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-   -   Wie lange wird es effektiv noch guten Service für Daihatsu geben? (http://www.daihatsu-forum.de/vbulletin/showthread.php?t=38780)

Sirion2012 21.05.2012 18:03

Wie lange wird es effektiv noch guten Service für Daihatsu geben?
 
Rein rechtlich ist der Daihatsi-Service ja gesichert und alle Händler bestätigen einem auch, dass sie auf jeden Fall dabei bleiben.
Ich frage mich halt nur, was in ein paar Jahren sein wird.
Nur vom Service der Bestandsfahrzeuge kann kein Händler leben, da es zwangsläufig jedes Jahr weniger Fahrzeuge werden, die in die Wartung kommen. In die Vertragswerkstatt geht man die ersten Jahre, solange vielleicht noch die Garantie davon abhängt, spätestens danach geht die Mehrzahl in die freie Werkstatt, einfach weil es billiger ist.
Die Servicepartner werden sich zwangsläufig nach einer neuen Marke umsehen müssen, so dass abzusehen ist, dass viele das Daihatsu-Geschäft aufgeben werden, da es sich zwangsläufig nicht mehr lohnt. Das eh schon sehr dünne Servicenetz wird dadurch noch löchriger werden. Unter den Umständen kann man doch eigentlich keinen neuen Dai mehr kaufen, oder?
Die Entwicklung kann man sich verdeutlichen, wenn man sich mal ansieht, was aus Rover geworden ist. Da wird man heute wohl an ATU verwiesen (dort würde ich nicht einmal im Notfall hingehen).
Warum sollte es bei Dai besser laufen?

dierek 21.05.2012 18:54

Weil die letzen Dais alle auch in Toyota Werkstätten gewartet werden könnten, würde ich mal als Hauptargument dafür nehmen, warum es bei Daihatsu anders laufen soll.

benrocky 21.05.2012 20:32

Hallo,
der Ersatzteilservice wird ja von Emil Frey übernommen und von daher werden auch die Händler darüber Ersatzteile jederzeit bestellen können.
Selbst wenn man bei einer freien Werkstatt ist, sollte die dann auch problemlos Ersatzteile bekommen. Gegenbeispiel: eine freie Werkstatt kann ja auch heute für Daihatsus von 1995 noch alle Ersatzteile bekommen (z.B. für einen Charade oder Cuore L501), jedenfalls habe ich da noch nicht gehört, dass dies nicht mehr möglich sein soll und die beziehen ja auch in der Regel nicht über Daihatsu Deutschland.

Schöne Grüße
Thomas

nordwind32 21.05.2012 21:21

Der älteste Daihatsu-Händler Hamburgs (seit 34 Jahren) ist in einem Hinterhof gelegen. Die Jungs bekommen deshalb gar keine neue Automarke, da nicht repäsentativ genug.
Die sehen trotzdem positiv in die Zukunft, nahe beim Zentrum, in einem Wohngebiet werden sie eben nur noch Reparaturen aller Marken durchführen.

Ich mach mir jedenfalls keine Sorgen um die Ersatzteilversorgung meines L276. Für meine Oldies kann Daihatsu jetzt schon fast nichts mehr liefern, das übernehmen dann freie Zulieferer, mindestens bei gängigen Verschleißteilen.

horst2 21.05.2012 21:45

Viele Händler haben Daihatsu ja als Zweit- oder Drittmarke. Warum sollten die dein Auto nicht reparieren wenn er dir dann irgendwann ja einen Neuen von seinen anderen Marken verkaufen könnte. Der wird schon sehen das du zufrieden bist. Alles andere wäre ziemlich dumm.

Und die Händler die nur Daihatsu haben reparieren vielfach eh schon alle Marken. Bei meinem staune ich immer wieder wie wenig Dais da in der Werkstatt stehen. Originalaussage von meinem Händler war mal:
"Nur von Daihatsu kann ich nicht leben, da geht ja nichts kaputt" :grinsevi:

Und 'ne neue Marke macht so schnell auch keiner, da sind erst mal große Investitionen fällig (Verkaufsraum aufhübschen evtl. sogar ausbauen, neues Spezialwerkzeug, Schulung der Mitarbeiter usw.) Das Geld müsste ja auch dann irgendwann mal wieder reinkommen, mit Neuwagenverkäufen bei Nischenmarken wie Suzuki oder Subaru sehr schwierig zu bewerkstelligen und für Mercedes, VW oder BMW wird wohl keiner von den nur Daihatsuhändlern in Frage kommen.
Bei meinem Händler steht z.B. seit jeher auf der Website:
Daihatsu Vertragshändler seit 1991, Werkstatt für alle Fabrikate, und ich denke mal das wird so bleiben. Für Neuwagenverkauf käme da wohl nur ein Handel mit EU Fahrzeugen in Frage.

