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Die Cuore Serie (L55, L60, L80, L201, L501, L701, L251, L276) |
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06.03.2013, 20:35 | #1 |
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Automatik schaltet hart
Moin zusammen,
ich fahre einen L251 Automatik mit knapp 85000 Gesamtlaufleistung. Leider schaltet das Getriebe zum Teil sehr hart und unsanft. Es wird etwas besser, wenn das Getriebeöl warm ist, was ja erst nach einer längeren Strecke der Fall ist. Getriebeölstand ist in Ordnung. Mein alter L701 Automatik schaltete damals auch nach 120000km noch sauber und weich. Wo liegt das Problem und kann man was dagegen tun? |
07.03.2013, 02:21 | #2 |
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Ich hätte drauf getippt, es läge an zu wenig ATF.
Wurde das ATF schonmal gewechselt? Wenn ja, wann? Wenn ein ATF-Wechsel nicht hilft, kann es hilfreich sein, mal bei einem Automatikprofi vorbeizugucken. Die können oft schon an der Fehlerbeschreibung sagen, was das Problem macht. Im einfachsten Fall ist es mit dem durchspühlen des hydraulischen Steuerblocks und ner neuen Füllung ATF getan.
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: Ausrangiert, leider! Citroen C1 Automatik BJ 2011: Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km. Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt. |
07.03.2013, 19:16 | #3 |
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ATF habe ich im aufgrund dieses Problems im Herbst wechseln lassen. Es hat sich aber danach nichts geändert.
Was passiert denn genau im Getriebe, wenn der Gang umschaltet? Sind es vielleicht irgendwelche Ventile im Getriebe, die zu hart schalten? Irgendwo muß doch was am Getriebe sein, was man verstellen kann. Wo geht z.B. der Seilzug hin, der die Schaltgeschwindigkeiten beeinflusst. Ich hab ja Angst, dass die Antriebswelle durch die harten Schaltvorgänge mit der Zeit vielleicht kaputt geht |
07.03.2013, 23:09 | #4 |
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Hast Du nun nachgesehen, ob genug ATF drin ist, oder verlässt Du dich nur darauf, dass im Herbst genügend eingefüllt wurde und seither nichts davon verloren ging?
Ich schlage vor: Du fährst die Karre ne Viertelstunde lang Du stellst den Wagen dann auf ebenem Untergrund ab Du schaltest bei laufendem Motor, ohne Gas zu geben, bei getretener Bremse und angezogener Handbremse alle Fahrstufen, von P über R, N, D, 3 und 2 so durch, dass Du den Hebel auf jeder genannten Position zwei Sekunden stehen lässt und dann weiter schaltest. Bei 2 angekommen, gehst Du auf die gleiche Weise und wieder mit 2 Sekunden Pause auf jeder Stellung wieder hoch bis P. Du Machst den Motor aus und enttriegelst die Motorhaube. Steig aus, Mach die Motorhaube auf. Irgendwo oben am Getriebe, wenn Du zwischen Batterie und Motor nach unten schaust, wirst Du ein feines Röhrchen entdecken, ähnlich dem mit dem Ölpeilstab am Motor. Oben drauf ein schwarzer Gummizapfen. Das ist der Griff des Peilstabs fürs ATF. Diesen Schwarzen Gummipfropfen ziehe raus. Da hängt der ATF-Peilstab dran. Zieh den raus und wisch ihn mit einem sauberen Papiertuch ab. Das Tuch sollte wirklich ganz sauber sein, und es sollte kein Schmutz ins Peilrohr gelangen oder an den Peilstab. Du wirst am unteren Ende dieses Stabes vier Markierungen finden. Je zwei für Min. und zwei für Max. Einmal steht ein C dabei, einmal ein H. Da Du das Getriebe warm gefahren hast, sind die Markierungen mit dem H massgeblich. Prüfe, dass der Wagen wirklich eben steht. Falls nicht, wird der am Peilstab demnächst abgelesene ATF-Stand nicht stimmen. Steck den Peilstab nach dem Sauberwischen dahin, wo er herkam. Ganz rein, so dass Du auch losfahren könnst, also so, dass der Gummizapfen dicht macht. Dann zeih den Peilstab wieder raus und guck nach, ob er bis zur MAX.-Markierung (die für H wie hot) voll ATF ist. Da letzten Herbst gewechselt, sollte die Plörre ausserdem nicht ganz rabenschwarz sein. Neue ATF ist rot. Dann wird sie braun und dann schwarz. Sollte sie nach ein paar Tausend km seit dem letzten Wechsel schon wieder schwarz sein, dann stimmt was nicht wirklich, und es wäre so eine schlechte Idee nicht, wieder zu wechseln... Sollte ATF fehlen, giess nach (nicht zu viel, nur schluckweise!) bis auf max. Peilen zwischendurch. Insgesamt braucht man für nen komplettwechsel 1.9l ATF. Wenn da was fehlt, ist es vermutlich also wenig. Wenn was gefehlt hat: Nachfüllen und Probefahren! Wenn die Kiste weicher schaltet, war das der Fehler. Das Seil an der Drosselklappe bestimmt nicht die Schaltgeschwindigkeit. (Die ist immer gleich). Es bestimmt, bei welcher Drehzahl geschaltet wird und es bestimmt auch, ob ein Gang zurückgeschaltet wird, wenn Du Gas gibst. Über dieses Seil erfährt das Getriebe, wie viel Gas Du gibst und wie schnell Du das Pedal niederdrückst. Wenn ein Getriebe