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-   -   Neue EU Vorschriften ab November 2012 (http://www.daihatsu-forum.de/vbulletin/showthread.php?t=37660)

Rainer 01.01.2012 09:54

Neue EU Vorschriften ab November 2012
 
Da wundert es mich nun so überhaupt nicht warum Daihatsu gemeint hat es lohne sich in Zukunft nicht mehr für Europa bauen will, auch wenn es scheisse ist für uns Fan's....

Das folgende gilt zumindest für Österreich, ich denke aber dass es auch in anderen EU Ländern so ist...

Ab 1. November 2012 gibt es einige Neuerungen rund um Pkw-Reifen. Alle in der EU verkauften Pkw-Reifen müssen mittels Aufkleber oder Informationsblatt punkto Rollwiderstand, Nassbremsen und Abrollgeräusch gekennzeichnet werden ("Reifenlabel"). Neu in der EU typisierte Reifen-Modelle müssen Grenzwerte beim Nassbremsen sowie neue Grenzwerte beim Rollwiderstand und dem Abrollgeräusch erfüllen. Verpflichtend sind ein Reifendruck-Kontrollsystem für alle neu in der EU typisierten Pkw-Modelle der Klasse M1 und eine Gangwechselanzeige für alle neu in der EU typisierten Pkw-Modelle der Klasse M1 bis 2610 kg Bezugsmasse.


Quelle: http://auto.oe24.at/thema/2012-Alle-...gasse/50257342

Schimboone 01.01.2012 15:09

Nunja, man kann drüber meckern, aber beides macht sinn.
Einer der häufigsten gründe für einen geplatzten Reifen ist zu geringer Luftdruck bei Zuladung- sein wir mal ehrlich, wer von euch kontrolliert schond en Luftdruck wie vorgeschrieben ?
Und die Gangwechselanzeige sind im Zuge von OBD Motorsteuerungen eigentlich problemlos einzubauen- selbst das nötige Display ist bei vielen Auto's schon vorhanden. Einigen Leuten verdeutlicht das dann vielleicht mal, das es nicht sinnvollist im 3. Gang mit 50 durch die Stadt zu fahren!

nordwind32 01.01.2012 16:12

Ich kontrolliere meine Reifenluftdrücke regelmäßig und erst recht vor jeder längeren Tour.

Das sollte ja wohl selbstverständlich sein! :schlaume:

Und schon mal drüber nachgedacht, was der Ersatz der batteriebetriebenen Luftdrucksensoren in den Felgen kostet? Bei meinem alten 2001er BMW wären das 65€ pro Stück gewesen! Und in die Winterfelgen hätte ich die dann auch noch nachrüsten müssen!
Und bei den Preisen lässt man es dann eben sein und fährt mit ner gelben Warnleuchte durch die Gegend. :stupid:

Wer im Dritten durch die Stadt fährt ist doch auch selbst schuld und bekommt die Rechnung dafür an der Tanke.

Ein Mindestmaß an Kfz-Grundwissen sollte man sich schon aneignen.

Ansonsten besser Taxi, Bus und Bahn fahren - meine Meinung.

Reisschüsselfahrer 01.01.2012 16:18

Bei unserem VW ist das mit der Reifenluftdruck Überwachung anders gelöst, es wird einfach nur über die Radsensoren aufgepasst, ob alle Räder gleich schnell drehen, wenn ein Reifen Platt ist, verändert sich der Umfang und damit die Umdrehungsfrequenz.

Wenn alle 4 Reifen im Laufe der Zeit Luft lassen, bekommt das System das natürlich nicht mit.

Wenn so ein System zur Einhaltung der EU-Norm ausreicht, das kann man auch billig in einem Dai implementieren, ohne teure Luftdrucksensoren....

Manu

Rainer 01.01.2012 16:21

Der Punkt der mich dabei am meisten stört ist das wir alle diese Extras bezahlen müssen und diese garantiert nicht gratis sind. Ob das wirklich was bringt ist dann wieder was ganz anderes.

Ich warte noch darauf wann es soweit ist das man an seinem eigenen Auto nicht mal mehr selbst den Ölwechsel durchführen darf.

Denn in genau diese Richtung wird das alle führen...

bluedog 01.01.2012 17:24

Meine Meinung: Die Vorschrift ist unnötig und bezüglich des Reifendruckkontrollsystems auch noch sinnlos und dafür allemal sehr viel zu teuer.

Eine Gangwechselanzeige macht Sinn und muss deshalb nicht vorgeschrieben werden. Es würde reichen, dafür in der Norm für den NEFZ einen Anreiz für den Hersteller zu schaffen... Schliesslich hat auch jedes Auto (ohne Aufpreis!) einen Gurtwarner und Gurtpiepser, seit es dafür beim NCAP Bonuspunkte gibt. Vorschrift ist das heut noch nicht, und das ist gut so, denn es hält den Weg offen, auch Modelle ohne das nervige Gurtgepiepse anzubieten, das in bestimmten Situationen nämlich sogar negativ auf die Verkehrssicherheit wirken kann... (Rückwärtsfahrt oder anspruchsvolle Rangiermanöver).

Für eine Gangwechselanzeige braucht man denn auch kein Display oder son teures Zeug. Ein oder zwei, vielleicht auch ne zweifarbige LED reicht da völlig. Dazu ein Drehzahlmesser, der ab ner bestimmten Drehzahl diese LED mit Strom versorgt, so dass sie durch ihr Leuchten zum Gangwechsel auffordert, und gut ist. OBD oder Bordcomputer gar nicht von Nöten. Und was man nicht braucht, kost auch kein Geld. Natürlich kann man dann auch noch die OBD-Daten einbinden... gibt dann präzisere Werte.

Wenn man das Potential allerdings voll nutzen will, brauchts auch noch einen Neigungssensor (die wenigsten Autos haben sowas, selbst nicht mal Automatikfahrzeuge - Zusatzkosten!) und man müsste eigentlich das System auch mit dem Navi koppeln... Das aber werd zumindest ich nicht freiwillig zu Wucherpreisen beim Autohersteller kaufen, und dann ein Autoleben lang damit unzufrieden sein... Portabel ist da VIEL besser und billiger.