Und zu Rover sei gesagt das die pleite sind und das es Rover halt nicht mehr gibt und sich niemand mehr für zuständig hält. Und ATU versucht halt die letzten Euros da rauszuziehen.
Das sieht dann bei Daihatsu doch wohl ganz anders aus. Mindestens bis Februar 2028 wird es Ersatzteile geben, versprochen ist versprochen, da werden sich die Japaner bestimmt nichts nachsagen lassen wollen.

benrocky 21.05.2012 22:18

Hallo,

Zitat:

"Nur von Daihatsu kann ich nicht leben, da geht ja nichts kaputt"
diese Aussage habe ich auch vor zehn 10 Jahren von bei meinem ersten Dai-Händler gehört, hätte wort-wörtlich die gleiche sein können. Der hat später leider Aral übernommen und durfte so kein Daihatsu mehr weitermachen.

Mein jetziger Händler, mit dem ich genauso super zurecht komme, hatte das aber auch schon kurz danach gesagt. Also bei meinen beiden Händlern wo ich war bzw. bin, haben die auch immer alle Marken repariert.

Mein jetziger Händler macht erstmal auch keine andere Marke (auch wegen der Investitionskosten) und bietet Service und Gebrauchtwagen an. Hat ja auch einen Vorteil, so dass er die frei kaufen und verkaufen kann und keine Umsatz und Absatzvorgaben hat.

Schöne Grüße
Thomas

JapanTurbo 22.05.2012 08:59

Zitat:

Zitat von Sirion2012 (Beitrag 467200)
wenn man sich mal ansieht, was aus Rover geworden ist.

der Vergleich hinkt ein wenig..
Rover ist ja zu Grunde gegangen und ganz von der Bildflche verschwunden..
Daihatsu gibts ja noch (weiterhin)!!

georg :-)

takumi 22.05.2012 09:24

rover gibt es auch wieder ;-)
Hoffentlich schafft es Saab auch irgendwie!

Sirion2012 22.05.2012 10:50

In der Theorie klappt das ja alles gut, wenn Daihatsu aber wirklich als Marke verschwindet (manche vermuten ja wohl, dass diese Emil Frey-Gruppe sich da vielleicht als Importeur versuchen könnte), wird es mit Sicherheit mit jedem Jahr schwieriger werden. Die Lagerhaltung wird immer dünner und man muss dann zumindest mit längeren Lieferfristen für Teile aus Japan rechnen.
Ein Hoffnungsträger ist Toyota als Mutterkonzern mit teilweise gleicher Technik. Insofern sollte man auch dort immer geholfen bekommen.
Das eh schon sehr dünne Händlernetz wird mit Sicherheit noch dünner werden und eine Werkstatt in 50 km Entfernung bringt eigentlich nichts.

LSirion 22.05.2012 11:30

Nun, in der Theorie hat man immer eine top Werkstatt, immer sofort verfügbare Ersatzteile und die Arbeitsqualität ist hoch.

Wie sieht es aber in der Praxis aus?

Premiumkarren, die grundlos den Geist aufgeben, teure Schäden, oftmals mit Selbstbeteiligung, weil ist ja nun schon 2,5 Jahre alt und Garantie gibt´s nunmal nur 2 Jahre. Ersatzteile nicht lieferbar oder aber es wird das falsche geliefert, unnötige Reparaturen und falsche Dinge werden getauscht, na hoppla, war wohl doch nicht Sensor X sondern Steuergerät Y, das da mal wieder den Geist aufgegeben hat und reißende Zahnriemen und Steuerketten sowie defekte Turbolader, hast du nicht gesehen. Dann steht der Wagen mal eben 2 Wochen in der Werkstatt, Gutachter...

Mal abgesehen von der abgelieferten Arbeit...
Klar, das ist mehr die Ausnahme als die Regel...

