Meines Erachtens hat Rainer recht. Der Reifenhersteller weiss, was der Reifen aushält und wie er aufgebaut ist. Der Fahrzeughersteller weiss das nicht.
Der Reifenhersteller weiss selbstverständlich nicht, wie die Fahrwerke einzelner Modelle ausgelegt sind. Aber er weiss, für welche Radlast bei welchen Geschwindigkeiten welcher Druck optimal, bzw. was zu wenig ist. Zumindest gehe ich davon aus... Der Hersteller testet den Reifen ja hoffentlich auch... Auf die Angaben des Fahrzeugherstellers würde ich schon deshalb nicht blind vertrauen, weil der gar keine Ahnung hat, von welchem Hersteller die Reifen sind, welchen Lastindex die Reifen haben und so weiter... |
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1977 bei Markteinführung waren noch Diagonalreifen weit verbreitet, wenn die Angabe also von 1977 ist liegt es durchaus auf der Hand das diese noch für Diagonalreifen gedacht gewesen ist (auch wenn im Handbuch vielleicht was anderes stand-Übersetzungen aus der Zeit sind aber nicht unbedingt für Ihre Präzision bekannt...). Und um das mal zu klären: Reifendrücke werden üblicherweise vom Autohersteller vorgegeben- denn dieser hat getestet! Wenn nun also der Reifenhersteller wie z.B. Continental eine "Universalempfehlung" abgibt, dann tut er das auf Basis der Achslasten, der Höchstgeschwindigkeit und der Dimension des Reifens-das ist nichts anderes als ein auf Erfahrung basierendes Schätzen. (steht übrigens auch in dem Benutzerhinweis zum Conti Reifendruckrechner drin) Bei einer Karre wie dem G10 ist das selbstredend egal, da das Fahrwerk mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht besonders Empfindlich auf den Reifendruck reagiert-und bei zu wenig Luft auch sofort Feedback an den Fahrer gibt. Bei allen moderneren Auto's mit entsprechender Fahrwerksauslegung gibt es garantiert eine passende Empfehlung-und daran sollte man sich dann wohl mindestens halten. |
Also was unsinnigeres als diese Schaltempfehlungsanzeige gibt es ja nicht. Hatte das mal im Auris gesehen. Trotz Steigung hätte man bei 2.000U/min schalten sollen. Schaltet man dann, kommt die Empfehlung zum runterschalten, da der Motor nicht genügend Kraft hat.
Was soll das? Wenn ich eine Steigung befahre, dreh ich den Motor aus um dann ggf. zu schalten. |
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Beim Cuore L 201 steht explizit 145/70/12 69S drin- damit ist alles gesagt was es zum Reifen zu sagen gibt. Nicht der Hersteller des KFZ's hat hier also etwas anzupassen, sondern der Reifenhersteller seinen Reifen so herzustellen das er dem oben genannten Profil entspricht. Wenn ich also diesen Reifen auf dem Cuore fahre, dann muss der dem Anforderungsprofil von Daihatsu entsprechen- und der Hersteller sicher das wiederrum über die Angabe auf seinem Reifen zu. Kaufe ich natürlich einen anderen Reifen- tja, dann ist das natürlich nicht so. Daher gibt es übrigens auch spezielle Reifen für spezielle Auto's (grade bei höher Motorisierten KFZ's ist es üblich seitens des KFZ Herstellers einen Reifen zu empfehlen der explizit freigegeben ist). mal davon ab, das der vom, Autohersteller angegebene Druck i.d.R. der Mindestdruck ist... |
Diese Sichtweise vergisst, dass die Vorgaben des Autoherstellers bez. Reifentyp nur Mindestanforderungen sind. Der Lastindex darf auch höher sein, und der Geschwindigkeitsindex auch. Damit sind die Reifen aber unter Umständen ganz anders aufgebaut.