Zum Reifendruckkontrollsystem: Das wirds nicht unter 300 Fr. zu Haben geben, und es wird mindestens bei jedem Reifenwechsel ne Stange Geld extra kosten! Für rein gar keinen Zusatznutzen...

Ich blase bis zu 2.5 Bar Luft in die Reifen. Vorschrift sind 2.0 Bar. Selbst wenn ich da ein halbes Jahr nicht mehr nachsehe, dann ist da immer noch irgendwas zwischen 2.4 und 2.2 Bar drin. OHNE Reifendruckkontrollsystem. Selbst der unterste Wert reicht noch klar aus, auch bei Beladung bis zur Lastgrenze. Und kaputte Reifen hatte ich auch schon. in mindestens zwei, je nach Zählweise auch bis zu vier Fällen. In keinem Davon hätte ein Reifendruckkontrollsystem einen Nutzen gehabt, denn in einem wars ein Reifenplatzer mit Luftdruck im normalen Bereich (zuvor), und im anderen Fall Ventilschaden, der rein optisch schon nicht zu übersehen war.

Die anderen beiden Fälle waren: Einmal eine Beule in der Seitenwand eines Reifens, auf der Innenseite, also beim Walkaround nicht zu sehen, und einmal ein Riss in einer Seitenwand eines Reifens. In beiden Fällen KEIN Luftverlust, und auch sonst keine Auffälligkeiten im Fahrverhalten.

Ich müsste also einen ganzen Haufen Kohle einfach nur für gar nichts ausm Fenster werfen, gezwungenermassen, nur weils Schnarchnasen gibt, die nicht merken, ja es nicht einmal sehen wenns ins Auge springt, dass sie mit viel zu wenig Luft fahren!

Vernünftig wäre ein anderer Weg: Alles von den Vorschriften her genauso lassen, wies ist, aber die Fahrer stärker in die Pflicht nehmen. Heisst: Fahr ruhig im Winter mit Sommerreifen, die 15 Jahre alt, glatt wie ein Baypopo und steinhart sind, und fahr auch ruhig mit zu wenig Luft. Rechne aber im Unfallfall damit, dass die Versicherung mit ihrer Regressforderung durchkommt.

Das wäre nur schon daher der vernünftigere Weg, weil man die Fahrer so zwingt, sich um die Verkehrssicherheit ihrer Fahrzeuge selber eben auch wenigstens in einem minimalen Mass zu kümmern. Denn Ausreden wie die, dass man eben von Autos nichts verstehe, dürfen bei derart banalen Dingen einfach nicht gelten... Nicht in einer Welt, in der bei der Führerscheinprüfung Dinge wie Fahrtrainings vorgeschrieben werden, und somit Unkenntnis auch nicht mehr als Entschuldigung für irgendwas herhalten kann.

Vielleicht würde dann die ein oder andere tote Rückleuchte oder Scheinwerferbirne auch eher auffallen, wenn man der Reifen und Bremsen wegen eh hin und wieder ums Auto rumlaufen und es sich ansehen müsste. Alles und jedes teurer und letztlich doch unvollkommener Elektronik zu überlassen ist der falsche Weg. Richtig wäre, dem Fahrer seine Verantwortung für das Fahrzeug VOLL aufzubürden. Was nützt es, wenn das Auto über 100 blinkende, leuchtende und Piepsende Anzeigen alles mögliche an den Fahrer weitergibt, und der das ganze gedöhns dann gar nicht versteht, weil er zu faul oder nicht im Stande ist, die Bedienungsanleitung zu lesen (und zu verstehen)?

Einfacher, sicherer und schneller ist es da doch, ihm zu vermitteln, dass er mit korrektem Luftdruck zu fahren hat, und voll dafür haftbar ist, wenn er sich darum nicht schert. Da braucht er sich über kein Gepiepe zu nerven, kann wieder einfach nur autofahren und sich auf den Verkehr konzentireren, und hat Anreiz genug, es eben nicht dabei bewenden zu lassen, dass er weiss, was ein Lenkrad ist. Wenn nicht, auch gut, aber Ausreden ziehen dann eben nicht, und den Richter interessierts auch nicht, wenn anderes wichtiger war, als die Verkehrssicherheit des Autos... zusätzlich hat der dann auch weniger Probleme, auszumachen, wer verantwortlich ist, sollten Unfälle passieren.

Rafi-501-HH 01.01.2012 19:42

Das Reifendruckkontrollsystem ist überhaupt kein Problem. Das System mit der Raddrehzahlüberwachung ist simpel und einfach, funktioniert einwandfrei. Im Falle eines Druckverlustes gibt es ne Warnung im Zentraldisplay (Kombiinstrument).

Bei den Reifendruckkontrollsystemen geht es nicht primär darum das der Fahrer den Reifendruck selten kontrolliert. Je nach Abstimmung und Auslegung des Fahrwerks merkt man einen Platten Reifen zunächst nicht - das Auto fährt geradeaus noch einwandfrei obwohl die Luft raus ist. Da ist so eine extra Anzeige/Kontrolle Sinnvoll. Ein großer Druckverlust wird von einfachen Systemen über die Drehfrequenz des Rades schnell und zuverlässig ermittelt. Ausser bisschen Software ist da meist nichts großartiges zu ändern.

bluedog 01.01.2012 20:24

Mag alles stimmen. Aber auch Software muss bezahlt werden. Und selbst wenn die Stückkosten vernachlässigbar sind, heisst das nicht, dass die Hersteller sich die neue "Sicherheit" nicht trotzdem teuer bezahlen lassen.

Dass sich Autos auch mit platten Reifen noch halbwegs in der Spur halten lassen ist gut und richtig so, ich habs, notgedrungen, selber schon erlebt. Nur ist es bei Leibe nicht so, dass man es beim Fahren nicht merkt. Wenn man tatsächlich auf dem völlig platten Reifen fährt, fühlt sich das so an, als hätte jemand die Stossdämpfer geklaut. Das merkt man mit jeder Garantie auch beim besten Fahrwerk der Welt SOFORT, und wenn zu wenig Luft drin ist, dann sieht man das dem Reifen an, es sei denn, man gucke gar nicht erst nach oder habe run-on-flat-tyres montiert. Ersteres liegt in der Verantwortung des Fahrers und bei run-on-flat-tyres ist heute schon ein Reifendruckkontrollsystem vorgeschrieben. Dafür braucht man also die neue Vorschrift auch nicht.