Worauf ich hinaus will:

Du kannst immer den letzten Sch...rottkarren erwischen, fast immer, mal abgesehen von Daihatsu, die verbuchen eigentlich nur Bremsen, Rost und Kolbenringe, hauptsächlich bei falscher Wartung versteht sich.

Ich würde deshalb schon noch oder wieder einen Daihatsu kaufen, wenn nicht gerade etwas in Preis und Leistung besseres daherkommt, aber dank der gefallenen Preise ist das nicht unbedingt der Fall.

Freie Werkstätten gibt es viele und viele Daihatsu-Händler sind dies jetzt schon, sprich Daihatsu-Service-Partner und die lösen sich nicht von heute auf morgen in Luft auf, auch nicht in 5 Jahren, die machen natürlich weiter, das sind Meister, die allein oder mit einem oder zwei Kollegen unabhängig und günstig Gebrauchtwagen reparieren und die bestellen jedes defekte Teil und können auch alles an jedem Daihatsu reparieren, bei dieser einfachsten Technik.

Selbst die Elektrik bekommt jeder Autoelektriker hin, defekte Steuergeräte, davon gibt´s doch ohnehin maximal 2 oder 3 im Wagen, sind bei Daihatsu ebensowenig zu finden wie andere große Patzer.

Wer einen Daihatsu nicht repariert bekommt, dem würde ich auch kein anderes Auto hinstellen, bleibt nur noch das Fachwissen um Kolbenringe und Ventilspiel, eben dass es diese Probleme gibt, es also nicht an Ventilschaftdichtungen liegt und auch keine wartungsfreien Hydrostößel drin sind.

Wenn ich mir hingegen einen deutschen Premiummittelklassewagen kaufen würde und wüsste, dass der Hersteller pleite ist, da hätte ich bedenken, genauso bei englischen, aber was direkt aus Japan kommt, das hat in aller Regel zumindest was die Elektronik betrifft keine Probleme und wie geschrieben, die Mechanik ist einfachster Standard.

Bedenken hätte ich einzig, wenn ich den Wagen deutlich länger als 10 Jahre fahren wollte und mich nicht um den Rost kümmere. Also entweder jetzt kaufen, versiegeln und regelmäßig kontrollieren und lange dran Spaß haben oder lassen, denn auf 3 Jahre wird sich ein Neuwagen aufgrund des weiter zu erwartenden Preisverfalls nicht rentieren.

Bei ATU habe ich Scheibenwischer gekauft, schnell und unkompliziert, haben 2 Jahre gehalten und ich werd´s wieder tun. Die Kette mag nicht so besonders sein, heißt es, aber dem jeweiligen Mechaniker tut man mit einer Generalisierung unrecht. Ich kenne auch einen zufriedenen Kunden.

Oshi 22.05.2012 12:48

Zitat:

Zitat von Sirion2012 (Beitrag 467267)
In der Theorie klappt das ja alles gut, wenn Daihatsu aber wirklich als Marke verschwindet (manche vermuten ja wohl, dass diese Emil Frey-Gruppe sich da vielleicht als Importeur versuchen könnte), wird es mit Sicherheit mit jedem Jahr schwieriger werden.

Bitte nicht den Teufel an die Wand malen! :nein:

Die Verschleißteile bekommt man nicht nur von Daihatsu, sondern von auch von Drittanbietern wie Nipparts. Ich kaufe meine Teile seit Jahren bei eBay, eine Freie Werkstatt bekommt die direkt vom Ersatzteilhändler. Sollte mehr kaputt gehen, kann man die Teile sowohl über Frey, als auch Toyota beziehen. Und dann gibts es ja auch noch den Gebrauchtteilemarkt.

MfG, Henning

Schimboone 22.05.2012 12:56

Ich denke die nächsten 8-9 Jahre wird es für heute aktuelle Modelle keine Probleme geben-danach wird es spannend, denn dann dürften 95% der heute vorhandenen Fahrzeuge den Korrosionstod gestorben sein-und sich somit eine flächendeckende Ersatzteilversorgung kaum noch lohnen.
Verschleißteile wird eh kein Problem-kritischer sind eher Spezialteile wie z.B. Bautenzüge, das Gummi für die Verbindung zwischen Tank und Stutzen, Elektronikbauteile etc...

nordwind32 22.05.2012 14:40

Also dann in 8-9 Jahren einen rostigen Ersatzteilspender mit wenig Kilometern für kleines Geld einkaufen und entweder ganz oder geschlachtet einlagern.

