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-   -   L80 : Getriebeoelverlust bei den Antriebswellen (http://www.daihatsu-forum.de/vbulletin/showthread.php?t=44275)

mike.hodel 11.01.2016 20:42

L80 : Getriebeoelverlust bei den Antriebswellen
 
Hallo Cuore- Freunde

Mein L80 macht mir grosse Sorgen : Das Getriebe leckt bei den Wellendichtringen des Antriebs, obwohl ich diese mehrmals genau nach Handbuch ersetzt habe.

Die Antriebswellen werden ja im Getriebe, mittels Keilnutverzahnung und Sprengring, in den Buchsen, gehalten. Die Naben haben in der jeweiligen Buchse ein klein wenig Spiel, was ich als normal erachte. Probeweise habe ich das Gleiche, bei meinem Ersatzgetriebe, mit den Ersatzwellen geprüft und bin zum selben Ergebnis gekommen.
Axialspiel der Lagerung ist keines vorhanden, also die Differenziallagerung völlig in Ordnung.
Was kann das wieder bloss sein ? Original, wie auch diverse normale Nachbau-Wellendichtringe, haben immer zum selben Ergebnis geführt. Bei einer KM-Leistung von über 400000km, hatten die Nuten etwas Einlaufspuren, welchen ich mit speziellen Schrumpfbuchsen beigekommen bin. Was die Abdichtung betrifft, bin ich also wieder auf Neuwert, respektive ein tick grösser im Durchmesser, welches ja noch einen besseren Anpressdruck des Wellendichtrings bewirken sollte.
Kann das sein, dass sich die Antriebswellenzapfen derart abnutzen ? Leider gibt das Handbuch keine Verschleisswerte an. Es steht nur etwas von einer Sichtprüfung. Dabei konnte ich auch nichts feststellen. Die Verzahnungen sehen noch sehr gut aus.

Ratlose Grüsse

Mike

Rotzi 11.01.2016 20:53

Zitat:

Zitat von mike.hodel (Beitrag 523165)
...ein tick grösser im Durchmesser, welches ja noch einen besseren Anpressdruck des Wellendichtrings bewirken sollte...

Hallo Mike,
vielleicht ist das die Ursache.
Wieviel ist die Welle denn jetzt größer?

mike.hodel 11.01.2016 21:32

Da kann ich mir kaum vorstellen. Ich habe nur bei der Dichtfläche aufgeschrumpft. Diese Schrumpfbuchsen sind im 10tel mm Bereich und haben höchste Gleiteigenschaften.
Man nennt diese Hülsen Speedy -Sleeves. SKF ist der Hersteller.
Das Problem ist mit den Speedys immer noch gleich, also weder besser noch schlechter.
Die rechte Seite, als wo sich die längere Antriebswelle befindet, sifft mehr raus.
Ich vermute, dass das ganze Zeug ausgenudelt ist. Leider gibt das L80 WHB keine Refenzwerte an. Morgen werde ich mir den L251 mal zum Vergleich auf der Bühne ansehen.

LG

Mike

yoschi 12.01.2016 06:29

Ölförderrillen Getriebe-Entlüftung
 
Moin , die Radialw.-dichtringe besitzen drehrichtungsgebundene Rillen ?
Oder sind die Rückförderrillen-Rillen auf dem Wellenstumpf und nun durch die Hülsen wirkungslos?
Hat das Getriebe eine Entlüftung ( zum Druckausgleich ) , und diese ist dicht?
Gruß!

Schimboone 12.01.2016 08:26

Getriebeentlüftung ist für mich auch nen heißer Tipp.
Ist die Dicht steigt der Druck im Getriebe wenn es warm wird- an den Dichtringen ist dann die schwächste Stelle.

Zu den Speedi Sleeves: ich hab die noch nie benötigt bzw. in der Hand gehabt, kenne mich damit also nicht wirklich aus: Kann es sein das das Öl nicht an den Dichtringen, sondern an der Trennstelle zwischen Hülse und Welle austritt? Das könnte z.B. passieren wenn die "nur" aufgepresst werden, wenn die Welle vorher nen Buckel o.Ä. hatte. Dann wäöre die zwar fest aber trotzdem undicht.

AC234 12.01.2016 08:51

Wenn du allerdings zu viel Zahnspiel hast, dann wird das nicht mehr dicht. So schnell, wie sich die Wellen drehen,ist kein Simmerring elastisch. Kommt dann noch axialspiel hinzu, dann ist ganz Ruhe. Blöderweise betrifft das ja nicht nur die Zahnung auf der Welle sondern auch die im Differentialkorb. Helfen könnte eine Reduzierung des Getriebeölstandes, sofern das Getriebe das erlaubt. Schmierung ist sowieso eine Schleuderölschmierung. Dann steht wenigstens nicht mehr ständig das Öl an den Dichtringen.
Jens

