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Alt 19.04.2009, 20:06   #1
Ohmann
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Ausrufezeichen Klimaanlage Nachrüstsatz für L276 / L251

An alle:

zur Zeit stehen bei EBAY Klimaanlagen-Nachrüstsätze zu unglaublichen Kursen zum Verkauf:

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Ich denke mal, dass die Klimaanlagen für L276 und L251 identisch sind, daher könnte es für entsprechende Besitzer interessant sein. Und falls es für den L251 doch nicht passt, hat man immer noch Rückgaberecht.

Um Euch die Entscheidung zu erleichtern, hier meine Einbaubeschreibung für den L251:


Vorab die Info, dass sämtliche benötigten Teile nebst einer sehr detaillierten und bebilderten Einbauanleitung in der Kiste vorhanden sind.

Bei mir hat es sich rentiert, dass ich vor Einbau die Anleitung gründlich durchgearbeitet habe und die benötigten Teile schrittweise in Plastiktüten zusammengefasst hat.
Erstens hat man dann alle Teile im entsprechenden Schritt bei der Hand und zweitens kann gleichzeitig das Paket auf Vollständigkeit überprüft werden.
Die Tüten / Teile wurden numerisch gekennzeichnet und entsprechend in der Einbauanleitung mit Postits vermerkt.

Weiter werden benötigt:
- ein paar Tropfen Kompressoröl ND-OIL 8 zur Schmierung der O-Dichtungsringe (einfach mal in einem auf Klimaanlagen spezialisierten Betrieb nachfragen und ein kleines Fläschchen mitnehmen)
- Kreuzschlitzschraubenzieher oder Akkuschrauber mit Kreuzschlitzbit
- Schraubenschlüssel SW 10 und SW 12
- Ratsche mit div. Verlängerungen und Kreuzgelenk SW 10 und 12
- Drehmomentschlüssel (zwischen 3 und knapp 30 N)
- Taschenlampe (besser Stirnlampe, der Mensch hat ja leider nur zwei Hände)
- Digitalkamera für „Beweis- und Lagefotos“ nach eigenem Gusto
- sehr empfehlenswert ist die Besorgung von Gewindebohrersätzen M8x1,25 und M10x1,25 (Sacklochbohrer!!!), da im Motorraum die Gewindebohrungen zwar werksseitig vorhanden, aber nicht abgedeckt sind, so dass etliches an Rost und Dreck in den Gewindegängen steckt!
- Kabelbinder (braucht man immer)
- Zeitbedarf (wenn alles glatt läuft!!): etwa 8 Stunden

Auch ist das die ideale Gelegenheit fürs Strippenziehen in Bereich des Armaturenbrettes, evtl. auch auf „Vorrat“ für geplante Projekte!

Als erstes muß der Minuspol der Batterie abgeklemmt werden, allein schon wegen der Airbags. Diese müssen mindestens 5 Minuten ohne Strom sein, damit irgendwelche Kondensatoren sicher entladen sind (allerdings braucht es weit mehr als 5 Minuten, bis man zu dem Schritt „Airbagstecker abziehen“ kommt).

Es ist zu überlegen, ob man nicht die Sitze komplett ausbaut, aber das ist Geschmackssache.

Dann muß das Armaturenbrett heraus“geschält“ werden. Hierbei werden sämtliche Verkleidungen auch im Bereich der Handbremse abgenommen. Der Hebel der Kofferraum- / Tankklappenentriegelung hat auf der rechten Seite eine kleine Sperrnase, die man mit einem kleinen Schrauberzieher vorsichtig (sonst macht es KNACK) nach AUSSEN biegt und dabei den Hebel nach vorne abzieht.
Die Anleitung ist sehr genau, es wird tatsächlich Schrittchen für Schrittchen vorgegangen. Wenn man unsicher ist, ob man alle Montagepunkte später wieder findet, einfach mit der Digitalkamera den entsprechenden Bereich abknipsen (ist aber eigentlich nicht wirklich nötig).
Allerdings habe ich in der Anleitung in diesem Bauabschnitt zwei kleine Fehler entdeckt: es ist rechts unterhalb des Lenkrades an der Mittelkonsole eine kleine schwarze Kreuzschlitzschraube nicht erwähnt (man zieht wie ein Ochs und es rührt sich erst mal nix, Grummel).
Dann ist auch nicht explizit erwähnt, dass der Antennenstecker (Femalestecker) rechts innen am A-Holm aus seiner Klebebandbefestigung genommen werden muß (einfach Klebeband vorsichtig durchschneiden und später mit einem kleinen Kabelbinder wieder festmachen).
Wenn man das aber weiß, ist man der King!