Is ne schöne Sache, wenn man bei einem Defekt das passende Teil schon im Lager hat und es nur noch einbauen muss :grinsevi:
Das was ich bis jetzt an Daihatsus schrauben musste, war immer mit Standard-Werkzeug machbar. Und die Dais sind sehr schrauberfreundlich aufgebaut.

Sirion2012 22.05.2012 15:33

Der Selbstschrauber wird immer eine Möglichkeit finden, sein Fahrzeug zu reparieren. Mir geht es mehr um den Standartkunden, der sein Fahrzeug regelmäßig in der Fachwerkstatt warten und reparieren lässt. Das wird wohl zunehmend schwierig werden.
Ich habe bislang bei reparaturen noch nie Ersatzteiel selbst besorgt, das erledigte immer die Werkstatt für mich. ich habe sogar eher die Erfahrung gemacht, dass die mitgebrachte Ersatzteile nicht so mögen, da sie daran logischerweise nichts verdienen.

nordwind32 22.05.2012 15:57

Zitat:

Zitat von Sirion2012 (Beitrag 467283)
...dass die mitgebrachte Ersatzteile nicht so mögen...

Solche Werkstätten sehen mich genau 2x: das erste ist gleichzeitig das letzte mal.

markusk 22.05.2012 16:47

Zitat:

Zitat von nordwind32 (Beitrag 467286)
Solche Werkstätten sehen mich genau 2x: das erste ist gleichzeitig das letzte mal.

2x sehen ist ja schon erfolgreiche Kundenbindung!!
Du wolltest aber bestimmt etwas anderes ausdrücken?!

forumsaccount 25.05.2012 12:27

Zitat:

Zitat von nordwind32 (Beitrag 467286)
Solche Werkstätten sehen mich genau 2x: das erste ist gleichzeitig das letzte mal.

schon mal an die gewährleistungsproblematik gedacht ?

nordwind32 25.05.2012 14:40

Mein L276 hat noch bis Ende des Jahres Garantie und war grad zur Wartung, das war wohl die letzte Wartung bei Daihatsu. Und überhaupt in einer Werkstatt.

Der 81er Bus und der 85er Cuore sind schon ein paar Tage aus der Gewährleistung raus :grinsevi:

@markusk
Nee. Ich wollte das genau so ausdrücken. 2=1 ;)
Ohne einen Besuch einer Werkstatt kann ich mir ja sonst kein Urteil bilden.

Ich nehm lieber Werkstätten, die auch die von mir besorgten Teile einbauen. Und dann auch viel eher bereit sind, mal auf 19% und eine Rechnung zu verzichten. Gewährleistung auf die Arbeiten hab ich trotzdem -> auf Vertrauensbasis. Klappt bei meinen beiden Werkstätten jedenfalls bestens.

Rafi-501-HH 25.05.2012 22:30

Könnt ihr euch bitte mal ein wenig entspannen und sämliche rosa-roten Markenbrillen absetzen ?

Werkstätten bauen deswegen ungerne selbstmitgebrachte Teile ein da es Probleme mit der Haftung bzw Garantie geben wird wenn etwas in die Hose geht bzw die Teile den Geist aufgeben. Verdienen hin oder her, viele Werkstätten geben auch großzügige Rabatte bei Stamm- bzw Großkunden.

Ohne Rechnung ist auch so ne Sache, einem selbst kann es egal sein oder gar freuen (da günstiger). Aber die Werkstatt kann sich so schnell selbst ins Aus kicken da man als KFZler sowieso unter Generalverdacht steht auch noch nebenbei irgendwie Schwarzarbeit zu betreiben ;)

Ist ja auch egal, es geht schliesslich um den Daihatsu-Service in Zukunft. Ich sehe das auch eher skeptisch. 1. wird das Händler bzw. Servicenetz wohl dünner (in naher Zukunft) und 2. sind die Ersatzteilpreise teilweise jetzt schon horrent hoch. Klar kriegt man ein paar Sachen im Zubehör, aber eben nicht alles und für die neuen Modelle immer weniger. Genau sagen kann ich es aber erst wenn ich mal mit dem Sirion vorbeischauen muss beim Händler.

forumsaccount 30.05.2012 09:50

Zitat:

Zitat von Rafi-501-HH (Beitrag 467628)
Werkstätten bauen deswegen ungerne selbstmitgebrachte Teile ein da es Probleme mit der Haftung bzw Garantie geben wird wenn etwas in die Hose geht bzw die Teile den Geist aufgeben. Verdienen hin oder her, viele Werkstätten geben auch großzügige Rabatte bei Stamm- bzw Großkunden.

