Armer Schüler will Auto fahren!

[Homme de Pomme]

Guten Tag!
Ich bin schnuckelige 18 Jahre jung, bin Schüler in der 12. Klasse und seit ich vor knapp 2 Monaten meinen Führerschein gemacht habe, leihe ich mir so oft es geht ein Auto, wodurch sich meine Abneigung gegen Bus und Bahn stetig steigert. Lange Rede, gar kein Sinn: Ich will so früh wie möglich ein Auto haben!

Zu meinen Finanzen: Ich wohne noch "oben bei Mutti" und habe im Monat ca. 240€ zur Verfügung, was sich allerdings durch einen Nebenjob steigern ließe.
Ich hab mich in diversen Autozeitschriften und auf einigen Internetseiten über günstige Autos informiert und bin auf den Daihatsu Cuore gestoßen.
Ich suche ein einfaches und zuverlässiges Auto, das möglichst günstig im Unterhalt ist und noch 2 Jahre TÜV haben sollte. Dafür erscheint mir ein Cuore der frühen 90er-Jahre nahezu perfekt.
Was haltet ihr davon?
Was sind die Schwachstellen des Cuore?
Wieviel darf ein ca. 15 Jahre alter Cuore in gutem Zustand mit knapp 2 Jahren TÜV kosten?
Was muss ich beim Kauf eines Cuore beachten?

Leider bin ich in diesem Bereich noch nicht wirklich fit, weiß aber, dass das Thema mehrfach diskutiert wurde. Deshalb möchte ich Dich auf die Suchfunktion hier im Forum verweisen.
Vielleicht findest Du hier etwas

[Rafi-501-HH]

240euro im Monat sind sehr knapp bemessen - gerade wenn du ein Auto aus der "15 Jährigen Liga" haben möchtest.
Meinen Cuore hab ich auch seit meiner Zeit als Schüler und kam Anfangs mit etwa 320€ Im Monat gut klar (Sprit, Ersatzteile und alles andere was man außer dem Auto braucht - man arbeitet ja nich nur fürs Auto )
Die Cuore l201 sind teilweise richtige Bastlerbuden und man sollte sich schon ein wenig mit der Materie auskennen und hier und da paar Euros für eventuelle Reperaturen über haben. Wie mein Vorredner schon sagte findest du hier einiges im Forum.
Ich würde dir einen L501 der ersten Serie (Bj. 95/96) empfehlen - gute mit frischem Tüv gibts es um die 1000 bis 1200€.
Steck möglichst viel Zeit in die Wartung und Pflege in dein Auto - dann wirst du langfristig gesehen weniger probleme haben und kannst dir einige teure Reps. sparen.
Als Auto für Fahranfanger taugt das Auto sehr wohl was, du solltest aber auf einige punkte achten:

Kein ABS!
Schmale Serien Reifen mit niedrigem Gripniveau
Serienmäßig sehr untersteuerndes Fahrverhalten (ist aber leicht zu beherrschen und einzufangen wenn man es nicht übertreibt)
Die Höhe und die schmalen Reifen bringen eine deutlich spürbare Seitenwindempfindlichkeit - anders als ein neues Fahrschulauto eben.

Also nicht gleich volle kanne drauf los ballern sondern erst schön das Auto kennenlernen - später ist auch mehr drinnen und man kann durchaus die "großen" ärgern.

[Homme de Pomme]

Schon mal danke für die beiden Antworten!

Suchfunktion werd ich mir mal morgen angucken, heut Nacht ists schon ein bisschen spät

Die 240€ sind das Geld, das mir monatlich zur Verfügung steht, ohne was zu tun. Wenn ich noch neben der Schule arbeiten würd, ließe sich am Budget noch was machen.
Ne "Bastlerbude" ist genau das Gegenteil von dem, was ich suche. Ich will einfach nur 4 Räder und nen Motor. Das Ganze darf dann außerdem nicht kaputt gehen und ich bin glücklich.

[Rafi-501-HH]

Zitat von Homme de Pomme

Ne "Bastlerbude" ist genau das Gegenteil von dem, was ich suche. Ich will einfach nur 4 Räder und nen Motor. Das Ganze darf dann außerdem nicht kaputt gehen und ich bin glücklich.

