescheiden verlötet, das der immer zu heiß wird, weil das Netz, also die kleinen Lamellen, nicht mehr mit den wasserführenden Rörchen verlötet sind), die Wasserpumpe auf Kaviationslöcher geprüft. Gabs oft bei den VW Golf 2 und Passat 3 Flügelrädern, diese käselochförmigen Vertiefungen, die da nicht hineingehörten.
Unbedingt Kühlerschutz nehmen, der eine hohe Siedetemperatur hat, da gibt es auch unterschiedliche Qualitäten, und einen Kühlerdeckel und Ausgleichsdeckel mit mindesten 1 bar oder 1,4bar Druck, um den Siedepunkt auf über 130° zu bekommen, damit es keine Dampfblasen im Kopf gibt.
Das wären meine Maßnahmen, wenn ich so einen Bus fahren würde und den Ärger und Frust mit den Kopfdichtungen los sein will.
Jens
AC234 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.04.2020, 14:52   #9
bluedog
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Zitat:
Zitat von AC234
Vielleicht auch deshalb, weil der Chef ja nix gescheites (also VW-Bus) hat springen lassen.

Es gibt offenbar Wesenszüge an Deutschen, die ich als nicht Deutscher einfach nicht nachvollziehen kann, bzw. es auch nicht will.


Wie bitte kommt man auf die Idee, das ein VAG-Produkt was anständiges sei? Weils mehr säuft als es muss? Weils mehr kostet als es muss? Weils öfter in die Werkstatt will, als man bei den Preisen erwarten dürfte? Weils wesentlich schwerer ist, als der Stand der Technik es erfordert? Weils im Grunde immer noch ein KdF-Wagen ist, also was urdeutsches (was aber zumindest bei mir nicht wirklich nur positive Assoziationen weckt...)?


Mag ja sein, dass VW ganz gut halten, für europäische Verhältnisse. Es sind aber immer noch Autos, die einfach nicht die Qualität haben, wie sie andere für weniger Geld bieten.
Ich weiss, in D ist man da anderer Ansicht. Ich kenne aber Leute, die ehedem einmal nichts auf VW kommen liessen. Bis sie denn mal auf ein Japanisches Fabrikat umstiegen, und dann feststellten, dass Elektronik auch einfach funktionieren kann und man auch mit weniger Treibstoff auskommt. Solche Komplimente erstaunen mich als gelernten Japanerfahrer dann immer. Sind ja für mich immer schon Selbstverständlichkeiten... Wie gesagt: Ich hab zwar nichts ernsthaftes gegen VW, tue mich aber dennoch schwer, an denen einen "haben-will-Effekt" ausmachen zu können.
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bluedog ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.04.2020, 17:47   #10
AC234
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Ich auch, habe das deshalb nicht im Bestand. Mein einziges deutsches Produkt ist ein LKW Mercedes Benz L608DG, der 508 läuft nicht im Einsatz, Bj 1973, das war noch Qualität. Der steht 9 Monate rum, dann Batterien rein, Startknopf drücken, läuft.
Schönen Sonntag noch
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