Ohne Rechnung ist auch so ne Sache, einem selbst kann es egal sein oder gar freuen (da günstiger). Aber die Werkstatt kann sich so schnell selbst ins Aus kicken da man als KFZler sowieso unter Generalverdacht steht auch noch nebenbei irgendwie Schwarzarbeit zu betreiben ;)


danke für fundierten kommentar

Move2001 31.05.2012 11:27

Zitat:

Zitat von nordwind32 (Beitrag 467559)
... Und dann auch viel eher bereit sind, mal auf 19% und eine Rechnung zu verzichten...

Die 19% Mehrwerteuer die Du nicht zahlst und die die Werkstatt somit nicht ans Finanzamt abführt, zahlen wir anderen in irgendeiner Form mit. Besten Dank!

Diese Haltung ist übrigens mit eine der Ursachen die in Griechenland zu der Finanzkrise geführt hat.

nordwind32 31.05.2012 18:07

Da gibt es wohl andere Leute und Mißstände in Deutschland, bei denen es sich lohnen würde darüber zu reden und anzuprangern.

Als Kleinverdiener lässt sich ja quasi eh nichts sparen. Für Geldsäcke wiederum sind die Möglichkeiten vielfältigst.

Meine Steuererklärung lässt dem Staat auf jeden Fall ausreichend Spielgeld zukommen :heul:
Da mach dir mal keine Sorgen.

Unter Generalverdacht steht eigentlich jeder, der Steuern zahlt. Nicht nur Werkstätten.

redlion 31.05.2012 21:39

Zitat:

Zitat von Move2001 (Beitrag 468029)
Die 19% Mehrwerteuer die Du nicht zahlst und die die Werkstatt somit nicht ans Finanzamt abführt, zahlen wir anderen in irgendeiner Form mit. Besten Dank!

Nein, die zahlt keiner. Außerdem sind die nichtgezahlten Steuern ja nicht dem Geldkreislauf entzogen, sie werden ja nicht im Sparstrumpf unter dem Kopfkissen gehortet, sondern ausgegeben, zumindest was den Ottonormalverbraucher angeht. Kommen also damit der Wirtschaft und letzen Endes wieder dem Staat zugute.

Anders bei Steuerpflichtigen, die eh zuviel haben, das hinterzogene Geld wird meist nicht ausgegeben, sondern in die staatliche Geldwäscheinstitution namens Schweiz ausgelagert.


Zitat:

Zitat von Move2001 (Beitrag 468029)
Diese Haltung ist übrigens mit eine der Ursachen die in Griechenland zu der Finanzkrise geführt hat.

Das ist genau die Meinung, die von der systemtragenden politischen Kampfpresse alá „BILD“ etc. kolportiert wird. Ist aber falsch. Die griechische Finanzkrise hat einen Hauptverursacher: Deutschland! Es waren die Banken – allen voran die Deutsche Bank, aber auch die Allianz-Versicherung – die den griechischen Staat mit Krediten überschwemmt hat ohne Sicherheiten zu verlangen. Kein Problem für die Banken, können sie doch das Geschäftsrisiko auf die Allgemeinheit abwälzen. Was mit den Profiten leider nicht geschieht, die streichen die Banken ganz alleine ein.
Und was haben die Griechen mit dem geliehenen Geld gemacht? Waren eingekauft, vor allem aus Deutschland. Die Griechen haben also letztlich mit von der deutschen Wirtschaft geliehenem Geld die deutsche Wirtschaft angekurbelt.
Selbst wenn alle Griechen ehrliche Steuerzahler wären, sie wären heute nur ein wenig weniger pleite als sie es jetzt sind.

Gruß
Reinhard

nordwind32 31.05.2012 22:14

Danke für den Kommentar.

Move2001 31.05.2012 22:55

Zitat:

Zitat von nordwind32 (Beitrag 468061)
Unter Generalverdacht steht eigentlich jeder, der Steuern zahlt. Nicht nur Werkstätten.

