Daihatsu in Osteuropa schon länger vom Markt?
 

Hallo,

ich war jetzt für ein paar Tage in Ungarn und bin mir dort ziemlich einsam vorgekommen. Ich hab keinen einzigen Daihatsu gesehen, hier in Wien hab ich z.B. heute auf 2km mindestens 6 Stück gesehen.
Kann es sein, dass Daihatsu dort schon länger vom Markt ist.

z.B. finde ich in den Autobörsen praktisch keine neuen Modellen. Einen M301 gibt es gar nicht.

siehe hier:
http://www.hasznaltauto.hu/talalatil...3A6OD5S/page13

Das könnte auch zufall gewesen sein ,da es Daihatsus allgemein wenig gibt(zumindest im gegensatz zu audi,vw usw.)
Manchmal sehe ich fast keinen einen auf der Straße ,aber dann am nächsten direkt dutzende.
Ich denke auch ,das die im osten nen anderen geschmack haben ,oder das die nehmen was sie kriegen können.

Lg Alex

Ich weiß zwar nichts genaues, aber habe das Gefühl, dass Daihatsu in keinem Land Osteuropas Autos verkauft hat. Einzige Ausnahme scheint in allerletzter Zeit Polen gewesen zu sein, wo man ab und zu den Terios sieht und wo es die letzten Jahre auch vereinzelt eine Daihatsu-Vertretung gegeben hat. Von Cuores jedoch keine Spur. Die wenigen Ausnahmen scheinen alle aus Westeuropa privat importiert zu sein.

Gruß Michael

Speziell in Ungarn gab es wohl bis anfang / mitte der 90er Jahre einen Importeur, allerdings meine ich dass das nie Daihatsu selbst war sondern mehr oder weniger ein freier importeur. Vom Charade G10 (1977-1983) gibts z.B. noch einige in Ungarn.

In der Slowakei gab es nie einen Daihatsu importeur aber ab und an mal ein paar Gebraucht Importe.

In Polen dagegen dürfte es eine größere Menge an importen gegeben haben, ich vermute hier auch durch einen privaten importeur.

Ganz anders sieht es in Russland aus, dort kommen immer wieder Schiffsladungen aus Japan mit gebrauchten, rechtsgelenkten Fahrzeugen an. Russland scheint beim Thema Auto noch sehr offen zu sein was importe angeht....

So ist es in Russland z.B. möglich Fahrzeuge die über keine eigene Fahrgestellnummer verfügen anzumelden, denn da sind vor einigen Wochen ein paar Fahrzeuge vom Chinesischen Hersteller "Chery Eastar Chery B11 (Oriental Son)" siehe z.B. http://www.autoscout24.at/Details.aspx?id=vtjflacwc3qa

Diese Fahrzeuge existieren offiziell gar nicht und sind scheinbar irgendwie "vom Fließband gefallen".

Daihatsu hingegen hatte früher im ehemaligen Ostblock aber auch Lizenznachbauten genehmigt, so z.B. der Daewoo Tico ein Cuore L80 nachbau.

Hier ist übrigens eine polnische Vertretung: http://daihatsu.pl/daihatsu

Der Daewoo Tico lief in Polen vom Band und wurde auch in einigen anderen ehemaligen Ostblockländern verkauft, zB in Rumänien. Ich finde den eigentlich ganz gut, das ist nämlich kein einfacher Cuore-Nachbau, sondern eine Strechversion desselben. Er ist hinten 14 cm länger. Also bietet er mit seiner schmalen Stirn einen fast ebenso geringen Windwiderstand, dafür aber mehr Laderaum. Leider verbraucht er viel zu viel Sprit, sonst hätte ich mir womöglich so einen geholt. So ein Lang-Auto auf L276-Basis würde mir jedoch gefallen (ich habe gewöhnlich kein Parkraum-Problem).
In Russland lief ein Cuore-Klon sogar lange vom Band: der Oka.

Gruß Michael

Salut!


Der Tico sieht zwar wie ein aufgehübschter L80 aus, ist es aber nicht. Daewoo ist schon lange mit GM verbandelt, die wiederum kochen ab und an mit Suzuki zusammen. Daher baut der Tico auf einem älteren Suzuki Alto auf.

Rene

PS.: in Ungarn hat sich der G100 Charade auch wie geschnittenes Brot verkauft. Anfang der 90er (direkt nach dem der eisener Vorhang gefallen ist) hat man da fast an jeder Ecke einen gesehen. Da der Ostblock traditionel gerne Stufenheck fährt, war dort auch ein sehr guter Nährboden für den Charmant.

Hallo!

Ich bin Ungarisch, also ich kann noch ein bisschen hinzufügen :): Daihatsu hatte ein offizieller Importeur von 1990 bis 1994, und ja der G100 war ein Hit bei uns (auch als Stufenheck Charade SG Compact), aber auch der Applause. Daihatsu war in 1991 der erfolgreichste Japanische Marke (bevor Suzuki sein Werk hier gebaut hatte)! Aber Grund der viel teuer gewordene Yen hatte man die Importe eingestellt.
In 1997 bekam Daihatsu einen neuen Importeur - aber diesmal durch den Österreichern Importeur. Die Preise war deshalb sehr, sehr stolz (ein Sirion kostete soviel wie ein Renault Mégane 1.6 zum Beispiel) und nur der Terios konnte erfolgreich sein (rund 300 Stück war verkauft in 3 Jahren). In 2000 war dann wieder Schluss mit Business - nur zwischen 2002 und 2003 gab noch der Terios offiziell bei uns.
Also wir noch viele Charade G100, Applause und auch Feroza haben - und eine wachsende Zahl von Importmodellen wie Sirion M100, Charade G200 und sehr selten Sirion M300 oder Materia. Und jetzt ist es alles vorbei :(...

Grüss,
Val

Danke für die ausführlichen Erklärungen. Also war ich in Ungarn mit meinem M301 wirklich ein extremer Exot.
Das heißt der Rückzug auf Raten in Europa hat schon viel früher begonnen. Ich halte es auch für möglich, dass fehlende Stufenheckmodelle auch ein Grund sein könnten.
@Val Brown
Was hast du für ein Modell. In deinem Profil steht M100 2005-2008. Da ist der doch gar nicht mehr gebaut worden.

@Nihonjin
Ich hatte einen M100 von 2005 bis 2008 (das Baujahr war 2002, er war ein Sirion 1.0 Blackline), jetzt fahre ich einen Fiat Panda (wegen meiner Arbeit) - aber nachstes mal möchte ich wieder Daihatsu kaufen, vielleicht aus Deutschland :) (Materia ist ein Traumwagen für mich)!

Grüss,
Val

Hehe ja in Russland geht einiges ab. Vor allem Richtung Osten. Da fährt jeder Toyota, Mitsu und co. Von denen gibts auch so ziemlich abenteuerliche Sachen, die wir hier nie sehen.
Aber btw, in Russland wurde auch ein Cuore in den 90ern nachgebaut. Seit dem wurde er gut 20 Jahre lang gebaut. Ob er nach wie vor produziert wird weiß ich nicht. Aber von der Motorisierung waren die wie die Japanmodelle mit ca 600 ccm.
Frage, die ich mir jedoch gestellt habe: nachbau oder linzenzierter Nachbau^^