Schimboone 01.01.2012 21:53

Zitat:

Zitat von nordwind32 (Beitrag 453980)
Und bei den Preisen lässt man es dann eben sein und fährt mit ner gelben Warnleuchte durch die Gegend. :stupid:

Gelbe Warnleuchte= Kein Tüv ;)

Und ich will es generell auch mal so sagten: ihr dürft nicht von euch auf andere schließen- schon alleine das Ihr hier im Forum seit, zeigt das Ihr am KFZ interessiert seit-das beinhaltet bei den meisten auch eine regelmäßige Pflege.
Bei der Mehrzahl der Leute ist das nunmal nicht so :D

@bluedog: Die Gangwechselanzeige ist etwas mehr als eine einfach an den Drehzahlmesser angteflanschte LED.
Die soll je nach Lastzustand, Motordrehzahl und Geschwindigkeit den ergonomisch sinnvollsten Gang vorgeben- das wird nie so gut funktionieren wie ein vorausschauender Fahrer- aber besser als bei 90% der Autofahrer die so rumfahren.

Was kostet das zusätzlich? OBD2 stellt eigentlich alle relevanten Informationen zur Verfügung- alles was gemacht werden muss ist etwas Software implementieren- und im Zweifel 2 LED (Gang rauf,Gang runter) einzubauen. Das kostet vielleicht 10€ für nen Wagen...

Genauso verhält es sich mit der Reifendruckkontrolle- das sind Cent Beträge die keinerlei Nachteil für den Autonutzer bringen (wiegen nichtmal mehr), aber die Sicherheit deutlich erhöhen

bluedog 01.01.2012 22:30

Da bin ich anderer Meinung. Lastzustand, Motordrehzahl und Geschwindigkeit werden nicht reichen. Und schon den Lastzustand kann man allenfals bei teuren Fahrzeugen mit Luft- oder Hydraulikfederung sauber erfassen. Bei allen anderen brauchts mehr Sensoren dazu.

Dazu muss man sich vergegenwärtigen, dass bergauf anders gefahren und geschaltet werden muss als aufm platten Land in Norddeutschland. Daher vorher auch mein Hinweis auf den nicht vorhandenen Neigungsmesser. Auch das Sensorik, die mehr Geld kost, und auch mal im Autoleben kapttgeht und dann ersetzt werden muss. Um hunderte und tausende Euros, wie ich die Preispolitik bei Ersatzteilen kennen gelernt habe. Da ist dann aber die Stunden- und Tagelange Fehlersuche noch nicht dabei.

DAS sind die Nachteile, die ich meine... Und dazu steht der Nutzen in keinem vernünftigen Verhältnis... Da lässt sich mit weniger Aufwand mehr erreichen, wenn man einfach den Menschen ihre Verantwortung überlässt.

Und eine Gangwechselanzeige, die die Topografie ausser Acht lassen würde, ist auch nicht mehr wert als ein DZM mit Schaltanzeige... nur ist der viel einfacher und billiger zu haben. Ist sogar leicht nachrüstbar.

nordwind32 01.01.2012 22:39

Zitat:

Zitat von Schimboone (Beitrag 454007)
Gelbe Warnleuchte= Kein Tüv ;)

Denn hab ich die Kiste ja rechtzeitig verkauft :grinsevi:

So ein 2001er BMW hat mir schon zu viel Technik-Schnikschnak.

muwe 01.01.2012 23:37

Reifendruck-kontrollsystem
 
Weil sich in praxi die meisten Autofahrer leider überhaupt nicht oder viel zu wenig um den Reifendruck kümmern, halte ich ein solches System durchaus für sinnvoll.
Eben so sinnvoll wie eine Tankanzeige!

Der "schleichende Luftverlust" mit einhergehenden "Reifen leer fahren" - vor allem anbeträchtlich der tollen Noträder (besser Asphalttrennscheiben genannt) und mangels geeigneter Hebetechnik- ist tatsächlich ein lästiges Übel....

Ein (indirektes) Reifendruckkontrollsystem (RDKS), ist eine reine Softwarelösung (quasi nur ein Programmcode-update), welche sich bereits vorhandener Daten der ABS-Raddrehzahlsensoren bedient. Es wird somit keine eigene Sensorik benötigt, weil diese die schon ohnehin schon vorhandenen (ESP/ABS)Technik abfragt.
Für einen Aufpreis von derzeit deutlich unter 60,- Euro (lt. Preisliste) sind diese m.E. nach dem Stand der Technik derzeit völlig ausreichend, wartungsfrei und zuverlässig.

Wer sich denn auch vernünftig verhält - also sich nicht scheut, den Reifendruck zu prüfen - wird auch künftighin davon nichts bemerken.
Also KEINE Befreiung von etwaigen Kontrollpflichten des Luftdruckes!
Ausser dem Zuwachs an Betriebs- und Fahrsicherheit entstehen für den Fahrzeugführer von Neu-Typzugelassenen Modellen ab Ende 2012 bzw. Neuzulassungen ab 2014 keine Restriktionen oder finanzielle Nachteile (Kostenneutralität). Der Bestand bleibt sowieso unbeeinflusst.
Die meisten sinnentleerten Accessoires am Fahrzeug sind deutlich teurer!

Kurzum: Für mich ist das durchaus Anregung, demnächst die praktische Umsetzung dessen anzugehen....


.

K3-VET 02.01.2012 02:11

Noch ein Grund für mich, warum ich mich so lange wie möglich darum drücken werde, ein Auto zu kaufen, was neuer als Bj. ca. 2000 ist.
Ich schalte, wann ich das für richtig halte.
Ich schnalle mich an, wenn ich das für richtig halte.
Ich mache das Licht an, wenn ich das für richtig halte.
Ich höre nach dem Abstellen des Motors so lange Radio, wie ich das für richtig halte.
...

Gangwechselanzeige: man fährt doch aus mehreren Gründen in einem zu niedrigen Gang:
1. absichtlich, da eigene Unwissenheit: weiterbilden hilft. Also einfach mal einen Artikel über spritsparen lesen.
2. aus Versehen, weil Musik zu laut oder anderweiter abgelenkt: da hilft auch keine Anzeige
3. absichtlich, da man mehr Reserven für evtl. Zwischenspurts haben will: da hilft auch keine Anzeige.