Dann solltest du dir lieber nen jungen Gebrauchten kaufen.--

Die l201 und 501 Serie gelten zwar als sehr zuverlässig (klar sind sie das auch), aber damit sie Zuverlässig laufen muss die Wartung penibel eingehalten werden und gelegentlich gehen Dinge Altersbedingt kaputt, die einen größeren Arbeitsaufwand mitbringen. Die Kupplung z.B. wird durch den vielen Stadtverkehr denn so ein Cuore in der Regel fährt sehr belastet und geht unter Umständen sehr schnell in die Knie.
Im Alter lassen Stoßdämpfer nach und gelegentlich bricht auch eine Fahrwerksfeder. Zudem kommen beim L201 die Probleme mit den E-Vergasern im Alter und da muss man Geduld mitbringen und rumschrauben damit der Hobel läuft. Die Kosten halten sich, im Vergleich zu vielen anderen Fahrzeugen, aber in einem Überschaubaren Rahmen.
Rost ist auch ein Dauerthema - wird aber ein wenig Zeit und Geld investiert hat man erstmal Ruhe damit.

[flexcar24]

Bei Deinem Budget käme für mich die Anschaffung eines sehr billigen Gebrauchten nur dann in Frage, wenn ich a) Auto-Bastler-Freak (mit fortgeschrittenen Kenntnissen und genügend Zeit für sowas) und b) relativ risikobereit wäre (TÜV-unabhängige Reparaturkosten können in den zwei Jahren im zweistelligen Bereich liegen, aber auch gut im vierstelligen).

Mit 240€ im Monat könntest Du eine üppige Mobilität mit Carsharing entfalten - selbst wenn Du Dir für Standardverbindungen noch 'ne Monatskarte dazu leistest.
In der Hauptstadt gibt es mittlerweile 5 Carrsharing-Anbieter; wenn die auch leicht unterschiedliche Philosophien und Qualitäten haben, sind sie doch sicher alle +/- brauchbar.
Wenn Du nicht zu ungünstig wohnst (oder wenn Du demnächst bei Mama entweichen willst - dann ist verkehrsgünstige Lage ja sowieso ein Suchkriterium), ist bestimmt einer in Deiner Nähe.
Cambiocar.com (im Westen und Nordwesten Deutschlands sehr professionell und bewährt, in Berlin erst neu angefangen; ich glaube aber, die nehmen keine Kudnen in der Führerschein-Probezeit)
stadtmobil.de (wächst langsam und stetig, noch wenig Stationen)
sixticarclub.com (neu und flippig, ob die aber durchhalten ???; mal sehen, ob die als klassischer Autovermieter mit den etwas anderen Carsharing-Kundenwünschen klarkommen)
greenwheels.de (die Niederländer haben den alten berliner Betreiber Stattauto übernommen, haben sehr dichtes Netz, aber eine recht eingeschränkte Auswahl an Fahrzeugklassen und ein Tarifsystem, das längere Fahrten nicht so "mag")
dbcarsharing.de (viele Stationen, günstige Einstiegskosten, Zeitkosten sehr hoch; als Bahn-Tochter mit der bekannten Einstellung zu ihren Kunden...)

Vorteile für Dich wären aus meiner Sicht gegenüber einem alten gebrauchten:
- Du hast sehr geringe (oder gar keine) monatliche Fixkosten und zahlst nur, wenn Du fährst (kannst also je nach Finanzlage reagieren)
- kein Reparaturkostenrisiko (trägt der Carsharing-Betreiber)
- neue und gut gewartete Autos, dadurch auch höhere Sicherheit (bessere techn. Ausstattung)
- Du kannst erst mal verschiedene Autotypen ausprobieren und kriegst ein bißchen Erfahrung mit mehreren Autos
- Du kannst zwischen verschiedenen Autos je nach Anlaß wählen (manchmal will man ja nicht unbedingt mit 'ner alten Gurke wo erscheinen, manchmal braucht man einen Transporter etc.)
- Du kannst relativ schnell aus dem Carsharing wieder aussteigen, wenn es Dir nicht zusagt - einen alten Gebrauchten wirst Du nicht so schnell ohne Verluste wieder los

Wenn Du allerdings zu weit weg von einer Carsharing-Station wohnst und nicht so flexibel bist beim anfahren, ist Carsharing wahrscheinlich nix für Dich. Ein Berufspendler, der zwingend ein Auto braucht, bist Du ja noch nicht - dann wäre Carsharing auch nichts für Dich.

[dierek]

Hallo auch erst mal von mir.

