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Alt 01.03.2017, 23:04   #17
captain carot
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Erstmal muss man beim Auto selbst natürlich gesamtheitlich rechnen.
D.h. zum reinen Verbrenner gehören z.B. eben auch Verschleißteile die schon beim Hybrid weniger sein bzw. weniger verbaucht werden können (falls entsprechend konstruiert) und beim E-Mobil definitiv weniger beansprucht werden/gar nicht vorhanden sind.
Die Energiegewinnung gehört dazu, im Fall von Erdöl aber auch Strom von der Quelle an...
Elektromotoren sind erheblich effizienter als jeder Verbrenner, erst recht in Teillast.

Man sollte aber z.B. auch sehr genau überlegen, wann man ein Fahrzeug austauscht. Mal abgesehen davon, dass der Dreitürer mit dem mittlerweile gar nicht mehr kleinen Nachwuchs suboptimal ist (ging damals aber nicht anders) spielt bei aktuell einem Auto und 25.000KM pro Jahr einfach eine ganz wichtige Rolle, dass das Ding zuverlässig läuft und Reparaturkosten im Rahmen bleiben. Der Wagen kann auch nicht ein paar Tage oder Wochen stehen bleiben.

Zur Akkuforschung:
Da wurde eigentlich Achtzig Jahre lang mangels wirtschaftlichem Interesse herzlich wenig weiterentwickelt. NiMH hatten wir ja eigentlich nur der Tatsache zu verdanken, dass NiCd Akkus ziemlich giftig waren. In den meisten Punkten sind Nickel Metallhydrid deutlich überlegen.
Gerade Notebook und Handy haben dann dazu geführt, dass Geld in die Serienreife und Weiterentwicklung von Lithim-Ionen Akkus gesteckt wurde.
Mittlerweile wird u.a. dank Elektroauto auch an Akkus geforscht, die zehnfache Energiedichte von Li-Po/Li-Ionen Akkkus haben.
Der Knackpunkt Haltbarkeit (im Auto) lässt sich durch Zweitnutzung deutlich entschärfen.
Ein Akku der im Fahrzeug nach einigen Jahren nicht mehr brauchbar ist könnte anderswo noch auf Jahre als Energiespeicher genutzt werden.

Thema China: Gerade die deutlich gestiegenen Arbeitslöhne und insgesamt auch besseren Arbeitsbedingungen haben ja dazu geführt, dass viele Billigprodukte mittlerweile in Vietnam, Bangladesch etc. produziert werden.
Natürlich ist das weit weg von einer linearen Entwicklung und von modernen mitteleuropäischen Standards ist man insgesamt gesehen sicher noch weit entfernt. Aber anders als der Landbevölkerung geht es dem durchschnittlichen chinesischen Arbeiter heutzutage vergleichsweise gut.

Zum Energieaufwand, ich hab für ein 'Golfklasse' Auto einen Herstellungsaufwand von 20.000-30.000 kW/h im Kopf.
Ein Liter Benzin 8,5kW/h Heizwert, Brennwert ist knapp 50% höher. Wenn man jetzt jeweils die besten/schlechtesten Werte gegenrechnet und von 40% Effizienz beim Motor ausgeht (das stimmt natürlich alles nicht so wirklich) wären das ca. 3.900-8.800 Liter Kraftstoff. Treffen wir uns mal in der Mitte bei 6.350 Litern. Bei vielen Autos reicht das vllt. für 100.000 Kilometer.
Ich glaube nicht, dass die Rechnung so stimmt oder gar alles drin ist.
Zum Recycling: KFZ gehören eigentlich zu den am weitesten recycleten und vor allem verwerteten Gegenständen. Proplematisch sind zum Teil gerade so 'tolle' Dinge wie hinterschäumtes Armaturenbrett.

P.S.: Toyota hat bisher gerade im Prius sogar stark auf Recyclingmaterialen gesetzt. Das war teils auch zumindest einschließlich bis Prius 3 ein Grund für die Materialwahl.
Letztlich wird es wohl auf ziemlich lange Zeit nicht 'den einen' Lösungsweg geben.
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