BJoe 12.01.2016 11:56

Hallo Mike,
beim Hersteller, für den ich arbeite gab es mal üble Probleme mit Undichten Simmerringen. Ursache waren die Antriebswellen: die Gleitflächen waren ab Werk falsch oder zu rauh geschliffen, das Öl dadurch herausgefördert worden.
Prüfe doch mal, ob die Adapterringe ausreichend feingeschliffen sind.

mike.hodel 12.01.2016 17:00

Hallo Leute

Danke für eure guten Tipps :-) Die Speedy - Sleeves sind original extra fein poliert. Habe sogar Dichtmittel aufgetragen bei Aufschrumpfen, dass wirklich nichts zwischen dem Ring durch kann. Habe mir zum Vergleich mal den L251 angeschaut. Mein lieber Mann, da ist noch mehr Spiel, als beim L80.
Ich fülle immer ein wenig mehr Oel ein, damit ich etwa 2mm im Schauglas der Einfüllschraube sehen kann ( Habe das Original, gegen eine Schraube mit Schauglas ersetzt) Vielleicht ist einfach zu viel Oel drinn ?? Macht das bei 0,5-1 dl so viel aus ??
Mal schauen, sonst werde ich vor dem nächsten Tüv mal schauen, ob ich doppellippige Wellendichtungen bekommen kann. Es gibt ja zig Bauformen.

LG

Mike

Sonny06011983 12.01.2016 17:29

Die Speedy-Sleeves benutzen wir in unserer Firma jedes Jahr in der Instandhaltung en Mass. Es stimmt, dass bei höherer Oberflächenrauigkeit Dichtmittel aufgetragen werden muss, kann allgemein nicht schaden, haste also auf jeden Fall richtig gemacht. Der Anpressdruck der Dichtlippen steigt auch immens, genauso wie der Widerstand, was aber vor allem bei Ölschmierung nicht schlimm ist. Eigentlich sollte es also dicht sein. Ich tippe also auch vor allem auf fehlenden Druckausgleich oder zuviel Radialspiel. Falsch herum eingebaut haben wirst du die Wellendichtringe ja wohl kaum (=Dichtlippe mit Wurmfeder nach außen=falsch) obwohl mir das auch schon mal in aller Eile passiert ist...

yoschi 12.01.2016 17:43

N'abend , Wellendichtringe mit Rückförderungsrillen funktionieren meines Wissens nach nur bei dem exakt zugehörigen Wellendurchmesser zu nahezu 100 Prozent . Ob eine aufgeschrumpfte Hülse den Wellendichtring ( wegen der Durchmesservergößerung ) schon derart verkantet ( im Querschniit betrachtet ) , so dass es "suppt" kann ich nicht beurteilen .
Ölstand würde ich mal probehalber auf "rausgedrehtes Einfüllschrauben-Niveau" reduzieren .
Gruß!

Rafi-501-HH 13.01.2016 14:10

Zitat:

Zitat von BJoe (Beitrag 523177)
Hallo Mike,
beim Hersteller, für den ich arbeite gab es mal üble Probleme mit Undichten Simmerringen. Ursache waren die Antriebswellen: die Gleitflächen waren ab Werk falsch oder zu rauh geschliffen, das Öl dadurch herausgefördert worden.
Prüfe doch mal, ob die Adapterringe ausreichend feingeschliffen sind.

Arbeitest du zufällig für Smart? :wusch:


Bei Überfüllung hat mein L5 auch etwas gesifft - bevor ich nochmal alles zerlege lass doch etwas Öl ab. 100...200ML sollten nicht schaden wenn man das Probeweise macht.

toal 13.01.2016 14:56

Ohne den L80 genauer zu kennen, hatte ich mal ein Problem mit Getriebeölverlust. Das Getriebe hat gesifft an einer eigentlich abgedichteten Stelle. Daher wurde das Getriebe frisch abgedichtet. Keine Besserung, bevor irgenwelche Dichtungen (kostspielige) gewechselt wurden, hat der Freundlich nochmals genau gesucht. Dabei hat er festgestellt, dass die Ölablass oder Öleinlassschraube nicht wirklich abgedichtet hat. Durch irgendwelche komischen Kräfte konnte man das jedoch nach der Fahrt nicht mehr sehen.
DIe Ölschraube wurde dann durch den Freundlichen selbst hergstellt, passend zum vorhanden Loch/Gewinde.

Der Ölverlust am Simmering des GEstänges wurde durch die Mischung von LM Dichtmittel und LM MOS ZUsatz behoben und im Rahmen des Wechsels der Kupplung nun ganz ersetzt.

VIel Erfolg

yoschi 13.01.2016 21:09

Hallo Rafi , warum "planlos" Öl ablassen ? Schauglas raus , überflüssiges rauslaufen lassen , Schauglas rein . Und beobachten .
Die verstopfte Entlüftung als eine Ursache haben mir Profi's bestätigt . Bin ich jetzt stolz!
Gruß!

