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Alt 24.09.2015, 15:50   #60
Spartaner
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Zitat:
Zitat von Schimboone Beitrag anzeigen
Mmmhhh...ich würde ja eigentlich auf die Dolomiten tippen...aber das ist zu nah für dich
Korrekt eingeschätzt, und wo in den Dolimiten schwappt denn so ein trübes Wasser an den Fels?

Zitat:
Zitat von Perry Beitrag anzeigen
Ende der Welt
:)
Du hast es! ;-)

Fast. Früher lag dieses Stückchen Erde nahe am biblischen Paradies, heute liegt es nahe der irdischen Hölle.

Letztes Jahr musste mein Cuore ja leider 116km vor Asien halt machen - dieses Jahr hat er es mehr als 1000km rein gemacht. Und zwar in die Türkei, nach Ost-Anatolien. Dort ging es an den Euphrat, einen der 4 Flüsse, die aus dem biblischen Paradies entströmen. Nach der Paddeltour auf diesem schönen Wildwanderfluss besuchten wir noch Sehenswürdigkeiten wie Mt. Nemrud in Nord-Mesopotamien, Kappadokien mit seinen in den Tuffstein gehauenen Felsenkirchen, Pamukkale (Kalksinterterassen, und das antike Hierapolis), sowie eine der berühmtesten Städte der Antike, Pergamon.

Geschlagen hat sich das kleine Kerlchen wieder ganz gut. Nur an der serbisch-bulgarischen Grenze machte die Batterie schlapp, so etwa nach dem 20ten Startvorgang im Stop-n-Go. Man darf dort keine Lücken in den Schlangen lassen, weil sich sonst sofort jemand reindrängelt. Die vielen westeuropäisch zugelassenen Autos (zumeist natürlich aus D) waren fast zu 100% türkische Heimaturlauber, fast kein Tourist.
Jedenfalls haben wir dann das Auto über die restlichen 300m Warteschlange geschoben, und nach der serbischen Kontrolle angeschoben (alleine!). Der Motor kam sofort, und durch die bulgarische Kontrolle habe ich ihn dann durchlaufen lassen. Das ist vielleicht ein doofes Gefühl, den Automotor laufen zu lassen, ohne dass die Energie in Vortrieb umgesetzt wird.
In Sofia haben wir dann in einem Citroen-Autohaus nach einer Batterie gefragt. Hätte ja sein können, dass die im C1 ebenso kleine Batterien verbaut haben. Aber erfolglos. Dann im großen modernen Toyota-Autohaus gefragt, ebenso erfolglos. Aber die haben uns dann, nachdem wir in großzügigem klimatisierten Ambiente bei Gratiskaffee und Internetzugang am PC warten konnten, ins Honda-Autohaus weitergeschickt. Und die hatten dann unsere Batterie serienmäßig für einen Honda Jazz, glaube ich (es wäre siuper, wenn man für die gängigsten Ersatzteile des L276 eine Liste hätte, welche Marken und Modelle diese ebenfalls benutzen!) . Naja, billig war sie nicht, aber Andrea bestand auf dem Austausch. Die alte Originalbatterie hat damit also 5 Jahre und ~93Tkm gehalten (weniger als meine Originalbatterie im L501, welche auf 106Tkm und 10 Jahre kam).

Durch Istanbul ging es stundenlanges Stop-n-Go, alles zugestaut dort, und Maut kostet es extra noch. Aber nur in die eine Richtung, nach Asien. Zurück zahlt man keine Maut. Die Maut zu bezahlen war auch so ein Akt. Man kann dort keine Plakette kaufen wie in CZ, SK, H oder Bulgarien, Man kann auch nicht bar oder mit Kreditkarte an Mautstationen zahlen wie auf dem Autoput in Serbien. Nein, man muss eine spezielle HGS-Karte erwerben. leider hatten wir es versäumt, das gleich nach passieren der Grenze zu machen (da wäre das wohl völlig problemlos gegangen). So trauten wir uns erst nicht auf die Autobahn (wo das Nummernschild gescannt wird), bis wir erfuhren, dass man die HGS-Karte bis zu 9 Tagen nach der ersten mautpflichtigen Benutzung der Autobahn bezahlen kann. Und dann hieß es, Shell-Tankstellen verkaufen die HGS-Karte. Wir haben bestimmt 5 von denen abgeklappert, keine hatte die HGS-Karte. Dann hieß es Poststationen verkaufen sie. Nach der dritten Poststation hatte ich dann endlich so ein Ding (~5€ für die Karte). Das war aber erst ganz im Osten des Landes, in Erzincan. Das schöne daran war, dass ich sehen konnte, wieviel Maut denn schon aufgelaufen war (~15 Türkische Lira ~5€), so dass ich für den Rückweg gleich nochmal so viel aufgeladen habe. Damals wusste ich noch nicht, dass ich auf dem Rückweg durchweg mautfrei fahren würde).

Von Istanbul ging es weiter ~1000km nach Osten über zumeist nagelneue, sehr großzügig ausgebaute Fernverkehrsstraßen. Übrigens auch auf den Fernstraßen hat man eine lückenlose Überwachung, überall Videokameras mit Nummernschildscannern. Und selbst an den Tankstellen wird das Nummernschild eingegeben und erscheint auf der Tankquittung.

Das Bild ist von einer ganz besonderen Straße aus aufgenommen, der Kemaliye Taş Yolu, eine spektakuläre Felsenstraße entlang einer der tiefsten Schluchten des Euphrates kurz vor Kemaliye (Map).

Statistik: Gesamtstrecke ~8300km, Spritverbrauch 3.38L/100km Superbenzin, Spritkosten xxx€. 8 Tage auf dem Wasser + 1 Ruhetag am Fluss, 27 Zeltnächte in der freien Landschaft, keine einzige Übernachtung in Hotel, Pension oder offiziellem Zeltplatz.

Einen kommentierten Bildbericht mit 396 Fotos findet ihr unter https://goo.gl/f8WGhK.
Angehängte Grafiken
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alt Cuore L501 , seit 2009 neu Cuore L276
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