Offentsichtlich wohl auch zurecht, wie Du ja selbst von Dir berichtest!:gruebel:

donut1988_123 01.06.2012 06:16

also ich finde es super wenn Werkstätten auch mal Dienstleistungen machen,wo die 19 Prozent wegfallen. Wie sollte man sich denn sonst noch ein Auto leisten? Politiker machen es doch auch nicht anders, es ist bloß der kleine unterschied wenn der kleine Mann beim bescheißen erwischt wird gibts Haufen ärger,wenn es ein höheres Tier erwischt ist es dem doch egal weil Geld ist ja bei dem nicht Mangelware.
mfg

phoenix09 08.06.2012 16:51

Nimmt Dai das supergenau??
 

Fahre meinen heißgeliebten Sirion oft beruflich in die Schweiz und frage mich daher, ob Dai diese integriert bei dem Rückzug aus Europa?
Da mein *Lauser* ein absolult zuverlässiger kleiner Allrad ist würde ich mich nicht gerne von ihm trennen - was mir meine Werkstatt durch die *Rückzugs-Info* geraten hat... :gruebel:
Weiß hier vielleicht jemand, ob Dai evtl. in Schweiz weitermacht?

horst2 08.06.2012 17:27

In ganz Europa ist Schluss mit Daihatsu, also auch in der Schweiz.
Verkaufen würde ich den Dai aber deshalb nicht.

muwe 12.06.2012 00:44

Zitat:

Zitat von redlion (Beitrag 468074)
Die griechische Finanzkrise hat einen Hauptverursacher: Deutschland! Es waren die Banken – allen voran die Deutsche Bank, aber auch die Allianz-Versicherung – die den griechischen Staat mit Krediten überschwemmt hat ohne Sicherheiten zu verlangen...
Selbst wenn alle Griechen ehrliche Steuerzahler wären, sie wären heute nur ein wenig weniger pleite als sie es jetzt sind.

Uff- kann man das wirklich so stehenlassen? Auch, wenn das nicht so ganz zum Thema gehört?

Angesichts des kommenden Sonntags und der angstmachenden Ungewissheit des "was danach..." sowie hier sehr entschieden und verwegen vorgetragener Äusserungen zum "Warum" der griechischen Krise sehe ich mir hier zur Richtigstellung veranlasst und genötigt:

Griechenland ist zahlungsunfähig und steht vor einer Staatspleite, weil es seit Jahren beispielslos über seine Verhältnisse lebt.
Die Griechen haben immer gegen den Euro-Stabilitätspakt verstoßen.
Mit geschönten Zahlen schafften sie 2001 die Aufnahme in die Währungsunion. Bereits 2011 lag die Gesamtschuldenlast Athens bei rund 350 Milliarden Euro und damit bei 165 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (vgl. Portugal 107,8% / Irland 108,2%)
Die Ursache ist höchst hausgemacht (!!!) und der griechischen Mentalität geschuldet, eine Melange aus Überschuldung, Wirtschaftsschwäche aber auch in einer fehlenden Kontrolle durch die EU.
Unter anderem durch die nationale Bankenstützungen, der heillos-chaotischen Konjunkturförderung, die Kosten der immensen Arbeitslosigkeit und permanent sinkender Steuereinnahmen....
Die Griechen haben in den vergangenen Jahrzehnten Rekordschulden angehäuft. Lange Zeit wurden die Zahlen zur Neuverschuldung und zum Defizit bewusst und gezielt verschleiert. Erst waren die staatlichen Statistiken überhaupt mangelhaft, dann wurden sie systematisch frisiert.
Bei den Manipulationen hatte namentlich die US-Bank Goldman Sachs geholfen. Sie gewährte Griechenland mittels sogenannter Cross Currency Swaps (Währungstausch) verdeckte Kredite. Griechenland war scheinbar der Schulden ledig und verfügte über frisches Geld. Aber Athen verpflichtete sich, die Schuldenpapiere in einigen Jahren überteuert zurück zu kaufen.
Und noch immer weiß kein Außenstehender, wie prekär die Lage wirklich ist.
Das hängt auch mit den innergriechischen Strukturen zusammen. Ein großes Problem ist, dass die Regierung ihre Finanzen nicht im Ansatz im Griff hat. Es gelingt ihr nicht, Einnahmen und Ausgaben richtig zu planen, zu überwachen und vorherzusagen. Bis dato (!!!) gibt es keine funktionierenden Finanzbehörden.
Die Steuerhinterziehung ist beispiellos - eine der großen Krankheiten des Landes. Quasi ein Volkssport (!) der Griechen. Milliardenbeträge wurden und werden ins Ausland transferiert. Die Steuerquote, also der Anteil der Steuern am Bruttoinlandsprodukt lag in Griechenland 2007 bei 31 Prozent (EU 41%).
Wohlgemerkt! Alleine die Eindämmung der Steuerhinterziehung hätte einen Haushaltsüberschuss erzeugt und damit die griechische Finanzkrise verhindert....!
Die Lohnstückkosten waren in den letzten Jahren so enorm gestiegen und die Griechen haben sich einen Lebensstandart geleistet, der über ihrer Produktivität liegt. Allein um bei den Lohnstückkosten auf das deutsche Niveau zu kommen, müssten die Griechen die Löhne um 29 Prozent reduzieren. Durch eine sehr großzügige Ausgabenpolitik hatte Griechenland das lange überdeckt. Über beispielllose Lohnerhöhungen wurde zum Beispiel der private Konsum stimuliert.
Überdurchschnittlicher Konsum und unterdurchschnittliche Investitionen
Über ein Viertel der griechischen Beschäftigten (D: 11%) arbeiten hochbezahlt (vgl.weise +40%) im vergleichsweise aufgeblähten hochineffizienten öffentlichen Dienst mit geringen Wochenarbeitsszeiten.
Rund ein Jahr nach Verabschiedung der ersten Tranchen-Hilfe steckt Griechenland trotz des ersten Sparpakets tiefer in der Krise als je zuvor. Die Maßnahmen haben zudem die Rezession verschärft. 2011 war die griechische Wirtschaft um 5,5 Prozent geschrumpft. Die Arbeitslosenquote liegt inzwischen bei 20 Prozent. Vor allem junge Menschen zwischen 15 und 29 Jahren sind ohne Job: von ihnen ist jeder zweite als arbeitslos gemeldet.
Hohe und vielfältige Rentenansprüche (zuzügl. horrende Massen von Phantomrentner), die allgegenwärtige Korruption (Fakelaki), verbreitete Schattenwirtschaft (40% des BIP´s; D. ca. 15%) jeder vierte Euro wird schwarz erwirtschaftet, höchst antiquiertes Bildungssystem (einer der Hauptgründe für die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit!), die höchsten Verteidigungaufgaben überhaupt (nach den USA) ... und so weiter und so fort...

Klar doch - in Griechenland ist das Rauchen im Auto verboten und DAIHATSU baut keine Ascher ein..... :gruebel:



.

Spartaner 12.06.2012 15:41

Zitat:

Zitat von redlion (Beitrag 468074)
Das ist genau die Meinung, die von der systemtragenden politischen Kampfpresse alá „BILD“ etc. kolportiert wird. Ist aber falsch. Die griechische Finanzkrise hat einen Hauptverursacher: Deutschland! Es waren die Banken – allen voran die Deutsche Bank, aber auch die Allianz-Versicherung – die den griechischen Staat mit Krediten überschwemmt hat ohne Sicherheiten zu verlangen. Kein Problem für die Banken, können sie doch das Geschäftsrisiko auf die Allgemeinheit abwälzen. Was mit den Profiten leider nicht geschieht, die streichen die Banken ganz alleine ein.
Und was haben die Griechen mit dem geliehenen Geld gemacht? Waren eingekauft, vor allem aus Deutschland. Die Griechen haben also letztlich mit von der deutschen Wirtschaft geliehenem Geld die deutsche Wirtschaft angekurbelt.
Selbst wenn alle Griechen ehrliche Steuerzahler wären, sie wären heute nur ein wenig weniger pleite als sie es jetzt sind.

Selten so einen Quatsch gelesen! Dank dir Muwe, dass du das richtig gestellt hast.

Zitat:

Zitat von redlion (Beitrag 468074)
Hauptverursacher: Deutschland! Es waren die Banken – allen voran die Deutsche Bank, aber auch die Allianz-Versicherung – die den griechischen Staat mit Krediten überschwemmt hat ohne Sicherheiten zu verlangen.

Gott gott gott. Ich werde auch ständig von Kreditangeboten "überschwemmt". Nehme ich deswegen einen Kredit? Nein, ich fahre Cuore anstatt SUV, wie ihn die Griechen mögen.