Q_Big 13.01.2016 23:08

Bei mir hat gezielte Überfüllung um ca 200ml zum Tropfen aus der Entlüftung geführt. Selbst im Stand.
Der Tipp mit der undichten Einfüllschraube ist insofern heiß als das Unterdruck auch eine dichtende Wirkung hat. Kennt jeder der die Öwanne unters Auto stellt, das Öl ablässt und dann die Einfüllschraube ausdreht. Dann gibts Sauerrei.

mike.hodel 25.03.2016 09:41

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Guten Tag Ihr Lieben

Endlich bin ich dazu gekommen den Fehler zu beheben. Eine Bestellung neuer Wellen ging, trotz Angebot, in die Hosen. Nicht mehr lieferbar ! Warum bietet man es dann an ? :-(
Glücklicherweise bin ich dann auf meinem Estrich noch fündig geworden : Ein Satz Wellen ohne Aussengelenke. Damit liess sich was anstellen : Neue Aussengelenksätze, Wellendichtringe bestellt und schliesslich zwei Mal das Falsche bekommen :-( Beim dritten Anlauf klappte es dann endlich :-)
Fazit :
Die Wellendichtringe lassen eine Toleranz von Max +- 2/10-teln zu. Deweiteren waren die alten Wellen ganz einfach End of Life. Ueber 400000km, da kann auch keiner meckern :-)
Nun hoffe ich, dass die ganze Geschichte mit den MUSASHI Nachbau - Wellendichtringen dicht bleiben wird. Original ist definitiv vorbei !

Allerseits ein frohes Osterfest !!

Liebe Grüsse

Mike

Sonny06011983 25.03.2016 10:04

Wollte noch mal nachfragen: Hattest du es eigentlich zuerst mit Speedy Sleeves probiert und es hat nicht geklappt? Wollte ich nur mal der Erfahrung halber wissen :nixweiss:

mike.hodel 25.03.2016 10:13

Ja, die Speedy- Dinger waren zu gross und das Spiel in der Verzapfung ebenfalls.

Sonny06011983 25.03.2016 10:28

Ok, dann versteh ich das. Ansonsten hätte es ja klappen müssen. Aber schön dass es nun klappt :respekt:

mike.hodel 01.04.2016 19:45

Habe Heute die Wellen der ersten Stunde zerlegt und war nicht schlecht erstaunt. Der Stern, der die Kugeln im Innern des Gleichlaufgelenks hält, hat sicher 2-3mm Spiel. Also total Feierabend. Das Fett ist dünnflüssig, wie Getriebefliessfett. Ausserdem hatte ich Schwein, dass das Aussengelenk der längeren Welle nicht ausgesteckt ist. Da war nämlich der Sprengring gebrochen.

LG

Mike

mike.hodel 29.06.2016 21:07

Hallo Leute

Die ganze Geschichte wurde wieder undicht, sodass ich dann schliesslich das Getriebe zerlegt und untersucht habe. Fazit : Das Differenzial war teilweise verschlissen. Genauer, die beiden kleinen Ausgleichszahnräder und der Bolzen dazu. Der Rest war noch innerhalb der Toleranzwerte. Glücklicherweise waren neue bezahlbare Teile zu bekommen, welche ich dann mit neuen Anlaufscheiben eingebaut habe.
Nun ist zu hoffen, dass endlich Ruhe im Kasten sein wird.

LG

Mike

mike.hodel 08.07.2016 22:24

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Hallo Leute

Hier noch einige Fotos für Euch. Es gibt doch einige Unterschiede zwischen den Getrieben vom L80 bis zum L201 :

Vorgelegewelle : 5. Gang seitig wurde ein abgedichtetes Lager verwendet, die Verzahnung, sowie auch die Halterung des Lagers geändert.

Hauptwelle : Wo beim L80 noch eine Spannfeder zwischen den Gangrädern verbaut worden ist, hat man bei den Nachfolgermodellen zusätzliche Reibungsdämpfer verbaut, sowie die Verzahnung geändert. Das Rillenkugellager mit dem Sprengring, ist beim L501 umgedreht und eine Nut ins Gehäuse gefräst worden.

Differential: Der Korb vom L80 ist zum L201 nicht mehr kompatibel, weil die Antriebswellenaufnahmen geändert worden sind. Wohl aber das grosse Differentialrad selber ist kompatibel.

Die Gewinde der Ein-und Auslassstopfen sind M16x1,5.

Dies waren mal, nebst den x -verschieden Schalt-und Wählstangen, die wichtigsten Unterschiede.

LG

Mike

Rotzi 10.07.2016 11:30

Ich mache ja auch alles an meinen Autos selbst,
aber das innere Getriebe ist mir dann doch zu heftig.
Ich tausch dann lieber gleich das ganze Getriebe.:grinsevi:

Meine Hochachtung für deine Arbeit.:gut::flehan:

mike.hodel 10.07.2016 21:15

Danke für das liebe Lob !!!

Ist nur zu hoffen, dass es dicht bleibt :-)

Reisschüsselfahrer 11.07.2016 12:50

Ja hoffentlich hat dann die Tropferei ein Ende.

ICh drück dir auch die Daumen, dass es dicht bleibt.

gruß
Manu


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