Das Armaturenbrett selbst ist ein ziemlich großes Werkstück, das man nach einigen Versuchen mit Hin und Her, Rauf und Runter und Gedrehe herausnehmen kann. Ist alleine zu bewerkstelligen, besser wird es aber mit zwei Mann zu erledigen sein.
Ein bisschen auf den Rückspiegel achten, sonst könnte dieser davon segeln. Es ist überlegenswert, ob man den Spiegel zur Sicherheit nicht auch abnimmt........
Nicht verzweifeln, irgendwann ist das Armaturenbrett draussen, die Rückmontage war dann nur noch ein „Plopp“ und drin!

Ein bissl Gefrett ist der Stecker unten am Gebläsemotor, da man nicht genau sehen kann, wo die Steckersperrnase sitzt, nämlich hinten (sehr sinnig). Aber mit ein bisschen Geruckel, Gefluche und körperlicher Überlegenheit kriegt man auch dieses Teil zum Mitmachen überredet. (Im Nachhinein betrachtet könnte der Einsatz eines Zahnarztspiegelchens sehr nützlich sein, um die Ecke gucken ist ja leider nicht unbedingt eine menschliche Stärke).

Die Gebläseeinheit ist rechts oben von links in eine Halterung eingeschoben, also nicht versuchen das Ding nach vorne wegzuziehen. Alles weitere im Zusammenhang mit dem Gebläse und Einbau der Kühleinheit ist sehr gut beschrieben und anhand der Zeichnungen sehr gut nachvollziehbar.

Dann erfolgt wie oben erwähnt auch schon wieder der Einbau des Armaturenbrettes. Darauf achten, dass alle Kabel ungefähr an ihrem vorgesehenen Platz sitzen (evtl. kurz in der benötigten Lage mit Klebeband fixieren), nicht dass ihr wie ich dann erst mal verzweifelt nach eurem Radiostecker sucht und das Armaturenbrett wieder abnehmen müsst!

Ansonsten wird auch hier der Rückbau sehr gut in seinen einzelnen Schritten beschrieben. Allerdings hat auch hier die Anleitung einen kleinen Fehler im Bereich des Airbagsteckers; es werden vier Schrauben zum festziehen angesagt, es sind tatsächlich aber nur drei verbaut!

Die Montagearbeiten im Motorraum sind dann eigentlich der kleinere Teil, wichtig wie schon eingangs erwähnt ist in meinen Augen das Nachschneiden der im Motorblock vorhandenen Gewinde mit einem Sacklochbohrer, andernfalls kann man eine böse Überraschung erleben anhand eines abgedrehten Schraubenkopfes!
Ich mußte diese Erfahrung leider machen, hier ist also äußerste Vor- und Umsicht geboten!

Ich habe entsprechende Gewindebohrer, die ich auf Anfrage gerne gegen Übernahme der Versandkosten leihweise zur Verfügung stelle!

Ein etwas mühseliger Akt ist das Anbringen des Leitungsanschlusses zur Kühleinheit im Bereich des Spritzbleches zum Fahrgastraum, ist aber mit einem Kreuzgelenk und verdrehten Fingern machbar.

Wie eingangs erwähnt bitte die O-Ringe vor Montage mit dem ND-Oil 8-Öl benetzen, damit die Dichtungen sauber sitzen und nicht beim Einbau vermurkst werden.

Die Einbauanleitung beschreibt alles weitere blitzsauber und in sich schlüssig, letztendlich ist der Einbau im Motorraum die absolut leichtere Übung.

Das Befüllen mit dem Kühlmittel HFC-134a und die Dichtigkeitsüberprüfung kann im Prinzip von jeder Werkstatt mit Klimaanlagenservice gemacht werden, ein Vorstelligwerden bei einer Daihatsuwerkstatt ist nicht nötig. In der Einbauanleitung sind die Füllmengen angegeben und die Füllanschlüsse sind vereinheitlicht. Kostenpunkt für Füllung und Prüfung: etwa 60 bis 75€.

Fazit: wenn man irgendwie mal günstig an einen Nachrüstsatz kommen kann und sich die teure, da zeitintensive Montage sparen möchte (Zeitbedarf liegt realistisch bei etwa 8 Stunden) und nicht eben mit zwei extrem linken Händen geboren wurde, ist die Montage des Klimaanlagensatzes kein Hexenwerk.

Die Motorleistung des L251 geht bei eingeschalteter Klima zurück, der Spritverbrauch ist etwas höher, aber dafür fährt man entspannt durch sengende Wüsten.
Ausserdem hat man die Klima ja nicht immer laufen, sondern immer nur dann, wenn es notwendig ist.

Falls irgendwelche Fragen bestehen, einfach eine PN!
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Curt





Daihatsu---- da weiß man was man hat, Guddnabend!
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