Reifendruckkontrollsystem: passieren tatsächlich so viele Unfälle wegen falschen Reifeninnendruck? Kann ich mir kaum vorstellen.

Als offizieller Grund dürfte bei beiden Systemen wohl eine Spritersparnis angegeben sein. Aber mal ehrlich: wenn man Autos mit zB mehr als 200 PS verbieten würde, und noch andere vernünftige Dinge durchsetzen würde, dann würde man so viel Sprit einsparen, dass die Öl-Scheichs am Hungertuch nagen würden. Aber wer will das schon? Dann würde ja der Staat auch nicht mehr so viel einnehmen (erst Mwst, dann Mineralölsteuer und nochmal Mwst.). Und mit diesen zwei Systemen bleibt alles wie es ist, und der Staat nimmt sogar noch mehr Geld ein, da die Hersteller diese Systeme sicher nicht kostenlos anbieten werden, bzw. die Kosten einfach in das gesamte Auto eingerechnet werden und das dann teurer wird.


Bis denne

Daniel

25Plus 02.01.2012 14:32

Mein linker Vorderreifen verliert jede Woche etwa 0,1 bis 0,2 bar... ich weiß es, aber wie viele Leute kontrollieren ihren Luftdruck regelmäßig? Mit einem bar Luftdruck erhitzen sich die Reifen auch schon ziemlich stark beim Fahren... das fällt optisch nichtmal sehr stark auf.

Mfg Flo

Q_Big 02.01.2012 15:01

0.1 - 0.2bar pro Woche find ich heftig viel und würde das schon als Defekt ansehen, da sollte mal das Ventil gewechselt werden.

Sonny06011983 02.01.2012 23:27

Zitat:

Zitat von bluedog (Beitrag 454008)
Da bin ich anderer Meinung. Lastzustand, Motordrehzahl und Geschwindigkeit werden nicht reichen. Und schon den Lastzustand kann man allenfals bei teuren Fahrzeugen mit Luft- oder Hydraulikfederung sauber erfassen. Bei allen anderen brauchts mehr Sensoren dazu.

Es geht nicht um die Gewichtslast, sondern um die Motorlast. Die Motorsteuerung weiß ganz genau, wieviel Leistung gerade zum Halten der Geschwindigkeit und zum Beschleunigen etc. aufgebracht wird und kann daraus recht gut errechnen, wann das Schalten sinnvoll ist.

Zitat:

Zitat von bluedog (Beitrag 454008)
Dazu muss man sich vergegenwärtigen, dass bergauf anders gefahren und geschaltet werden muss als aufm platten Land in Norddeutschland. Daher vorher auch mein Hinweis auf den nicht vorhandenen Neigungsmesser.

Auch das Bergauffahren (oder z.B. starken Gegenwind) erkennt die Motorsteuerung an erhöhter Last. Also alles nur Software. Da brauchste gar keine Sensoren. Perfekt machen kann mans auch mit 200 Sensoren nicht, der geübte Mensch (mit ökonomischem Fahrstil) wird das fast immer besser hinbekommen wie die Software.

muwe 03.01.2012 21:02

TPMS und Co.
 
Nun - aus gegebenen Anlass und in sorgfältiger Sichtung der Beiträge -
hier einige Ausführungen zur NOTWENDIGKEIT VON REIFENDRUCK-KONTROLLSYSTEMEN.

Bei mindestens einem Drittel unser verehrten Verkehrsteilnehmer ist der Reifenfülldruck "betriebs- und verkehrsgefährdend", weil dieser dem empfohlenden Druck um mehr als 0,2 bar unterschreitet. Ein Viertel aller fahren mit mehr als 0,3 bar und jeder Zehnte sogar mit mehr als 0,6 bar Minderdruck.
Bei der Hälfte aller Fahrzeuge ist er schlichtweg deshalb nicht in Ordnung, weil die Reifendrücke zu hohe Unterschiede im Verhältnis zueinander aufweisen.
Zugegeben, wenn man bedenkt, dass zwei Drittel aller Fahrzeuge mit unzulässig eingestellten Scheinwerfern touren - sind die obigen Zahlen eher relativ....

Aber: 143 215 Reifenpannen (=7%) verzeichnete allein die ADAC Pannenstatistik 2010 (ohne andere Hilfsdienste),
1359 Unfälle mit Personenschaden wurden durch die Bereifung in 2010 verursacht, dokumentiert das Statistische Bundesamt.
Demnach sind ca. 40% aller Verkehrsunfälle sind mit zu geringem Reifendruck im Reifen verbunden.
Oder anders ausgedrückt: Drei Prozent aller Verkehrsunfälle in Deutschland sind auf technische Mängel an Fahrzeugen
zurückzuführen. Davon über die Hälfte auf Reifenschäden; insgesamt etwa zwei Prozent aller Unfälle.
Noch einmal umgerechnet sind es an die 40 Menschen die jährlich in Deutschland durch Reifenschäden ihr Leben verlieren, über 2.000 werden verletzt - der Sachschaden in Millionenhöhe unbetrachtet.
Aber das immer noch nicht die ganze Realität, weil das nur die Schadfälle sind, welche ganz ursächlich auf die mangelbehafteten Reifen zurückzuführen sind. Unfälle welche beispielhaft durch geringere Spurstabilität oder etwa verschlechtertes Kurven- und Aquaplaningverhalten infolge eines zu geringen Reifendrucks sind nicht berücksichtigt. Auch jene nicht, welche Liegenbleiber (durch Reifenschäden!) oder Objekten (möglicherweise wiederum Reifenteile) auf der Fahrbahn in Folge bewirken....

Bei der Hitliste der Reifensünden, die zum Ausfall führen, steht der zu geringe Reifenfülldruck an erster Stelle, gefolgt von Beschädigung durch Hindernisse, Fahrfehler (Bordsteine etc.), Fremdkörper, Montagefehler, Öl- und Kraftstoffe, Hochdruckreiniger (!), Prüfstände und schließlich Überalterung.