zu hart schaltet, kann das daran liegen, dass zu wenig ATF drin ist. Entweder im Steuerteil oder auch im Wandler selber. Der Wandler ist bei dem Getriebe soviel ich weiss hermetisch abgeschlossen. Da könntste also nichts nachfüllen. Das ATF, was man wechseln kann, ist das, was im Steuerblock die Ventile beaufschlagt. Ist das ATF da zu dreckig, so können Kanäle und Ventile verstopfen, und das Getriebe schaltet nicht mehr wie es soll. Ist da zu wenig ATF da, kann das auch mit sich bringen, dass die Drücke nicht stimmen. Dann macht das Getriebe auch nicht, was es soll. Daher mein Rat: ATF-Stand checken. ATF wechseln, falls nicht zweifelsfrei einigermassen frisch. Sollte das beides nichts bringen, so hilft nur noch ein sog. Automatenservice. Sowas kann NICHT jeder Händler, dafür geht man zum Profi. Vermutlich wird der dann erstmal den Steuerblock des Gettriebes spühlen. Dadurch werden dort drin Verschmutzungen entfernt, so dass verstopfte Kanäle und Ventile nicht mehr vorkommen sollten. Weiter könnte man das Getriebe aufmachen und den ATF-Filter wechseln, der da drin ist, und dann das Getriebe, ggf mit neuen Dichtungen und anderen Verschleissteilen, wieder zusammensetzen. Dann sollts wieder tun wie neu. Grundsätzlich ist aber anzumerken, dass harte Schaltvorgänge bis zu einem gewissen Grad normal sind. Je mehr Last anliegt, umso härter der Schaltruck. Nicht normal wäre aber z.B., wenn man den Fuss von der Bremse nimmt, Gas gibt, und dann der Motor erst hochdreht, ehe sich der Wagen mit einem Schlag in Bewegung setzt. Grundsätzlich fährt man eine Wandlerautomatik am komfortabelsten, wenn man den Wählhebel auf D stehen lässt, es sei denn es ginge länger Bergab. Dann geht man jeweils kurz bevor man in den nächst höheren Gang geschaltet haben möchte, ein bisschen, nicht notwendigerweise komplett, von Gas, um dann, nach dem Schaltvorgang langsam (sonst setzt der Kickdown ein, und es wird recht hart runtergeschalten) wieder aufs Gas zu treten. Wenn das Kickdown-Seil, also das an der Drosselklappe zu kurz oder zu lang ist, dann stimmen die Schaltzeitpunkte nicht mehr. Dann schaltet das Getriebe immer zu früh, oder zu spät, aber eigentlich nicht ruppiger als sonst. Dieses Seil lässt man am besten komplett in Ruhe, es sei denn, man weiss sehr genau, was man tut.
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10.03.2013, 21:26 | #5 |
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Bluedog, du hast zwar wieder sehr vieles sehr schön erklärt, aber leider ist da ein grundlegender Fehler drin:
Im Normalfall wird der Automatikgetriebeölstand bei laufenden Motor in N- oder P-Stellung geprüft! Ich wüsste nicht, dass das bei Daihatsu anders wäre. Vermutlich hat es bei dir immer funktioniert, weil du sehr schnell nach abstellen des Motors den Messtab gezogen hast und somit das Öl noch nich komplett zurückgelaufen ist. Gruß Martin |
10.03.2013, 23:36 | #6 |
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Dann danke ich für die Korrektur.
Ich habs schon länger nicht mehr gemacht und hatte leider die Bedienungsanleitung samt dem Auto entsorgt, nachdem es den Geist aufgegeben hatte, konnte also nicht mehr nachsehen. Da stünde das nämlich alles auch drinnen.
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12.03.2013, 19:51 | #7 |
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Ich habe den Getriebeölstand einmal warm (10 Minuten nach Abstellen des Motors) und einmal kalt (vor dem los fahren) geprüft, allerdings bei abgestelltem Motor. Das heißt, ich habe kein korrektes Ergebnis.
Der Ölstand war sogar noch über dem am höchsten gelegenen Loch. Wenn man den Abstand zwischen Min und Max betrachtet, ist der Ölstand jetzt noch einmal um die Hälfte dieses Abstands höher. Dann muß ich die Tage noch mal messen. Die Farbe des Öls ist rötlich und es ist sehr klar. Keine dunklen Verfärbungen, Partikel oder so. Wo geht denn nun das Kick-Down-Seil genau hin? Ich sehe, dass es ins Getriebe rein geht, aber wo genau geht es hin? Ich hätte gern mal eine Explosionszeichnung gesehen. Und was Du noch ausser Acht gelassen hast, ist die Tatsache, dass das Getriebe nach einer längeren Strecke schon sehr viel weicher schaltet. |
12.03.2013, 20:09 | #8 |
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Nach dem was Du schreibst, kann man zumindest schon mal sagen, dass frisches ATF im Getriebe ist.
Wo genau das Kickdown-Seil hn geht, kann ich Dir nicht sagen. Wenn überhaupt, dann weiss das das Werkstatthandbuch. Ich glaubee aber nicht, dass es damit zu tun hat. Da kann schlcht nichts dran kaputt sein. Da ist ja nicht so viel Last drauf, und wenns sich gelängt haben sollte, müsste eher zu früh als zu spät und eher zu sanft als zu ruppig geschaltet werden, da das Getrebe dann ja davon ausginge man gebe weniger Gas, als man tatsächlich gibt.
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