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Alt 19.06.2017, 00:14   #66
Sonny06011983
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Zitat von Movement L901 Beitrag anzeigen
..."Entspricht" ist nicht mit "hat" gleichzustellen. Das muss nicht bedeuten, dass das Öl von Mannol schlecht sein muss und es kann sein, dass es die Anforderungen der Hersteller tatsächlich entspricht. Es kann sogar sein, dass es genau so hochwertig ist wie die teuren Öle. Es wurde nur nicht getestet. Das heißt Mannol hat sich die Kosten für die extrem teuren Testprozeduren der Autobauer gespart um z.B. günstigeres Öl anbieten zu können. Deswegen steht entspricht die Freigaben drauf nicht hat die Freigaben.
Das stimmt bei der Mercedes-Benz-Freigabe, da nur ein anderes Öl von Mannol diese Freigabe hat (siehe http://bevo.mercedes-benz.com/bevolisten/229.3_de.html). Da nimmt Mannol es wohl auf die eigene Kappe, weil sie meinen, ihr anderes Öl wäre genauso gut. Aber nicht bei den anderen Freigaben, die für uns Dai-Fahrer interessant sind: Weder sie SAE-, noch die ACEA- oder auch die API-Spezifikation eines Motoröls wird von einem Fahrzeughersteller getestet! Diese Normen und Standards werden von der jeweiligen Organisation herausgegeben. Der Fahrzeughersteller bestimmt nur, welche dieser Standards das Öl erfüllen muss, das in seinen Motor kommt. Und ein Ölhersteller, der ein neues Öl herstellt, lässt es einfach von einem (seinem) Labor auf diese Standards prüfen. Da bekommt weder sie SAE, noch die ACEA oder das API etwas von mit! Höchstens, dass sich vorher der Ölhersteller für teuer Geld die Normen gekauft hat (ähnlich wie bei DIN- oder ISO-Normen, die teuer Geld kosten). Nur wenn man auch das schicke API-Logo auf dem Kanister abbilden will, kostet das zusätzliche 4.000$ + eine Umsatzbeteiligung (siehe http://www.api.org/products-and-serv...-fees#tab_fees). Hat aber nix mit der Erfüllung der Standards zu tun. Der Hersteller haftet selbst für die Einhaltung dieser Normen.

Und welcher namhafte (nicht China!) Ölhersteller riskiert, dass sein Öl nicht den aufgedruckten Spezifikation entspricht? Wenn ein Wagen während der Garantie mit Motorschaden in die Werkstatt kommt, der Fahrzeughersteller das Motoröl analysiert und feststellt, dass es nicht den Normen entspricht, hätte der Ölhersteller ein großes Problem. Denn an solchen Schäden hat auch der Autohersteller kein Interesse, und dieser hat recht gute Anwälte.

Also: Wenn ein namhafter Ölhersteller (oder Vertreiber) eine Spezifikation draufdruckt, darf man das auch durchaus für voll nehmen. Wird alles nicht so heiß gegessen, wie's gekocht wird!
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Es grüßt Euch
Sven
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