Obwohl auch bekannt sein dürfte, dass Reifendruck und Kraftstoffverbrauch eng zusammenhängen, bleibt die regelmäßige Überprüfung des Reifendrucks leider eine Ausnahme.
Der richtige Reifenfülldruck ist für die Leistungssicherheit und für die Wirtschaftlichkeit des Reifens von fundamentaler Bedeutung.

Ein Minderdruck von 0,2 bar führt zu 1% mehr Spritverbrauch, bei 0,6 bar sind es bereits 4%.
1 bar zu niedriger Druck an einem Vorderrad verlängert den Bremsweg um zehn Prozent auf nasser Fahrbahn
0,2 bar Minderdruck im Reifen = 10% geringere Lebensdauer, 0,4 bar weniger = 30% 0,6 bar weniger = 45%.

Spätestens ab 0,3 bar zu wenig Reifendruck wird es gefährlich: Die Reifentemperatur wird in 20 min. sehr hoch auf ca. 120°C und droht, sich selbst zu zerstören. Das bedeutet: Er verliert seine Lauffläche.

Weisen z.B. alle Reifen einen um 1 bar zu geringen Fülldruck auf, verkleinern sich die Seitenkräfte der Pneus auf nahezu die Hälfte (55%). Dann kann der Fahrer (nicht nur) in Kurven schnell die Kontrolle über das Auto verlieren, der Wagen kann ins Schleudern kommen und von der Straße rutschen, Bei etaiger Beladung ist das Risiko noch beträchtlich größer.

Die Reifen haben zusätzlich eine Stoßdämpferfunktion, die vom Fülldruck abhängig ist.
Deshalb sollte der Reifendruck besonders bei außergewöhnlicher Beladung, z.B. auf Ferienfahrten, unbedingt erhöht werden.
0.2 bar bei längeren Autobahnfahrten und Dauergeschwindigkeiten
0.2 bar bei voller Belastung (Zuladung)
0,2 -0,5 bar bei Fahrten auf Schotter (z.B. skandinavische Nebenstraßen)
Niedriger Luftdruck ist höchstens temporär auf Sand oder Kies sinnvoll.

Die angegebenen Reifenfülldrucke gelten grundsätzlich für kalte Reifen.
Wenn die Reifen erwärmt sind, gilt ein um 0,3 bar höheren Druck als der Empfohlene.
Die Kontrolle des Reifenfülldruckes - übrigens in Verbindung mit einer gründlichen Zustandssichtung dessen - sollte aller zwei Wochen erfolgen.
So wird empfohlen!

Zwei Nachträge:
Die Fahrzeughersteller geben oft zwei verschiedene Luftdrücke an:
Einen für Teillastluftdruck (keine volle Zuladung, keine hohe Geschwindigkeiten) und einen Volllastluftdruck (volle Zuladung, hohe Geschwindigkeiten). Diese Luftdrücke werden ermittelt und sind als optimale Einstellungen hinsichtlich Fahrkomfort, Handling und Abnutzung des Reifens zu betrachten.
Betrachtet man nur den Rollwiderstand des Reifens, so ist der Volllastluftdruck vorzuziehen. Allerdings leidet darunter unter Umständen die Lebensdauer des Reifens, da dieser hauptsächlich in der Mitte abgefahren wird.
Unter Einbeziehung aller Aspekte ist es daher sinnvoll, den vom Herstellerangegebenen Teillast- und Volllastluftdruck einzuhalten.

Früher wurde für Winterreifen gern ein etwas höherer Luftdruck als bei Sommerreifen empfohlen. Dies ist heute überholt und nicht mehr ratsam. Um die verbesserten Trocken- und Nassfahreigenschaften der heutigen Winterreifen optimal auszunutzen, sollten auf jeden Fall die vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Werte eingehalten werden.


.

Rainer 03.01.2012 21:34

Zitat:

Zitat von muwe (Beitrag 454148)
....sollten auf jeden Fall die vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Werte eingehalten werden..


VETO!


Ich würde es lieber haben wenn man den Angaben des REIFENHERSTELLERS vertraut, vor allem wenn das Auto älter als 15 Jahre ist.

Schimboone 03.01.2012 22:27

Zitat:

Zitat von Rainer (Beitrag 454151)
VETO!


Ich würde es lieber haben wenn man den Angaben des REIFENHERSTELLERS vertraut, vor allem wenn das Auto älter als 15 Jahre ist.

Der Reifenhersteller wird dir kaum sagen können was Du auf deinem G10 für einen Druck fahren musst- Reifen werden nunmal universell hergestellt, ein Reifenhersteller kann nur Maximaldrücke und halbseidene Empfehlungen geben.

Oder glaubst Du etwas Continental weiß wie und worauf das Fahrwerk am Cuore abgestimmt ist ?

Rainer 03.01.2012 22:47

Zitat:

Zitat von Schimboone (Beitrag 454153)
Der Reifenhersteller wird dir kaum sagen können was Du auf deinem G10 für einen Druck fahren musst- Reifen werden nunmal universell hergestellt, ein Reifenhersteller kann nur Maximaldrücke und halbseidene Empfehlungen geben.

Oder glaubst Du etwas Continental weiß wie und worauf das Fahrwerk am Cuore abgestimmt ist ?

Is ja wieder mal eine suuuuuuuuuuuuuper Aussage von dir.....

Daihatsu hat sich 1977 bei den damals Verfügbaren Reifen für einen Druck von 1,7 KG/cm² entschieden.

Und du willst ernsthaft mit 1,67 BAR Luftdruck rumfahren?????

Du meinst auch ich hätte mir das aus den Fingern gesaugt, richtig?

Ich habe das 2008 schon mit Daihatsu geklärt wo man mir eben sagte ich solle besser auf die Empfehlung des Reifenherstellers gehen und der (Continental) liegt bei 1,9 Bar für diese Reifen.

Grrrrrrrrrr

bluedog 03.01.2012 23:03

Meines Erachtens hat Rainer recht. Der Reifenhersteller weiss, was der Reifen aushält und wie er aufgebaut ist. Der Fahrzeughersteller weiss das nicht.

Der Reifenhersteller weiss selbstverständlich nicht, wie die Fahrwerke einzelner Modelle ausgelegt sind. Aber er weiss, für welche Radlast bei welchen Geschwindigkeiten welcher Druck optimal, bzw. was zu wenig ist. Zumindest gehe ich davon aus... Der Hersteller testet den Reifen ja hoffentlich auch...