Bevor man nun dem Autobesitzer und Fahrer die Schuld zuschiebt, weil der ja einen anderen Reifen gekauft hat als den passenden, folgende Aufforderung: Finde einen Anbieter je für Sommer- und Winterreifen in der oben aufgeführten Dimension, mit exakt passendem Last- und Geschwindigkeitsindex. Ohne es versucht zu haben: Sowas findet man nicht, schon allein, weils Reifen nur noch mit T oder höher beim Geschwindigkeitsindex gibt. Ausnahmsweise vielleicht mal nen Q-Winterreifen... |
Tja Rainer, man nimmt doch gewöhnlich zum 15a- alten Auto, eher Reifen von heute und keine von damals!
Will sagen: Immer Gleiches mit Gleichen vergleichen! Aber dennoch, in der Tat eine interessante These, die ich schon fast befürchtet habe. Der Fahrzeughersteller gibt regelmässig den "Komfortdruck" an, welchen wir hier als "Mindestdruck" interpretieren können und nicht unterschritten werden soll.. Die Herstellerangaben auf Tür/Tankdeckel/Handbuch ist bei der Serienspezifikation massgeblich. Habe eben nochmal (für die eigenen Sohlen) nachgeschaut, die Reifenhersteller verweisen nachdrücklich gerne auf ebendiese Angaben des Fahrzeugherstellers (hier: PIRELLI, SEMPERIT und VREDESTEIN). Fahrzeugangaben = Reifenangaben Die Reifenhersteller kaprizieren sich eher auf den freigegebenen "Maximaldruck" in psi (1bar=14,5 psi), welcher tendenziös in Richtung Grenznutzungsdauer optimiert. Ein Reifen kann naturgemäss nicht Fahrzeugmodelloptimiert konzipiert sein, sondern ist quasi universell ausgerichtet. Und wie soll der Produzent des Reifens z.Bsp. die völlig unterschiedlichen spezifischen dynamischen Lastverteilungswerte der Fahrzeuge berücksichtigen können? Verwendet man andere als die herstellerseitig vorgesehende Bereifung (speziell im OEM-Auslieferungszustand -z.Bsp. Yokohama) und werden quasi keine verbindlichen Aussagen getroffen, ist natürlich der Reifenhersteller erste Referenz. Differenziert nach Vorder- oder Hinterachse, den Lastverhältnissen, den Regelgeschwindigkeiten und den eingesetzten Material gilt also generell - und ich darf mich festlegen: Erst wenn vom Automobilhersteller keine Empfehlungen für die eingesetzte Spezifikation abgegeben werden, treten ersatzweise die Angaben des Reifenherstellers an dessen Stelle. . |
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Und es ist so dass mir eben auch aufgefallen ist dass die neuen Reifen eben NICHT gut laufen mit dem original Reifendruck sondern viel besser mit höherem Reifendruck, daraufhin habe ich nachgefragt.... |
Daihatsu schreibt für die alten Diagonalreifen (5.00-10 6PR) an meinem Bus vorn 1,9 kg/cm2 (1.86bar) und hinten 3,0 kg/cm2 (2.94bar) vor.
Meine eigenen Brems- und Fahrversuche haben ergeben, dass ich mit 2,5 und 3 bar sicherer und beherrschbarer unterwegs bin. Den Cuore (2,5/2,5 bar) und den BMW (2,5/3,0 bar) bewege ich immer mit den Luftdrücken, die für maximale Belastung vorgeschrieben sind. Das ADAC-Sicherheitstraining hat mir gezeigt, das mein alter BMW ohne ESP mit dieser Strategie sicherer ist als manches neue ESP-Auto. Speziell der Renault Espace (neu) und die beiden neueren BMW 1er haben sich bei gleichen und niedrigeren Geschwindigkeiten als regelrechte Heckschleudern präsentiert. Meinen alten BMW hab ich trotz massiver Bemühungen nur 2x gedreht bekommen. Auch der Cuore lässt sich mit Maximaldruck besser bremsen und fahren. Den Komfortdruck beachte ich gar nicht erst, der ist total überflüssig. |
Reifen verschleißen gleichmäßig bei hohem Reifeninnendruck
Zitat:
Gruß Michael |
Das hab ich auch noch nie gehabt!
Was ich früher (als ich noch unwissend war) bei Komfortdruck allerdings schon oft hatte war abgefahrenes Profil an den Seiten trotz korrekt eingestellter Spur (schon immer Kurvenheizer :wusch:) |
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