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Hechti 06.05.2009 17:46

E85 Erfahrungen mit Daihatsu YRV
 
Hallo E85 Freunde,
mein YRV 1.3 Automatik, 87 PS, 91 Tkm, Bj. 2001 verbrauchte im Schnitt 7,0 L auf 100km. In nur wenigen Monaten habe ich den Motor auf Betrieb mit E60 trainieren können, so dass ich jetzt problemlos einem Anteil E85 von knapp 69% fahre (z.B. 22 L E85 auf 10 L Super-E5).
Obwohl der Verbrauch bei ruhiger Fahrweise (max. 135 km/h) nur um 0,3 L auf 7,3 L gestiegen ist (+4,3%), lohnte sich das Mischen bisher eigentlich nur wenig, denn der Mehrverbrauch erhöhte den E85 Literpreis von in diesem Jahr durchschnittlich 0,959 € auf 1,016 € je Liter E60.
Der Literpreis für Super-E5 betrug in Berlin und Umgebung im bisherigen Jahresschnitt 1,142 €. Die Einsparung von 0,126 € / Liter bringt durch den Mehrverbrauch aber nur effektive Ersparnisse von knapp 0,58 € auf 100 km, also bei Jahresfahrleistungen von 10-12 Tkm nur ca. 58-69 € im Jahr.
Erst durchgängige Benzin-Literpreise von im Jahresschnitt über 1,20 € machen das Mischen mit E85 lohnenswerter. Daher versuche ich, mich an das Fahren mit E65 heranzutasten. Mehr wird sicher ohne extra Steuergerät nicht machbar sein, obwohl mein Nachbar seinen Toyota Corolla 1.4 E11, 86 PS, 105 Tkm, Bj. 98, bereits in kurzer Zeit auf E70 trainieren konnte, ohne Aufleuchten der MKL oder andere Probleme.
Da unsere beiden Autos erstaunlicherweise einen so hohen Anteil E85 vertragen, lohnt sich der finanzielle Aufwand zur Umrüstung mit einem Ethanolsteuergerät für uns sicher nicht.
Übrigens ist mein Daihatsu nach offizieller Meinung nicht mal für den Betrieb mit E10 freigegeben.
Gruß Peter

Werner Schulte 07.05.2009 16:10

E 85
 
Hallo,

das mit dem Trainieren verstehe ich nicht so ganz. Bisher hat meiner die Umstellung immer sofort geschluckt. Gibt es Parameter in der Elektronik, die nur langsam verstellt werden dürfen, weil es sonst zu einer Fehlermeldung kommt?

Reines E85 bin ich noch nicht gefahren, weil sich das nicht so ergab. Ich habe den 1.0 Dreizylinder, Baujahr 2008. Meine Schnapstanke liegt zwar am Weg zu meiner ehemaligen Baustelle, aber so oft komme ich da jetzt nicht mehr vorbei.

Das stärkste Mischungsverhältnis war bisher 29 Liter E85 auf den Spritrest im Tank, also ca. 11 zu 29 (wenn wirklich 40 Liter in den Tank passen) entsprechen also 62% Alkohol.

Ich wüßte nicht, daß es Probleme geben sollte mit höheren Mischungen. Das einzige, was passieren kann, ist, daß der Treibstoff nicht mehr innerhalb der vorgesehenen Zeit durch die Einspritzdüse durchgeht. Das passiert aber erfahrungsgemäß nur bei alten Zentraleinspritzern, wo dann die Düse ständig offen bleibt, aber das Gemisch trotzdem zu mager ist.

Wir haben mal einen alten Fiat UNO schnapstauglich gemacht, indem wir die Feder der Bezinpumpe einfach nur etwas in die Länge gezogen haben. Damit stimmte der Druck wieder und alles war ok. Vorher war es zu einer Fehlermeldung durch zu mageres Gemisch gekommen (O2-Anteil im Abgas), gefahren war das Auto aber ganz toll, fast noch einen Tick besser, als genau stöchiometrisch.

Bei den Einzeleinspritzern kann ich mir nicht vorstellen, daß der Betrieb selbst mit reinem Alkohol zu Regelungsproblemen führen würde. Alkohol hat eine geringere Dichte, strömt also etwas schneller durch die Düse bei gegebenem Einspritzdruck, dafür muß aber wegen der Stöchiometrie auch das 1,3-fache dadurch. Somit ist es nur eine Frage der Öffnungszeit des Ventils, und da kann ich mir allenfalls bei Vollast leichte Probleme vorstellen - was ich aber auch nicht glaube.

Meine Erfahrung mit E85 bei mehreren Autos und mehreren Motorrädern bisher ist, daß ab ca. 60 % Alkohol die Leistung etwas zurück geht - was auch logisch ist. Die Klopffestigkeit ist unnerreicht hoch, so daß man die Zündung noch weiter vorstellen könnte.

Beim Audi A4 1600 läuft der Motoren ständig an der Klopfgrenze. Die Regelung reagiert also auch auf Supersuperkraftstoffe. Bei unseren Dais greifen die Klopfregelungen - soweit ich weiß :gruebel: - nur ein, wenn was nicht stimmt. Somit reizt die Zündung den Alkohol nicht voll aus.

Sinniger wäre noch die Erhöhung der Verdichtung, aber das sind ja schon richtige Umbaumaßnahmen.

Der Verbrauch hat sich bei mir bei gleicher Fahrweise und gefühlt gleicher Leistung ziemlich markant erhöht. Es bleibt trotzdem ein Preisvorteil und der Motor läuft sauberer. Bei den absoluten Tiefstkellerdrehzahlen meine ich auch einen etwas sanfteren Motorlauf wahrgenommen zu haben.


Gruß

Werner Schulte


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