Auf die Angaben des Fahrzeugherstellers würde ich schon deshalb nicht blind vertrauen, weil der gar keine Ahnung hat, von welchem Hersteller die Reifen sind, welchen Lastindex die Reifen haben und so weiter...

Schimboone 03.01.2012 23:22

Zitat:

Zitat von Rainer (Beitrag 454156)
Is ja wieder mal eine suuuuuuuuuuuuuper Aussage von dir.....

Daihatsu hat sich 1977 bei den damals Verfügbaren Reifen für einen Druck von 1,7 KG/cm² entschieden.

Und du willst ernsthaft mit 1,67 BAR Luftdruck rumfahren?????

Du meinst auch ich hätte mir das aus den Fingern gesaugt, richtig?

Ich habe das 2008 schon mit Daihatsu geklärt wo man mir eben sagte ich solle besser auf die Empfehlung des Reifenherstellers gehen und der (Continental) liegt bei 1,9 Bar für diese Reifen.

Grrrrrrrrrr

Ja, es ist eine super Aussage von mir, denn ich habe die Weisheit mit Löffeln gefressen ;)

1977 bei Markteinführung waren noch Diagonalreifen weit verbreitet, wenn die Angabe also von 1977 ist liegt es durchaus auf der Hand das diese noch für Diagonalreifen gedacht gewesen ist (auch wenn im Handbuch vielleicht was anderes stand-Übersetzungen aus der Zeit sind aber nicht unbedingt für Ihre Präzision bekannt...).

Und um das mal zu klären: Reifendrücke werden üblicherweise vom Autohersteller vorgegeben- denn dieser hat getestet!

Wenn nun also der Reifenhersteller wie z.B. Continental eine "Universalempfehlung" abgibt, dann tut er das auf Basis der Achslasten, der Höchstgeschwindigkeit und der Dimension des Reifens-das ist nichts anderes als ein auf Erfahrung basierendes Schätzen. (steht übrigens auch in dem Benutzerhinweis zum Conti Reifendruckrechner drin)

Bei einer Karre wie dem G10 ist das selbstredend egal, da das Fahrwerk mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht besonders Empfindlich auf den Reifendruck reagiert-und bei zu wenig Luft auch sofort Feedback an den Fahrer gibt.

Bei allen moderneren Auto's mit entsprechender Fahrwerksauslegung gibt es garantiert eine passende Empfehlung-und daran sollte man sich dann wohl mindestens halten.

mark 03.01.2012 23:32

Also was unsinnigeres als diese Schaltempfehlungsanzeige gibt es ja nicht. Hatte das mal im Auris gesehen. Trotz Steigung hätte man bei 2.000U/min schalten sollen. Schaltet man dann, kommt die Empfehlung zum runterschalten, da der Motor nicht genügend Kraft hat.
Was soll das? Wenn ich eine Steigung befahre, dreh ich den Motor aus um dann ggf. zu schalten.

Schimboone 03.01.2012 23:34

Zitat:

Zitat von bluedog (Beitrag 454158)
Meines Erachtens hat Rainer recht. Der Reifenhersteller weiss, was der Reifen aushält und wie er aufgebaut ist. Der Fahrzeughersteller weiss das nicht.

Der Reifenhersteller weiss selbstverständlich nicht, wie die Fahrwerke einzelner Modelle ausgelegt sind. Aber er weiss, für welche Radlast bei welchen Geschwindigkeiten welcher Druck optimal, bzw. was zu wenig ist. Zumindest gehe ich davon aus... Der Hersteller testet den Reifen ja hoffentlich auch...

Auf die Angaben des Fahrzeugherstellers würde ich schon deshalb nicht blind vertrauen, weil der gar keine Ahnung hat, von welchem Hersteller die Reifen sind, welchen Lastindex die Reifen haben und so weiter...

Der KFZ Hersteller gibt ganz glasklare Empfehlungen ab, was ein Reifen für Eigenschaften haben sollte.
Beim Cuore L 201 steht explizit 145/70/12 69S drin- damit ist alles gesagt was es zum Reifen zu sagen gibt.
Nicht der Hersteller des KFZ's hat hier also etwas anzupassen, sondern der Reifenhersteller seinen Reifen so herzustellen das er dem oben genannten Profil entspricht. Wenn ich also diesen Reifen auf dem Cuore fahre, dann muss der dem Anforderungsprofil von Daihatsu entsprechen- und der Hersteller sicher das wiederrum über die Angabe auf seinem Reifen zu.
Kaufe ich natürlich einen anderen Reifen- tja, dann ist das natürlich nicht so.

Daher gibt es übrigens auch spezielle Reifen für spezielle Auto's (grade bei höher Motorisierten KFZ's ist es üblich seitens des KFZ Herstellers einen Reifen zu empfehlen der explizit freigegeben ist). mal davon ab, das der vom, Autohersteller angegebene Druck i.d.R. der Mindestdruck ist...

bluedog 04.01.2012 00:47

Diese Sichtweise vergisst, dass die Vorgaben des Autoherstellers bez. Reifentyp nur Mindestanforderungen sind. Der Lastindex darf auch höher sein, und der Geschwindigkeitsindex auch. Damit sind die Reifen aber unter Umständen ganz anders aufgebaut.

Bevor man nun dem Autobesitzer und Fahrer die Schuld zuschiebt, weil der ja einen anderen Reifen gekauft hat als den passenden, folgende Aufforderung: Finde einen Anbieter je für Sommer- und Winterreifen in der oben aufgeführten Dimension, mit exakt passendem Last- und Geschwindigkeitsindex.

Ohne es versucht zu haben: Sowas findet man nicht, schon allein, weils Reifen nur noch mit T oder höher beim Geschwindigkeitsindex gibt. Ausnahmsweise vielleicht mal nen Q-Winterreifen...

muwe 04.01.2012 02:06

Tja Rainer, man nimmt doch gewöhnlich zum 15a- alten Auto, eher Reifen von heute und keine von damals!
Will sagen: Immer Gleiches mit Gleichen vergleichen!

Aber dennoch, in der Tat eine interessante These, die ich schon fast befürchtet habe.

