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Alt 27.09.2022, 06:06   #17
bluedog
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Zitat:
Zitat von Chopper
Komisch ist trotzdem die Ursache für den plötzlichen Verbrauch, kann das an einer längeren Autofahrt mit 150 kmh liegen? Bergfahet usw hat er bisher inkl niedrigem Verbrauch gut weggesteckt.Und auch Stadtverkehr täglich mit viel Ampeln war bbisher kein Problem, ausser dass der Verbrauch dabei halt auf ca 7 l klettert und sonst ziemlich genau bei 5 l liegt

Erst einmal nimmt jeder Motor bei hohen Drehzahlen mehr Öl. Selber schuld also, wenn du den kleinen 1KR-FE mit 150km/h regelmässig über die Autobahn scheuchst. Schon mal überlegt, welche Drehzahl da anliegt?


Zweitens ist, wenn es denn vorkommt das Verkleben der Kolbenringe ein typischer Hitzeschaden. Bei hoher Drehzahl hast Du halt entschieden mehr Arbeitstakte pro Sekunde, und entsprechend heiss wird der Wecker. Da brauchst Dich nicht wundern, wenn das Öl an der heissesten Stelle einkocht, bis der Schmodder die Ablaufbohrungen in den Kolbennuten zusetzt. Wenn dann zu wenig Öl, das vom Kolbenring an der Zylinderwand aufgesammelt wird, ablaufen kann, wird das eben verbrannt und fehlt dann.


6000km sind da ein guter Wert fürs nachfüllen.


Und ja, sowas kommt irgendwann halt. Der Ölverbrauch ist ja keine Abnutzungserscheinung, die sich über 100'000km aufbaut, sondern der fängt dann an, wenn die Kolbenringe verklebt sind.


Sowas ist der Grund, warum man auch bei Motoren, die eigentlich kaum Öl verbrauchen, regelmässig den Ölstand prüft.


Wer stattdessen fährt, bis es klappert oder gar die Lampe leuchtet, bei dem ist der Wohlstand ausgebrochen. 5Min. pro Woche und bei Bedarf ein Schluck öl nachgefüllt ist nämlich immer billiger, als den Motor zu tauschen, nachdem er an Ölmangel verreckt ist!


Bei Autos, die ich nicht kenne, schaue ich bei jedem Tanken nach dem Öl. Wenn ich dann weiss, dass die Distanz geht, kann ich verdoppeln oder verdreifachen. Dann, bei etwa 1500km, sieht man schon, ob überhaupt was fehlt. Wenn nicht, kann man alle 3000km nachsehen. Das ist eine Vernünftige Grösse, um auch einen plötzlichen Anstieg des Ölverbrauchs noch rechtzeitig zu bemerken.


Von dem Vorschlag, immer erst aufzufüllen, wenn eine Literflasche reingeht, muss ich, gerade wenn man gern schnell Autobahn fährt, dringend abraten. Das Motoröl dient auch zur Kühlung da, wo kein Wasser hinkommt. Wenn Du jetzt statt 3.xl nur noch 2.xl im Motor hast, zirkuliert das dann um einen Drittel schneller im Motor, es fehlt also einiges an Zeit, um zwischendurch in der Ölwanne wieder abzukühlen, und dann wirds im Brennraum und an den Zylinderwänden und in den Kolbennuten noch heisser, und es kocht noch mehr Öl ein. Dann läuft noch weniger davon ab, und es wird noch mehr vebrannt.


Ich würde genau drauf achten, die eh schon ausserordentlich kleine Pfütze Öl, die der Motor fasst, immer in der Oberen Hälfte des Ölpeilstabs zu halten.


Einer meiner Onkel, selber Autobegeistert seit Jugendtagen fasste es kurz und prägnant so zusammen: Wenn Du an einem Auto lange Freude haben willst, achte drauf, dass der Ölmessstab niemals zu kurz wird.


Aus meiner Erfahrung sage ich Dir dazu, dass man bei einem Motor, der Öl verbraucht immer dann besonders auf den Ölstand achten muss, wenn der Motor schwer arbeitet. Also auf der Autobahn oder wo immer sonst die Drehzahl hoch geht. Dann wird der Ölverbrauch wesentlich höher sein als wenn man nur von Dorf zu Dorf gondelt mit möglichst wenig Drehzahl. Der Unterschied kann so gross sein, dass auf 1000km Autobahn mehr Öl durchgeht, als auf 3000km sonst. Es lohnt also, mal nachzusehen. Wenn nicht, kann man immer noch einfach den Peilstab wieder einstecken und weiterfahren.
Im Prinzip kann es auch im Stadtverkehr passieren, dass der Ölverbrauch steigt, etwa, wenn man Stundenweise im Stau steht. Da kann man aber gut entgegenwirken, indem man den Motor ausmacht, wenn er nicht gebraucht wird. Dann wird auch keine Hitze mehr produziert, und der Motor bleibt kühler.


Grundsätzlich ist das zwar kein eigentliches Kühlsystemproblem, aber die Kühler verlieren im Alter gern mal ihre Lamellen, und zumindest bei Citroen C1 I, Peugeot 107 und Toyota Aygo I mit dem gleichen Motor waren in bestimmten Baujahren Kühlmittelpumpen mit Kunststoff-Pumpenrädern verbaut, und der Kunststoff zerbröselte irgendwann, so dass die Pumpleistung auch nachliess.


Ob Daihatsu dies Problem auch hatten, weiss ich nicht. Ne neue Wasserpumpe wäre aber sicher bedeutend günstiger, als ohne Not die Steuerkette zu wechseln, nur weil was rattert, wenn man mit zu wenig Öl fährt.


Vielleicht fängt man aber auch einfach mal mit einem Kühlmitteltausch an. Das Zeug altert auch...
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: Ausrangiert, leider!

Citroen C1 Automatik BJ 2011:

Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.

Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.
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