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#1 |
Gast
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Ich hatte eigentlich vor bei Petra's G10 zum ersten mal zum Karosseriezinn zu greifen um schweißnähte damit zu überarbeiten und um LEICHTE unebenheiten damit auszubessern.
Dann hab ich angefangen (nochmal) mich damit auseinander zu setzen und mir das bei dem Korrosionsschutz Depot ( http://www.korrosionsschutz-depot.de) und DANN dachte ich mir ich schau mir das genau an und bin über ein paar ungereimtheiten "gestolpert" die ich so für kritisch erachten würde und die eindeutig GEGEN die Verwendung von Karosseriezinn sprechen. Denn der eigentliche Grund Karosseriezinn verwenden zu wollen ist einfach der eine dauerhaftere Lösung zu finden gegen Rost. ABER..... Karosseriezinn SOLLTE nicht geschliffen werden mit der Schleifmaschine da es blei enthält und damit beim schleifen eingeatmet werden kann, was SEHR gesundheitsgefährdent ist. ABER und jetzt kommts richtig dick da laß ich was von "Zinnpest" und dachte mir naaaaaaaaaaaa was ist DAS denn.... Silberweißes, metallisches Zinn (β-Zinn), das von 16 °C bis 181 °C beständig ist, wandelt sich unterhalb von 13,2 °C in das graue/schwarze α-Zinn um. Diese Umwandlung geht von einzelnen Zentren aus und breitet sich langsam aus. Sie äußert sich an Zinngegenständen durch große und kleine Flecken, gefolgt von warzenartigen Bläschen an der Oberfläche, die bei leichter Berührung auseinanderfallen. Da α-Zinn ein größeres Volumen einnimmt als β-Zinn, verliert das Zinn seine Integrität: Die Kornstruktur löst sich auf und es entsteht Zinnpulver.[1] Die Neigung zur Umwandlung nimmt mit abnehmender Temperatur noch zu, die Reaktionsgeschwindigkeit wird jedoch niedriger. Die ideale Umwandlungstemperatur liegt bei ca. −48 °C. Die Umwandlung kann durch Legieren mit anderen Metallen beschleunigt (z. B. Zink, Aluminium) oder verhindert (z. B. Antimon, Bismut) werden.[1] Der Kontakt mit einer alkoholischen Lösung von Pinksalz (Ammoniumhexachlorostannat, (NH4)2[SnCl]6) beschleunigt die Umwandlung ebenfalls. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Zinnpest Jetzt ist das ideale mittel um blankes Blech zu schützen (das rund um die Stellen an denen man mit Karosseriezinn gearbeitet hat) ist für mich "Zinkspray".... Zink FÖRDERT die umwandlung von Zinn (siehe das oben Fett markierte in dem zitat von Wiki). Also jetzt mal ganz ehrlich da verwend ich doch lieber Kunststoffspachtel zum Ausgleich von unebenheiten als das ich anfang meine Gesundheit für etwas zu gefährden das sowieso nicht wirklich besser ist für mein Einsatzgebiet.... Ganz abgesehen davon dass Zinkpaste (die man vorab auftragen muß) entweder Rost fördert und es abgewaschen werden muß was bei überlappenden Blechen gar nicht so möglich ist oder ich verwende "Säurefreie" Zinkpaste von der man viel mehr verbraucht (dick wie Zahnpaste) und dessen überreste dann WEGGESCHLIFFEN werden müssen... Oder hab ich da was falsch verstanden????? Geändert von Rainer (09.09.2010 um 14:46 Uhr) |
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#2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Danke für den Bericht.
Da habe ich mal wieder was gelernt. |
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#3 |
24/7 Poster
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In der Werkstatt verwenden wir oft und gerne Zinn. Man kann übergänge vom Schweißen gut glatt kriegen, ebenso bei ausgebeulten Stellen etc.
NAch dem Auftragen gehen wir zunächst mit einer Karosseriefeile ran um die groben überreste zu entfernen, natürlich muss noch geschliffen werden (mit Atemschutz!) Für ganz leichte Unebenheite im Blech kannst du natürlich auch zur Kunsstoffspachtel greifen, bei gröberen Ausbesserungen Zinn. |
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#4 |
24/7 Poster
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also "mein" karosseriebauer (meister und langjährig bei jürgen alzen motorsport tätig) hat mir gesagt das die garkein zinn verwenden... ich habs auchnoch gelernt inner ausbildung mit verzinnen usw, aber er sagt das is der größte mist dens gibt
ich glaub ihm das jetzt mal, weil er weiß schon was er tut |
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#5 | |
Vielposter
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was die im motorsport treiben weiß ich nicht, aber da ist sowieso konsequenter leichtbau angesagt, da kannst nicht kunststoffscheiben einbauen und dann 2 kg zinn auf die radläufe schmieren.
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Viele Grüße Patrick Jage nie was du nicht töten kannst. |
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#6 |
24/7 Poster
![]() Registriert seit: 27.06.2003
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geht nich nur um motorsport... du hast schon recht was du ssagt mit dem spachtel... wenn man den cm-dick draufzieht
kann ja duchaus sein das andere das immernoch mit zinn machen, hab ich wie gesagt auch noch gelernt. kann auch einfach sein das der sabri kein zinn braucht weil der das so drauf hat das du hinterher max ne dünne runde feinspachtel drüberziehen musst um die letzten unebenheiten raus zu bekommen un dann füllern kannst |
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#7 |
Vielposter
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Zudem gibt es Zinn nach RoHS-Standart der glänzt halt nicht mehr so wie eine Zinn-Blei-Legierung.
Beim Blei sind alleine schon die Dämpfe schädlich!!!! Gruß Simon
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#8 |
Vielposter
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Hi Rainer,
typisches Stangenlötzinn hat die Zusammensetzung Pb74Sn25Sb1. Das ist also eine Legierung von 25% Zinn und 75% Blei und Antimon. Deswegen hast du kein Problem mit der Zinnpest. Du kannst und musst sogar die darunterliegende Metallschicht mit Zinkchlorid anätzen. Zink macht also bei der Legierung auch kein Problem. Generell ist das halt ein ungesundes und handwerklich aufwändiges Verfahren. Aber sicher mal interessant, es auszuprobieren... Grüße M
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#9 | |
Gast
Beiträge: n/a
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WOW, GEIL, vielen lieben Dank für die extrem präzise und knackige Antwort, damit kann ich was anfangen! Das Zinkchlorid ist dass das was bei der Firma Korrosionsschutz depot angeboten wird als "zinnpaste"??? Da hast du ja richtig ahnung davon wie das aussieht! HAMMER! :) |
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#10 |
Vielposter
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hab hier noch ein intressantes pdf für Dich..
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