Der Fahrzeughersteller gibt regelmässig den "Komfortdruck" an, welchen wir hier als "Mindestdruck" interpretieren können und nicht unterschritten werden soll..
Die Herstellerangaben auf Tür/Tankdeckel/Handbuch ist bei der Serienspezifikation massgeblich.

Habe eben nochmal (für die eigenen Sohlen) nachgeschaut, die Reifenhersteller verweisen nachdrücklich gerne auf ebendiese Angaben des Fahrzeugherstellers (hier: PIRELLI, SEMPERIT und VREDESTEIN).
Fahrzeugangaben = Reifenangaben
Die Reifenhersteller kaprizieren sich eher auf den freigegebenen "Maximaldruck" in psi (1bar=14,5 psi), welcher tendenziös in Richtung Grenznutzungsdauer optimiert.

Ein Reifen kann naturgemäss nicht Fahrzeugmodelloptimiert konzipiert sein, sondern ist quasi universell ausgerichtet.
Und wie soll der Produzent des Reifens z.Bsp. die völlig unterschiedlichen spezifischen dynamischen Lastverteilungswerte der Fahrzeuge berücksichtigen können?
Verwendet man andere als die herstellerseitig vorgesehende Bereifung (speziell im OEM-Auslieferungszustand -z.Bsp. Yokohama) und werden quasi keine verbindlichen Aussagen getroffen, ist natürlich der Reifenhersteller erste Referenz.

Differenziert nach Vorder- oder Hinterachse, den Lastverhältnissen, den Regelgeschwindigkeiten und den eingesetzten Material gilt also generell - und ich darf mich festlegen:
Erst wenn vom Automobilhersteller keine Empfehlungen für die eingesetzte Spezifikation abgegeben werden, treten ersatzweise die Angaben des Reifenherstellers an dessen Stelle.



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Rainer 04.01.2012 06:42

Zitat:

Zitat von muwe (Beitrag 454169)
Tja Rainer, man nimmt doch gewöhnlich zum 15a- alten Auto, eher Reifen von heute und keine von damals!
Will sagen: Immer Gleiches mit Gleichen vergleichen!.

Genau das meinte ich ja. Denn die Angaben vom KFZ Hersteller eines mehr als 15 Jahre alten Autos müssen eigentlich von der Reifenentwicklung überholt worden sein, das meinte und ich darauf mochte ich hinweisen. Je älter das Auto und je neuer die Reifen umso größer ist der Unterschied.

Und es ist so dass mir eben auch aufgefallen ist dass die neuen Reifen eben NICHT gut laufen mit dem original Reifendruck sondern viel besser mit höherem Reifendruck, daraufhin habe ich nachgefragt....

nordwind32 04.01.2012 09:17

Daihatsu schreibt für die alten Diagonalreifen (5.00-10 6PR) an meinem Bus vorn 1,9 kg/cm2 (1.86bar) und hinten 3,0 kg/cm2 (2.94bar) vor.
Meine eigenen Brems- und Fahrversuche haben ergeben, dass ich mit 2,5 und 3 bar sicherer und beherrschbarer unterwegs bin.

Den Cuore (2,5/2,5 bar) und den BMW (2,5/3,0 bar) bewege ich immer mit den Luftdrücken, die für maximale Belastung vorgeschrieben sind.
Das ADAC-Sicherheitstraining hat mir gezeigt, das mein alter BMW ohne ESP mit dieser Strategie sicherer ist als manches neue ESP-Auto.
Speziell der Renault Espace (neu) und die beiden neueren BMW 1er haben sich bei gleichen und niedrigeren Geschwindigkeiten als regelrechte Heckschleudern präsentiert.
Meinen alten BMW hab ich trotz massiver Bemühungen nur 2x gedreht bekommen.
Auch der Cuore lässt sich mit Maximaldruck besser bremsen und fahren.

Den Komfortdruck beachte ich gar nicht erst, der ist total überflüssig.

Spartaner 04.01.2012 09:25

Reifen verschleißen gleichmäßig bei hohem Reifeninnendruck
 
Zitat:

Zitat von muwe (Beitrag 454148)
Betrachtet man nur den Rollwiderstand des Reifens, so ist der Volllastluftdruck vorzuziehen. Allerdings leidet darunter unter Umständen die Lebensdauer des Reifens, da dieser hauptsächlich in der Mitte abgefahren wird.

Ich möchte diesem sich hartnäckig haltenden Gerücht entgegentreten, dass die Reifen bei hohem Luftdruck in der Mitte immer stärker abgefahren werden. Meine persönlichen Erfahrungen im Langzeittest hier: http://www.daihatsu-forum.de/vbullet...tte#post406938

Gruß Michael

nordwind32 04.01.2012 10:40

Das hab ich auch noch nie gehabt!

Was ich früher (als ich noch unwissend war) bei Komfortdruck allerdings schon oft hatte war abgefahrenes Profil an den Seiten trotz korrekt eingestellter Spur (schon immer Kurvenheizer :wusch:)

Brummkreisel 04.01.2012 12:18

ich möchte hier nur kurz auf einen Satz von Muwe eingehen:
Zitat:

Ein Reifen kann naturgemäss nicht Fahrzeugmodelloptimiert konzipiert sein, sondern ist quasi universell ausgerichtet.
Heute werden sehr wohl Reifen von Herstellern für Ihre Fahrzeuge Modellspezifisch geordert. Mercedes Benz z.B. hat bei Continental den Sport Contact für die E-Klasse mit speziellen Eigenschaften geordert. Als Erstausrüstung findet man ihn nach der größenangabe mit MO gekennzeichnet. Was genau anders ist als beim Conti in der Ausführung im Freien Handel kann ich hier nicht sagen, hat aber mit der Gummimischung und der Langlebigkeit zu tun.

25Plus 04.01.2012 13:02

Der Bridgestone Potenza RE040 in der Größe 165/50 R15 hat auch manchmal den Zusatz Daihatsu Copen (z.B. aktuell bei reifen.com) - gibt ja in Europa außer von Nankang (und Sonar ?) keine Reifen in der Größe. In den Reifenhandbüchern der Hersteller stehen auch oft die Modelle dabei, für die die jeweiligen Reifen hergestellt werden - da findet man auch manchmal Reifen, die für ein oder zwei spezielle Modelle hergestellt werden.

