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Alt 10.07.2012, 13:53   #3
K3-VET
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Hallo,

da sind einige Fehler in deinem Text. Ich versuche dich mal ein wenig aufzuklären:
1. Eine Zulassung für Gasanlagen? Prinzipiell kannst du in ziemlich jedes Auto eine Gasanlage einbauen lassen und diese mittels eines Abgasgutachten (bekommst du vom Hersteller der Anlage) auch eintragen lassen. Dann ist die Anlage auch rechtmäßig.

2. Was du vllt. mit der Zulassung meinst, ist die Freigabe von Daihatsu. Diese wirst du nicht bekommen. Einfach deshalb, weil nicht getestet haben, ob die Zuverlässigkeit des Motors dadurch nicht evtl. negativ beeinflusst wird. Einbauen kannst du die Anlage natürlich trotzdem.

3. Daihatsus gelten nicht unbedingt als gasfest. Durch die langsamere Verbrennung des Gases sind die Abgase zum Zeitpunkt des Öffnens des Auslassventils noch so heiß, dass die Auslassventile auch von oben heiß werden. Dadurch ist zu viel Wärme im Auslassventil, die uU nicht abgeführt werden kann. (besonders bei hohen Drehzahlen) Dadurch kann es zu Schäden an den Ventilen und an den Ventilsitzen kommen.

Bei Daihatsus kommt sowas schon öfters vor, bei BMW übrigens gar nicht. Trotzdem gibt BMW seine Autos auch nicht offiziell frei - da macht Daihatsu das natürlich schon ganz und gar nicht.

4. Welche LPG-Anlage du verbauen lässt, ist fast egal. Wichtig ist, wer sie verbaut (und damit wie sie verbaut ist). Der Verbauer sollte also nicht erst gestern angefangen haben, sich mit LPG-Anlagen zu beschäftigen.
Venturi-Anlagen gehen beim Sirion nicht mehr. Die gängigen (Prins VSI, KME Diego, OVML,...) gehen da rein.
Etwas teurer ist die Vialle LPI - dort wird das Gas flüssig eingespritzt. Dadurch ist kein Verdampfer notwendig. Die soll auch wartungsfrei sein. Weitere Vorteile sehe ICH dabei aber nicht.
Die Prins VSI muss einmal nach 25 000 km zur Inspektion (ca. 90 €), dann alle 75 000 km (gleicher Preis)

KME ist etwas billiger, Prins etwas teurer, Vialle noch teurer.

5. Es gibt Ventilschutzsysteme, zB FlashLube, ValveCare, ValveProtector...
Diese sollen die Ventile vor zu viel Wärme schützen. Alle haben eine Gemeinsamkeit: es sind Flüssigkeiten, die irgendwie mit in den Verbrennungsraum hinein müssen.

FlashLube gibt es in 2 Versionen: manuell und elektronisch. Bei der manuellen Version wird durch den bestehenden Unterdruck bei Ansaugen eingespritzt. Dumm nur, dass bei Vollgas (also dann, wenn man das meiste von dem Zeug braucht) kaum Unterdruck da ist, und somit nur wenig eingespritzt wird.
Das elektronische geht da besser. ICH hatte aber dermaßen viele Probleme mit dem elektronischen, dass ich das beizeiten wieder rausgeschmissen habe. Ich habe 3 Pumpen und 2 Steuergeräte geschrottet. Die zweite Pumpe hat ganze 10 Sekunden!! gehalten. Die erste immerhin 20 000 km, die dritte 4 000 km. Das erste Steuergerät war nach 13 000 km kaputt.

Ich bin dann auf ValveCare umgestiegen. Damit fahre ich seit 50 000 km problemlos. Haken daran ist, dass es nur mit der Prins VSI funktioniert.

ValveProtector soll aber gut sein und funktioniert auch mit anderen Anlagen.


Amortisationszeit beim Sirion würde ich auf ca. 50 000 bis 60 000 km tippen. Kommt natürlich auf die Einbaukosten an und auf die Kraftstoff-Preisentwicklung der nächsten Jahre.

Für einen 4-Zylinder-Motor mit Prins VSI halte ich 2300 € für ein gutes Angebot.
Der gleiche Motor mit Vialle LPI dürfte wohl ca. 2700 € kosten.
Mit KME liegt man wohl eher bei 2000 €.


Nochmal zur Haltbarkeit der Motoren: Mein Ulysse-Motor ist nicht gasfest, trotzdem bin ich bis heute 130 000 km auf LPG gefahren. Umgerüstet habe ich ihn bei 160 000 km. Vor kurzem war hier ein Cuore mit 170 000 km auf LPG.
Es geht also, wenn man ein paar Dinge beachtet:
1. Ich würde auf jeden Fall ein Ventilschutzsystem einbauen
2. Hohe Drehzahlen vermeiden. Aus 2 Gründen:
a) Je höher die Drehzahl ist, desto weniger lange sind die Ventile geschlossen. Das heißt, dass die Zeit, die die Ventile am Sitz anliegen, kurz ist. Aber nur in dieser Zeit können sie die Wärme abgeben. Wenig Zeit --> wenig Wärmeabgabe --> Ventile werden immer wärmer.
b) Hohe Drehzahlen werden im Prinzip immer mit (annähernd) Vollgas gefahren. Dadurch steigt die Abgastemperatur an, was zusätzlich zu a) Wärme in die Ventile bringt.

Als Drehzahlgrenze habe ich bei mir erstmal 4000 /min gewählt. Der Ulysse kann damit ca. 120 km/h fahren.
Ich habe dann alle 15 000 km das Ventilspiel gemessen und festgestellt, dass es zwar zu klein ist, aber nicht noch kleiner wird. Jetzt fahre ich auch ab und zu mal über 4000 /min. Meist halte ich mich aber im Bereich bis 4500 /min auf. Noch darüber wirklich nur selten. Also eigentlich nur mal kurzzeitig, um auf Höchstgeschwindigkeit zu beschleunigen und dann wieder auf meine 130 km/h zurückzufallen. Das ganze nur, um den Motor ab und an mal auch an seine Leistungsgrenze kommen zu lassen. (mit etwas Sport bleibt man auch im Alter noch fit)

Vollgas bei niedrigen Drehzahlen ist (zumindest bei meinem Motor und damals noch mit FlashLube) kein Problem. Ich habe 2000 km einen Riesenanhänger gezogen, bei dem ich die 90 km/h sehr oft nur mit Vollgas halten konnte. Drehzahl lag dann ca. 2500 /min - aber eben Vollgas. War kein Problem - das Ventilspiel hat nicht darunter gelitten.
(Teilweise habe mich die Lkws überholt, weil ich die 90 trotz Vollgas nicht mehr halten konnte)


Bis denne

Daniel
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http://pampersbomber.bplaced.net
bisher: 2x YRV GTti, L501, L701 AT,
aktuell: L7 AT, Fiat Ulysse 2,0 LPG, Citroen Xantia Turbo Activa LPG, Citroen Xsara Break HDI90, Subaru Forester 2,5 XT, Kawasaki ZZR1400


Wer eine Hohlraumkonservierung haben will, kann sich gerne bei mir melden.
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