Kredite zu vergeben, von denen man sich ein gutes Geschäft erhofft, ist kein Verbrechen. Ein Verbrechen ist es erst, wenn den Spekulanten dank dümmlichster Regierungen die drohenden Spekulationsverluste vom Steuerzahler ausgeglichen werden.
Zum funktionierenden kapitalistischen System würde es gehören, wenn derjenige, der risikobehaftete Geschäfte betreibt, im Falle des Verspekulierens auch auf dem Schaden sitzenbleibt, und nicht nur die Gewinne einstreicht, solange es gut geht. Nur dann benimmt er sich später wieder verantwortungsbewusster. Was hier heute abläuft, ist tatsächlich "Sozialismus" für Banken. Absolut irre. Jeder weiß heutzutage, wo Sozialismus zwangsläufig hinführt (nein, redlion, es gibt nicht den "neuen guten Menschen", mit dem man Sozialismus machen könnte. Da kann man hunderte Millionen Abweichler umbringen, und immer noch machen nicht alle mit).

Die einzigen, die in dieser Finanzkrise halbwegs richtig gehandelt haben, waren die Isländer. Nordisch kühl, haben sie die ausländischen Spekulanten abblitzen lassen. Und, hat ihnen das geschadet? Ist das "Vertrauen der Märkte" verloren gegangen? Nein, das ist es nicht. Die Spekulanten wissen, sie können sich auf die Isländer verlassen und leihen ihnen heute wieder Geld zu günstigen Konditionen.

So hätte das im Euroraum auch laufen müssen. Stattdessen wird die ganze Wirtschaft gegen die Wand gefahren. Mit sozialistischer Vergesellschaftung der Schulden und Gelddrucken. Die Hyperinflation ist so nicht mehr aufzuhalten.

Also Leute, kauft euch jetzt Daihatsus, flutet sie mit Hohlraumkonservierung, und freut euch eurer Geldanlage. Bei dem geringen Spritverbrauch der Cuores sind diese auch in 20 Jahren noch State of the Art ;-)

Gruß Michael

redlion 12.06.2012 16:05

Ja, ist überwiegend richtig, was Du schreibst. Aber all diese Umstände würden nicht zu einer ausgewachsenen Finanz- oder sogar Staatskrise führen, allenfalls zu einer Haushaltskrise, die dann der späteteste Zeitpunkt für ein Gegensteuern wäre.
Die Haushaltskrise ist aber in Griechenland ausgeblieben, eben durch die ohne Sicherheiten vergebenen Kredite, die Kreditgeber wußten sehr wohl um den Zustand der griechischen Finanzen. Da sie das Risiko aber der Allgemeinheit auf´s Auge drücken können, haben sie an den Zinsen nicht schlecht verdient.

Und da dass das meiste Geld wieder für Importe, vor allem aus der EU und hier vor allem aus Deutschland ausgegeben wurde, hat die deutsche Wirtschaft gleich doppelt verdient, zum einen an den Zinsen, zum anderen an den verkauften Waren, Verlierer bei dem Spielchen sind die Griechen.

Im Grunde war das Ganze ein Konjunkturprogramm für die deutsche (Export)-Wirtschaft, für das die Griechen sich so hoch verschuldet haben. Statt ihnen dankbar dafür zu sein, werden sie jetzt auch noch als arbeitsunwillige Pleitegriechen diffamiert.

Was ich mit "Hauptverursacher Deutschland" meinte, ist, dass die Kreditgeber - und die größten kommen nunmal von hier - das Geld verliehen haben, obwohl klar war, dass es nicht zurückgezahlt werden kann.
Jedem Privatkunden hätten sie bei der Bonität ein Abfuhr erteilt, aber hier tragen sie das Geschäftsrisiko ja auch selber.

K3-VET 12.06.2012 16:45

WAS HAT DAS GANZE MIT DEM SERVICE FÜR DAIHATSU ZU TUN?


Bis denne

Daniel

dierek 12.06.2012 19:29

Danke genau das war mein Gedanke. Was bitte hat dies alles mit Service für Daihatsus zu tun?

nordwind32 01.01.2013 14:24

Hier nochmal ein kurzer Artikel zum Rückzug und zur Ersatzteilversorgung bis 2028.

http://www.n-tv.de/auto/Daihatsu-ste...le9862451.html


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