Mfg Flo

muwe 05.01.2012 00:13

Zitat:

Zitat von Spartaner (Beitrag 454188)
Ich möchte diesem sich hartnäckig haltenden Gerücht entgegentreten, dass die Reifen bei hohem Luftdruck in der Mitte immer stärker abgefahren werden.


Ja Michael, meine Zustimmung!
War in der Vergangenheit allerdings die vorherrschende Lehrmeinung und wird aber immer noch da & dort aktuell in den Herstellerdokumentationen so kommuniziert...


.

muwe 05.01.2012 01:27

Zitat:

Zitat von 25Plus (Beitrag 454208)
Der Bridgestone Potenza RE040 in der Größe 165/50 R15 hat auch manchmal den Zusatz Daihatsu Copen

Schicker Reifen, aber die werden auch auf´m 86´ POLO, den Panda, Fiesta/Ka, Corsa u.a. gern geschraubt.


Zitat:

Zitat von Brummkreisel (Beitrag 454202)
... Mercedes Benz z.B. hat bei Continental den Sport Contact für die E-Klasse mit speziellen Eigenschaften geordert. Als Erstausrüstung findet man ihn nach der größenangabe mit MO gekennzeichnet....


So ist das mit Mercedes und Co.: Der Ruch von (behaupteter) Exclusivität verkauft sich eben ganz hervorragend.
Und was ist, wenn ich dieses tolle Stück "MO" an einem AUDI oder BMW schraube?
Genau dieser "MO" ist ja im freien Handel für jedermann verfügbar!
Oder den Reifen mit einem "J" doch nicht an einem Jaguar, so wie die N-Spezifikationen eben nicht nur an einem Porsche passen, sondern sich auch beim FERRARI vorzüglich ausnehmen. Und natürlich der Sportcontact FR nicht nur an einem BMW Verwendung findet.
Und so weiter und so fort....

Überhaupt, wie breit ist denn die E-Klasse sowieso gespannt?
Abgesehen von der Limou, der T-Reihe, dem Cabrio, dem Coupe.
Genau den DB 212/217 gibts doch garnicht!

Letzlich gilt schon das Prinzip: "Einer für Alle".
Nicht nur aus wirtschaftlichen Erwägungen.
Alles andere ist tumbes Marketing.


.

allradvirus 10.02.2012 09:42

Zurück zum Titelthema: da ich (mit Sirion) seit Jahren mit Pneudruck- und Temperaturanzeige fahre (Messfühler anstelle der Ventilkappe), begrüsse ich die EU-Regelung fürs Obligatorium, wie es in den USA (TPMS) schon seit Jahren gilt. Damit benötige ich dann nicht mehr separate Messfühler. Die meisten Autohersteller benutzen die bereits vorhandenen Mess-Sensoren des ABS um daraus einen allfälligen Luftdruckverlust zu berechnen. Beim Sirion 4x4 wird ja der Drehzahlunterschied zwischen Vorder- und Hinterräder bereits gemessen, damit die Viscokupplung für den Allrad gesteuert werden kann.

Die Sensoren zeigen auch, dass der Luftdruck massiv abfällt, wenn die Temperatur von +15°C auf jetzt im Winter -15° oder -20°C sinkt. 0.3 bis 0.5 bar sind da plötzlich weniger da. Deswegen macht es Sinn, Winterreifen bereits bei der Montage im Herbst um etwa diese Werte höher aufzupumpen.

markusk 20.03.2012 12:23

Zitat:

Zitat von Reisschüsselfahrer (Beitrag 453982)
Bei unserem VW ist das mit der Reifenluftdruck Überwachung anders gelöst, es wird einfach nur über die Radsensoren aufgepasst, ob alle Räder gleich schnell drehen, wenn ein Reifen Platt ist, verändert sich der Umfang und damit die Umdrehungsfrequenz.

Sitze hier und grüble über diese Aussage.
Kann das stimmen? Ändert sich beim platten Reifen der Umfang?
Wird der also gedehnt? Trotz Stahlgürtel?

Schimboone 20.03.2012 12:36

Zitat:

Zitat von markusk (Beitrag 461629)
Sitze hier und grüble über diese Aussage.
Kann das stimmen? Ändert sich beim platten Reifen der Umfang?
Wird der also gedehnt? Trotz Stahlgürtel?

Ja, das stimmt. Kann man an nem Fahrradreifen ganz gut sehen- bei nem Autoreifen ist das genauso- nur häufig nicht so gut sichtbar

markusk 20.03.2012 12:50

Sicher?
Du machst eine Markierung auf die Lauffläche und rollst den reifen. Dann misst den Abstand zwischen zwei Punkten, bei denen die Markierung den Boden berührt. Verändert sich dieser Abstand abhängig vom Druck im Reifen?

Also wird der Reifen mit steigendem Druck tatsächlich gedehnt? Hätte ich nicht gedacht, dass die so schwabbelig sind. Schliesslich muss die Lauffläche ja enorme Kräfte übertragen...

MeisterPetz 20.03.2012 17:58

Ein Reifen ohne Luft hat ja an der Stelle unten, die die Strasse berührt auch nur mehr den Umfang der Felge. Oben natürlich nicht, aber wenn du deinen Test mit einem platten Reifen machst kommst du zu dem Ergebnis, da sich durch das Rollen die Stelle verschiebt und am Ende der Umfang der Felge plus Laufflächendicke rauskommt. Die Luft im Reifen wird einfach verschoben, der Druck im Reifen ist die Gegenkraft. Weniger Druck, weniger Gegenkraft. Eine Ausnahme sind Reifen mit Notlaufeigenschaften, aber da sind die Wände extrem verstärkt.

markusk 20.03.2012 18:52

Komm ich noch nicht so ganz mit.
Während einer Radumdrehung muss unabhängig vom Luftdruck die gesamte Länge der Lauffläche Kontakt zum Boden haben? Denn man hüpft ja nicht über eine Falte in der Lauffläche.
Also wird pro Radumdrehung die Länge der Lauffläche zurückgelegt. Wenn dem nicht so wäre, würde sich die Felge schneller als der Reifen drehen. Oder passiert genau das? Rutscht der Reifen auf der Felge?


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