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Alt 06.12.2023, 08:52   #1
fermoyracer
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Standard Sirion M300, 3-Zylinder Motor, Fehler P1346

Problem:
An unserem "Übergangsauto", einem Sirion M300 aus 2005 mit dem kleinen Dreizylinder war nach jetzt rd. 15.000 gefahrenen Kilometern bei Tachostand von rd. 170.000 km die Motorleuchte (gelb) angegangen. Erst sporadisch, dann dauerhaft.

Fehler P1346:
Laut OBD-Scanner soll es von der Nockenwellenverstellung kommen. Hab mich dann intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und mir die Technik der Verstellung mal ganz genau angesehen. Sowohl hier im Forum, alsauch in anderen Foren, unter Youtube, im WHB (2.746 Seiten...).

Ursache:
Statt dem guten Vollsynthetik von Liqui Molly hatte ich den Ölwechsel mit einem eigentlich ganz gut bewerteten Öl von Mannol gemacht. Leider hatte ich dann den Ölverbrauch nicht beobachtet und irgendwann war der Ölstand sehr niedrig. Die Öllampe war aber noch nicht an (Öldruck). Dennoch war deutlich zu wenig Öl im Motor.
Soweit ich verstanden habe, funktioniert die Nockenwellenverstellung über einen Magnetschalter, welcher einen Ölfluß steuert. Dieses Steuerungsventil soll gemäß Internet immer wieder mal bei Daihatsu und Toyota (teils baugleich) zu Problemen führen. Aber auch falsches Öl oder viel Kurzstrecke bzw. niedertouriges fahren soll zum Problem beitragen.
Gemäß WHB und Internet gibt es drei Sensoren, welche den Bordcomputer mit relevanten Signalen versorgen, die hier ne Rolle für die Fehlermeldung spielen. Ursache könnten u.a. sein:
-) Sensoren defekt
-) Magnetventil (OCV, oil control switch) defekt
-) Nockenwellenverstellmechanismus defekt
-) Steuerkette gelängt, übergesprungen (z.B. wegen defektem Spanner)
-) etc.
Da ich wußte, dass wenig Öl im Motor war, hatte ich die Vermutung, dass die über Öldruck gesteuerte Verstellung der Einlaßnockenwelle mein Problem sein sollte. Im Netz hatte ich auch gefunden, dass der Verstellmechanismus ebenfalls durch falsches oder zu wenig Öl "einen ab" bekommen haben könnte. Oder dass halt die Steuerkette gelängt sein könnte.
Gestern habe ich den OCV ausgebaut und elektrisch überprüft (Spannung beaufschlagt), ob er schaltet. Dies tat er. Optisch sah er auch nicht (zu stark) verschmutzt aus. Dennoch habe ich ihn mit Bremsenreiniger gründlich sauber gemacht (dabei immer wieder mal mittels Stromzufuhr geschaltet), ausgeblasen und wieder verbaut. Zuvor hatte ich auch den direkt neben dem OCV sitzenden, kleinen Filter ausgebaut (Inbusschraube) und mit Bremsenreiniger und Druckluft gereinigt. Hinweise hierzu hatte ich bei Youtube für nen KR-Motor von Toyota (weitgehend baugleich) gefunden inkl. Bildern.
Ob dies dann was bringen würde, war mir unklar, da der OCV im ausgebauten Zustand ja einwandrei schaltete.
Bei der Kontrolle der Peripherie (Schläuche etc.) war mir aber dann noch aufgefallen, dass die Motorentlüftung gestört war. Konkret war der kleine Schlauch vom Luftfilterkasten, der auf den Zylinderkopfdeckel von oben aufgesteckt wird, nicht richtig montiert. Dadurch war der Querschnitt vom Schlauch nur zu max. 1/3 offen. Ob dies Ursache oder mit die Ursache war, weiß ich nicht. Aber wenn eine Motorentlüftung nicht sauber funktioniert, sollte ja der Innendruck im Motor zu hoch sein. Und dies wiederum könnte Einfluß genommen haben.

Fehler weg:
Nach der Reinigung vom OCV und auch des kleinen Filters daneben und nach der korrekten Montage des Schlauchs zur Motorentlüftung habe ich dann die Fehlermeldung wieder mal gelöscht und war gespannt, ob sie wieder kommt. Nach einer sehr ausgiebigen Probefahrt (Stadtfahrt mit niedrigtouriger Fahrt und Autobahn mit Vollgas) bleibt festzustellen, dass der Fehler weg ist. Die Drehzahl im Leelauf sinkt bei warmen Motor (Wasser bei 86 Grad) auf rd. 790 U/min. Beim Gas geben reagiert der Motor sofort und dreht bis zu rd. 6.000 U/min hoch. Beim vom Gas gehen sinkt die Drehzahl sofort wieder ohne Zeitverzug, ruckeln oder sonstwas. Beim vollen beschleunigen auf der Autobahn nimmt der Wagen sehr ordentlich Gas an. Auch im Stadtverkehr dreht der Motor von Standgasdrehzahl sofort sehr ordentlich hoch.

Motor noch zu spülen:
Jetzt will ich noch Liqui Moly Engine Flush anwenden (Motorölzusatz zum spülen), nachdem ich auch hier im Forum einiges Gutes darüber gelesen habe. Ich werde dem warmen Öl also LMEF zugegeben, den Motor bei niedriger Drehzahl dann für 15 Minuten laufen lassen und dann Öl mit Ölfilter und Luftfilter wechseln. Diesmal nehme ich als neues Öl dann wieder das gute vollsynthetische von Liqui Moly. Versprechen tue ich mir davon, dass evtl. Verunreinigungen/Rückstände im Motor gelöst werden und gerade solche sensiblen Baubereiche wie die Nockenwellenverstellung nachher wieder sauber und fehlerfrei angesteuert werden.


Fazit:
Aktuell ist und bleibt der Fehler P1346 weg. Ursache könnte ein leicht verschmutzer, aber elektrisch noch sauber funkitonierender OCV gewesen sein. Dies ggf. im Zusammenhang mit einer (durch gequetschten Schlauch) gestörten Motorentlüftung. Künftig werde ich meinen Sirions wieder nur das gute Liqui Moly Motoröl gönnen, wie es auch hier im Forum immer und immer wieder empfohlen wird.



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Geändert von fermoyracer (06.12.2023 um 09:04 Uhr)
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