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Alt 19.08.2009, 18:50   #10
bluedog
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Zitat von Witzlaff Beitrag anzeigen
Wenn man einen gebrauchten Bremssattel nimmt, hat man ja keine Garantie, daß das Ding sich nicht auch wieder festfrisst...oder? Also einfach wieder reinigen lassen und bis zum nächsten Mal in vier Monaten warten?

Was sollte denn ein Bremssattel neu kosten?
Der Witz an der Sache ist der, dass Du auch bei einem Neuen Bremssattel keine Garantie hast, dass der nicht binnen kurzem wieder festgeht.

Wenn der Bremssattel nach einer Revision soo schnell wieder festgeht, würd ich beim nächsten Mal zu einer anderen Werkstätte fahren. Gib denen dann nicht einfach den Auftrag: "Bremsen neu machen bitte!" sondern sag klipp und klar, dass Du eine komplette Revision wünschst, unter Verwendung der Dichtungen, die bei Daihatsu erhältlich sind. Und sag auch unbedingt dazu, dass die Schwimmbolzen geschmiert gehören mit dem Spezialfett, was Daihatsu liefert zu dem Dichtsatz und mit nichts anderem.

Wenn der Bremssattel nach derart kurzer Zeit wieder festgammelt, dann haben die entweder nicht alles gemacht, was auf der Rechnung stand, oder das war nicht genug... (Stichwort Lauffläche beschädigt, oder Bremskolben halt doch rostig wieder eingebaut, oder die Bolzen nicht richtig glatt gemacht, bzw. nicht getauscht, obgleich man die besser getauscht hätte... etc. pp.

Zum Preis: Was DD für einen neuen Bremssattel haben will, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich kann nur sagen, dass man in der Schweiz für 1 neuen Bremssattel weit über 500 CHF aufruft (war dann aber glaub ich inkl. die 7.6% Mehrwertsteuer. Das für ein Auto, was neu gerade knapp 16000CHF kostete (Automatik, also die damalige Vollausstattung, abgesehen vom Metalliclack.) und bei dem selbst wenns richtig gemacht wird alle zwei Jahre mal eine komplette Bremsrevision eingeplant werden muss! Seither weiss ich auch, womit Daihatsu Geld verdient... Soviel als Hinweis: Der Neuwagenverkauf dürfte den kleineren Teil vom Gewinn ausmachen. Die Bremsen dagegen werden mit Gold aufgewogen... Wobei die Bremskolben soweit ich weiss noch geradezu billig sind. Im Zweifelsfall, gerade wenn man es in der Werkstatt machen lässt, würde ich die also austauschen... Bei einer Rechnung von am Ende weit über 1000CHF wärs blöd, wenn 100 gesparte CHF alles wieder zu nichte machten.

Die Umrechnung der Beträge überlass ich jedem selber.

Zur Bremsrevision an sich. Die Geschichte mit dem Gummifett ist ja bekannt. Ich glaube es war Oshi, dem diese Odysee zugestossen ist. Einige Tage darauf hab ich mich aufgemacht, Eben dieses Schmiermittel zu besorgen, um ggf. meine Bremsen nachschmieren zu können. Die machten grad Lärm, und die bestellten Bremsenteile waren noch nicht eingetroffen, so dass ich auf die Idee verfiel, wenigstens mal notdürftig nachzuschmieren.

Ich machte mich also auf zur Ascar, um dort ein Säurefreies, wasserabweisendes, hitzefestes Fett für Bremsen zu besorgen. Die liefern sonst die Originalteile, von denen man dem Preis nach manchmal zumindest eine hartvergoldung erwarten könnte... Die Liefern aber nur die Teile, und grundsätzlich nichts an Werkstattbedarf...

Also ging ich zur nächsten Daihatsuvertretung. Eigentlich habens die mehr mit Subaru, aber was solls... Ich wurde Freundlich empfangen, aber auf die Frage, was sie zum Schmieren von Bremssätteln verwendeten, waren beide Mechaniker komplett ratlos! Irgendwann mal kam dann die hier allseits bekannte Info, dass das Schmiermittel mitgeliefert würde zu dem Dichtsatz.

Ich also: "Das weiss ich, aber was tun sie beispielsweise, wenn die gelieferte Menge mal nicht ausreicht?" Allseits ratloses Achselzucken. Mittlerweilen halte ich kurzfristig das gesamte Team auf... steh ich doch mit dieser offenbar saudämlichen Frage mitten in der Werkstatthalle... - Vielleicht "Wasserpumpenfett", meint der, an den ich mich ursprünglich gewandt hatte.

"Schön. Könnten sie mir dann eine Dose/Tube/Packung davon verkaufen? Ist ja besser als wenn ich heisse Luft und guten Glauben zum nachschmieren nehmen müsste."

"Gibts hier nur in Grosspackung. Aber ich kann Ihnen was aus der Büchse mitgeben, wenn sie möchten."

Ich bin hellauf begeistert... aus obgenannten Gründen, aber auch. weil ich in Baumärkten, beim Werkzeugfachhändler (der normalerweise alles auftreiben kann, was man zum Basteln, werkeln oder für den Garten brauchen könnte...) nicht fündig wurde.
Der hilfsbereite Mech leert also eine fast leere Schraubenpackung, die er als Schmierfett-Transportbehältnis auserkoren hat, geht zu einer grossen pastellgrünen Dose, auf der nichts weiter zu lesen ist, als der grosse weisse Schriftzug MOTOREX, und holt ein grünes Fett draus, von dem er mir eine gute Portion in die ehemalige Schraubenbüchse tut. Einen sauberen Lappen Drum, damit eventuelle Lecks des Schraubenschächtelchens nicht gleich das Interieur meines Cuore versauen würden... fertig sind wir. Ich drück dem guten einen Fünfliber in die Hand, bedanke mich, verabschiede mich, und denk mir dabei, dass ich genau die selben Dosen auch im Baumarkt in klein gesehen hatte, da aber eben nichts draufstand, was für oder gegen den Einsatz an Bremsen hätte sprechen können, und auch auf nachfrage niemand hatte sagen können, was damit - oder was damit keinesfalls anzufangen sei.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich folgerte daraus, dass die meisten Werkstätten wohl die Bremssättel gar nicht schmieren oder dann mir "irgend einem Fett". Mein Vertrauen in die KFZ-Fachwerkstätten Helvetiens hat das nicht gestärkt. Und verständlicherweise hat das auch die freundliche Bedienung nicht wieder rausgerissen.
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: Ausrangiert, leider!

Citroen C1 Automatik BJ 2011:

Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.

Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.
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