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Alt 11.06.2020, 21:34   #53
bluedog
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Zitat:
Zitat von nordwind32
[...]weiß daher, dass man auch Schaltwagen auf Handbedienung umbauen konnte. Feinmechanik ohne Elektrik und erst recht ohne Elektronik. Geht alles. Erst wenn auch die Hände eingeschränkt sind braucht man Hilfen mit Strom

Weiss ich auch. Ich kannte mal einen Rollstuhlfahrer, der behauptete, er besitze eine AC-Cobra als Zweitfahrzeug. Die gibts auch nicht mit Automatik, und daher musste da die Kupplung per Hand bedienbar gemacht werden, nebst Gas und Bremse. Seiner Beschreibung nach wurde das realisiert, indem ein Potentiometer auf den Schaltknauf montiert wurde, über welches die Kupplung bedient wurde. Er meinte allerdings, er würde das für den Alltagsbetrieb keinesfalls wollen. Das sei ok, um mal ein paar entspannte Stunden hinterm Steuer auf einer schönen Überlandstrecke zu verbringen. Für den Alltag, wo es auch mal Stau oder Zeitdruck geben kann, sei das untauglich. Er würde das im Stadtverkehr nicht fahren wollen. Nicht, wenns bei Stau, Sommers wie Winters und bei jeder vorkommenden Gemütslage reibungslos und sicher funktionieren muss. Nach gut 8 Jahren am Steuer eines Citroën C1 weiss ich mittlerweile, was er damit meinte. Die Schalterei kann nämlich schon ganz schön nerven, wenn man nicht jeden einzelnen Schaltvorgang manuell machen muss und sich nicht um die Kupplung (abgesehen von der Gedenksekunde) zu kümmern braucht.
Andere Variante, die man von 2CV und Trabant kennt, ist die einer Fliehkraftkupplung. Auch das kann auf Dauer ganz schön nerven, denk ich mir. Das kann man machen, solange es keine Alternativen gibt und solange die Verkehrsdichte nicht sehr hoch ist, und man allenfalls das Privileg hat, den Berufsverkehr (hektische Grundstimmung) meiden zu können. Zeitgemäss ist sowas nicht, und wenn schon ein gewöhnliches, in Grossserie hergestelltes automatisiertes Schaltgetriebe im Unterhalt die Kosten von rund 2l Kraftstoff je 100km auffrisst, möchte ich gar nicht wissen, was dann so eine Lösung bedeutet.
Variomatik klingt toll, hat aber eine sehr eingeschränkte Lebensdauer, und das erst recht, sobald damit ein Vierrädriger PKW bewegt werden soll. Ich weiss, man kann das auch dauerhaltbar bauen. Hat nur in der Praxis noch kein Autohersteller gemacht. Von Subaru über Ford bis Fiat hielten die eCVT typischerweise rund 70000km, wenn nicht weniger. Das ist deutlich weniger als ein Wandler, der dadurch den Treibstoffzuschlag schon fast wieder wettmacht. Einem automatisierten Schaltgetriebe zieht er schon mal gleich… Er braucht ungefähr die 2l/100km mehr, die beim ASG die Kupplung kostet, wenn mans auf deren Lebensdauer herunterbricht. Und das setzt voraus, dass die lange hält und an dem Getriebe sonst nie was ist…


Nein, wenn, dann gleich elektrisch. Da hat man kein Kupplungsproblem, Laufruhe und teurer als ein Massgeschneiderter Umbau wirds auch kaum noch… Zumindest wird das in näherer Zukunft so sein. Und die Reichweiten nähern sich auch langsam aber sicher einem alltagstauglichen Wert, selbst für die, die nicht mal eben einen Zweitwagen haben oder mieten können. Davon abgesehen, dass die Antriebsart technisch sowieso einfacher aufgebaut ist, als jede Art Verbrennungsmotor.


Zurück zu Move: Ich sehe immer noch nicht ein, warum sowas in EU niemand(!) zum Kauf anbietet. Perfekte Grösse, Variabilität und Übersichtliche Cariosserieform.
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: Ausrangiert, leider!

Citroen C1 Automatik BJ 2011:

Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.

Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.
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