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Alt 15.04.2021, 08:59   #2
AC234
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Es gibt oft mehere Ausstatter für die Bremse, daher bezeichnet das System einen der Ausstatter. Die Belagform kann je nach Ausstatter abweichen. Die Bremsscheiben bemessen sich an Durchmesser, Lochkreis, Strärke und innenbelüftet oder Vollmaterial.
Die Bremsscheiben haben eine Mindestdicke, steht entweder in den technischen Daten und oft auf dem Rand der neuen Bremsscheibe. Kann man bei verrosteten Scheiben halt nicht mehr lesen. Sind die Bremsscheiben nur leicht eingelaufen, also meist nur einen Satz Bremsneläge verschlissen, dann wechsle ich nur die Beläge, die Scheiben sind noch brauchbar. Oft befindet sich eine Verschleißgrenzenmarkierung in Form einen Senkung auf der Reibfläche der Scheibe, ist die weg, Scheibe verschlissen. Ist jedoch nicht immer so.
Es gibt auch noch einen Grund fürs Wechseln der Scheiben vor der Verschleißgrenze. Verrosten. Sind die reibflächen von Außen oder Innen im Bereich der Belagfläche verrostet, dann Scheibe wechseln. Ist die Scheibe selber stark verrostet, dann ebenfalls wechseln. Den in dem Bereich Reibfläche zu Nabenübergang, an dem 90° Knick, quasi zur Topfwandung hin, da rosten die Scheiben gerne, ohne das man die Materialstärke prüfen kann. Und da reißt die Scheibe dann bei Vollbremsung ab, wenn zu wenig Material übrig ist.
Außerdem halten die Bremsbeläge bei neuen Scheiben etwas länger.
Also ist Scheiben wechsel nicht blöd, nur nicht immer nötig. Bei den meist günstigen Scheibenpreisen wechsle ich die nach dem 2. mal Beläge wechseln.
Dabei ist wichtig, das keinerleich Schmiermittel auf die 100% saubere Auflagefläche zur Radnabe aufgebracht wird. An der zentrierung zur Radnabe, dem Ring, kann man etwas Kupferpaste oder anderes Hochtemperaturfett aufbringen. Die scheibe muß ohne Wackeln und Spiel auf der Radnabe sitzen, sonst hat sie Seitenschlag, das führt zu vibrienden Bremsen.
Welcher Belaghersteller genommen wird, das kann ich so nicht universal sagen. Alle sind zugelassen und möglich, wenn sie auf das System passen, also die Belagform und Stärke stimmt. Die Abriebwerte und damit die Bremswerte passen auch inenrhalb der zugelassenen Toleranzen, manche Hersteller haben mehr Belagsverschleiß, dafür halten die Bremsscheiben länger, bei anderen ist es umgekehrt. Da hilft nur ausprobieren.
Je nach Jahresfahrleistung ist meist sowieso die Bremsscheibe vor dem verschleiß den Rosttod gestorben.
Bremskolben zurückdrücken mache ich meist mit Schraubzwinge und Brettchen, bei der Handbremse über die Scheibenbremsbeläge gibt es verschiedene Techniken, die muß man vorher erfragen, da geht das einfach mit zurückdrücken nicht.
Arbeitsaufwand, nun das hängt vom Zustand der Bremse ab. Mußt du die Gleitbolzen erneuern, die Scheiben wechseln, laufen die Kolben noch sauber in der Bremszange oder ist die Zange verschlissen, die Manschette gerissen usw.
Das kann man bei älteren Fahrzeiugen nicht im Voraus genau sagen ohne Besichtigung.
Jens
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