Grds. ist es so, dass Auto die ca. 15 Jahre und älter sind, nicht immer ohne Bastelei auskommen. Die gilt mit Sicherheit auch für Daiahatsus dieser Baujahre. (Unsere sind von 1985 und 1990) ohne eine wenig Schrauberahnung, oder der Lust diese zu lernen, oder einen guten Bekannten der einem aus der Misere helfen kann, wird man schnell sehr unzufrieden werden, da es immer wieder Kleinigkeiten gibt, die eben durchs Alter kaputt gehen. Dies kann dann in einer Werkstatt immer schnell teuer werden.

Also einfach nur fahren und gut, geht bei alten Autos meist nicht.

[K3-VET]

Hallo,

hier mein Vorschlag:
Kaufe dir eine Auto für 150 bis max. 350 €. Dafür wist du zwar nur mit viel Glück ein Auto mit 2 Jahren TÜV bekommen, aber vllt. mit einem Jahr. Stecke in das Auto außer Benzingeld, Steuern und Versicherung nichts rein und fahre es solange es ganz ist.
Wenn dann was kaputt ist oder du nicht durch den TÜV kommst, kannst du entscheiden, ob du es reparieren lässt oder nicht. Die Raparatur ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn sie billig ist.
Falls diese zu teuer wäre, dann verkaufste das Auto eben und kaufst dir ein neues für wenig Geld. Fürs alte bekommste bei ebay sicher noch 100 €. Also musste max. 250 € draufzahlen.

Dabei ist es völlig egal, ob es ein Cuore, ein alter Golf oder sonst was ist. Theoretisch könntest du so auch eine alte E-Klasse oä. kaufen. Du solltest nur vorher schauen, wie teuer zB die Versicherung und wie hoch der Benzinverbrauch im Allgemeinen wird.
Siehe dazu www.spritmonitor.de für den Benzinverbrauch und www.typklassen.de für die Versicherungseinstufung.


Bis denne

Daniel

[bluedog]

Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen. Carsharing wäre überlegenswert, wenns ein Auto sein soll. Ansonsten würd ich das an deiner Stelle genau mit so billigen Gebrauchten versuchen, die Du dann fährst, solange sie noch fahren. Das ist die billigste Variante. Ein Bekannter hat das auch mal so gemacht. Eigentlich ja sogar heute noch, nur dass jetzt das Geld nicht mehr ganz so knapp ist bei ihm, und er inzwischen auch Zuverlässigkeit bei Autos zu schätzen weiss.

Wenn man allerdings so alte Gurken fährt, kann eine Mitgliedschaft bei einem Automobilclub nicht schaden... Wirst Du höchstwahrscheinlich brauchen. Das Geld dafür ist also gut investiert.

P.S.: Wenns um die Motorisierung an sich geht, wäre ein Motorrad oder ein (schwerer?) Roller auch eine überlegung wert. Damit wärst Du wohl auch billiger unterwegs als mit nem Auto. Und wer weiss: Vielleicht hättst Du ja mehr Spass dran, denn dann müsstest Du nicht einzig für dein Auto arbeiten gehen.

[Zwiebel]

Versicherung ist ein gutes Stichwort. Komischerweise haben da meist Opel und VW günstigere Typklassen als Fiat und Japaner.
Eventuell kann ein alter Polo oder Corsa günstiger kommen. (Ich habe gerade von einem alten Charade auf nen alten Polo Steilheck gewechselt,
der mit 45 PS und 5 Gang-Getriebe - und anscheinend nur derverbraucht auch so um die 5 Liter, eine schriftliche Garantie gebe ich aber nicht, ein anderer braucht vielleicht 6,5 l).

Kommt übrigens auch darauf an, ob Du in der Stadt oder "in der Pampa" wohnst.
Zum Beispiel in Berlin kommt man viel besser mit U-Bahn etc. voran, da ist die Parkplatzsuche eh nervig.
Wo ich allerdings aufgewachsen bin, sind die nächsten kleinen Städte 40km entfernt (weißer Fleck auf der Landkarte), da ist auch mit Car-Sharing nichts zu wollen.

Gibt ja noch ne Alternative, was Bekannte von mir machen: Einen alten (Post)-Polo, Seat Terra, Renault Rapid o.ä. mit LKW-Zulassung, so einer ist in Steuer und Versicherung sehr günstig,Nachteil: Man darf nur zu zweit fahren und mit so nem alten Diesel nicht in die Umweltzonen, die einige Städte ja eingeführt haben. Von Daihatsu käme da der Hijet in Frage, aber ob der günstig zu bekommen ist ???

Wenn es nicht auf den Winter zugehen würde, würde ich Dir ja zu nem Moped als Alternative raten.