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Alt 22.12.2009, 13:11   #6
LSirion
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Um das ein für alle mal zu klären...

Man benötigt:

- einen Wasserbehälter
- eine Verkabelung und Elektroden
- eine Leitung, die den Wasserstoff dem Motor zur Verbrennung zuführt
- Wasser
- ...

Wie es funktioniert:

Durch Elektrolyse wird das Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt (so zumindest die Idee). Wasserstoff ist ein brennbares Gas, Sauerstoff fördert die Verbrennung...

http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserelektrolyse

Im Verbrennungsmotor wird dem komprimierten Gas im Kolben durch Verbrennung von Kraftstoff - also Benzin, Diesel, Alkohol, Erdgas, Autogas, Wasserstoff, etc. - Energie zugeführt, dadurch wird Arbeitet verrichtet...

http://de.wikipedia.org/wiki/Verbrennungsmotor

Die Idee ist nun dem Motor Energie in Form von Wasserstoff zuzuführen, der ebenso wie der reguläre Kraftstoff verbrannt wird. Wenn der Motor also Wasserstoff verbrennt, verbrennt er dies an Stelle des Kraftstoffes, Kraftstoff wird eingespart.

Das ist die Theorie... nur muss man sich einmal überlegen wo der Wasserstoff herkommt.


Wasserstoff kann ich nur gewinnen, indem ich das Wasser aufspalte. Dabei habe ich einen Wirkungsgrad von etwa 70 %. Woher stammt der Strom dafür? Der stammt aus der Lichtmaschine... die hat einen Wirkungsgrad von ebenso etwa 70 %. Woher stammt die Energie, die die Lichtmaschine antreibt? Die kommt aus der Drehbewegung vom Motor, der einen Wirkungsgrad von 30 % liefert.

Ich verbrenne also Kraftstoff mit der Energie von 1 kWh. Daraus gewinne ich die Drehbewegung, übrig sind 0,3 kWh. Die Lichtmaschine erzeugt Strom, allerdings nur mehr 0,21 kWh, daraus gewinne ich Wasserstoff und Sauerstoff, allerdings sind nur mehr 0,147 kWh übrig und jetzt erst verbrenne ich den gewonnen Wasserstoff... mit einem Wirkungsgrad von 30 %, es bleiben 0,044 kWh zum Vortrieb.

Hätte ich den Vortrieb direkt genutzt, nicht um das Wasser zu spalten, wären es 0,3 kWh gewesen.

Das ist die energetische Sichtweise, völlig unrentabel, das erhöht den Verbrauch sogar.


Wenn ich mich nicht irre sind zwar in 1 Liter Wasser 111 g Wasserstoff enthalten (1 kg/18u * 2u), somit 3,7 kWh Energie (33,3 kWh/1 kg Wasserstoff), diese sind allerdings im Vergleich zum Kraftstoff - davon benötigt man 5 Liter/100 km, also 45 kWh/100 km (9 kWh/Liter * 5 Liter) - eher eine geringe Menge (außerdem nicht nutzbar, da nunmal kein Wasserstoff vorliegt).

Damit der Wagen die Hälfte an Kraftstoff spart, müsste man also über 20 kWh in Form von Wasserstoff zuführen, somit über 5 Liter Wasser auf 100 km aufspalten...

Das wäre die erste Frage: Klappt das? Kommt das hin? Schafft die Lichtmaschine das überhaupt? Bei 100 km/h müsste die Lichtmaschine dann über 28 kW erbringen! Nein!!!

Zusätzlich kommt man auf den Schluss, dass man für 20 kWh in Form von Wasserstoff ersteinmal 136 kWh an Energie aufbringen muss (20 kWh/0,147), das sind über 15 Liter Benzin... eine andere Energiequelle besitz ein Fahrzeug (in der Regel) schließlich nicht.


Außerdem... würde man derartige Mengen an Wasserstoff produzieren, wäre das brandgefährlich. Solche Bastelarbeiten am Wagen sind natürlich verboten.

Abbrennen wird einem der Wagen allerdings vermutlich nicht, denn so ein "Wasserstoffgenerator" liefert nunmal nie und nimmer nennenswerte Mengen an Wasserstoff. Das ist ja auch der Grund, warum das ganze System von vorneherein nicht funktionieren kann, die Betriebserlaubnis erlischt natürlich trotzdem.


Nein sowas funktioniert nicht, wurde auch schon in diesem Forum durchgekaut und auch in anderen.
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